Ein düsteres Netz aus absurden Verhören und rätselhaften Anklagen
Regie. Orson Welles
Frankreich, Italien, Westdeutschland, 1962
DCP, 119 min.
In Orson Welles'
Der Prozeß werden die verworrenen Räume aus Kafkas Roman neu interpretiert: Riesige Kulissen in schwindelerregenden Winkeln wechseln sich mit bedrückend niedrigen, überfüllten Räumen ab und erzeugen so eine beklemmende Atmosphäre. Anthony Perkins, bekannt aus Psycho, verkörpert einen Josef K., der dem Roman entsprungen scheint – selbstgerecht, auf unangenehme Weise höflich und schwer sympathisch zu finden. Welles’ Leni, mit ihren spinnenartigen Händen, wirkt eher katzenhaft als amphibisch, doch ihre Macht über die Situation ist für den Zuschauer eindeutig – auch wenn Josef K. sie nicht wahrnimmt.
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