Fatih Akin Sommerkino
Regie: Fatih Akin, Farbe, 135 Min., 2013/14, mit englischen UT
1915: In der Stadt Mardin lebte der Schmied Nazaret Manogian mit seiner Frau und den Zwillingstöchtern ein zufriedenes Leben, bevor ihn die türkische Polizei festnimmt – wie auch die anderen Christen armenischer Herkunft. Von seiner Familie getrennt muss er in der Wüste als Zwangsarbeiter schuften. Er überlebt ein Hinrichtungskommando und flieht. Deserteure helfen ihm weiter; er begegnet in einem Lager seiner sterbenden Schwägerin, findet in Aleppo Unterschlupf und Arbeit bei einem syrischen Seifenhersteller und erlebt dort auch das Ende des I. Weltkriegs. Nazaret hört, dass seine Töchter den türkischen Völkermord an den Armeniern überlebt haben; die Suche führt den Vater in den Libanon, nach Kuba und in die USA. Immerhin eine von ihnen hat überlebt. Mit
The Cut ist Fatih Akin ein großes, aber auch umstrittenes Epos gelungen.
© Vanessa Maas_bombero international
Fatih Akin, 1973 als Sohn türkischer Einwanderer in Hamburg geboren, gehört zur ersten Immigrantenkinder-Generation. Deren Perspektive brachte er ins deutsche Kino ein. Damit überraschte er bei seinen ersten beiden Spielfilmen „Kurz und schmerzlos“ (1998) und „Im Juli’“ (2000). Akin erzählte da Geschichten aus seinem persönlichen Erlebnisfundus und spielte zugleich mit den Genremustern von Gangsterfilm und Romanze. So fand er zu einem eigenwilligen Mix aus Autoren- und Genrekino.
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