Zivilgesellschaftlicher Widerstand in Berlin 1943
Der größten zivilgesellschaftlichen Protestaktion im Dritten Reich, bekannt als Rosenstraßen-Protest, widmen die Deutsche Botschaft Washington, die Rosenstrasse Foundation und das Goethe-Institut eine Ausstellung. Im Mittelpunkt stehen mutige Frauen, die für ihre jüdischen Ehemänner kämpfen.
Ende Februar 1943 verhafteten die Nationalsozialisten in Berlin tausende Juden, um sie in Konzentrationslager zu bringen. Darunter befanden sich etwa 1.800 jüdische Männer, die mit „arischen“ Frauen verheiratet waren. Diese Männer wurden in einem Gebäude in der Rosenstraße 2-4 in Berlin-Mitte festgehalten. Ihre Ehefrauen und andere Familienangehörige protestierten Ende Februar bis Anfang März vor diesem Gebäude in der Rosenstraße und forderten, die Männer frei zu lassen. Schließlich konnten die inhaftierten Männer zu ihnen zurückkehren. Die Frauen der Rosenstraße sind bis heute inspirierende Vorbilder für zivilgesellschaftliches Engagement.
Hintergrund: Während der Nazi-Diktatur von 1933 bis 1945 wurden in ganz Europa 6 Millionen Juden ermordet. In Deutschland lebten 1933 mehr als 500.000 Juden, von ihnen wurden 165.000 in den Jahren bis 1945 ermordet. Unter denen, die in Deutschland diese Zeit überlebten, war die große Mehrheit in sogenannten Mischehen mit “Ariern” verheiratet, darunter auch die Ehemänner der Frauen, die in der Rosenstraße protestierten.
Die Schicksale der Familien und die mutige Zivilcourage der Frauen sind Gegenstand einer Ausstellung, die vom 8. März bis zum 16. März im Goethe-Institut Washington zu sehen ist. Sie wird von einem Online-Angebot begleitet.
Wir laden Sie herzlich ein, am 8. März, dem internationalen Frauentag mit uns die Ausstellung feierlich zu eröffnen. (Einlass ab 18 Uhr, Beginn der Veranstaltung: 18:30 Uhr)
Programm des Eröffnungsabends
Begrüßung
- Begrüßung durch den Leiter des Goethe-Instituts Washington Klaus Krischok
- Eröffnungsrede (Keynote Speech) der Deutschen Botschafterin in Washington Dr. Emily Haber
- Rede von Dr. Susan Neiman, Rosenstrasse Foundation
- Rede von Dr. Edna Friedberg, USHMM
Panel
- Ruth Wiseman, deren Eltern Teil der Rosenstraßen-Proteste waren
- Prof. Dr. Nathan Stoltzfus, Historiker und Autor des Buches „Resistance of the Heart“ über die Rosenstraße-Proteste
- Moderation: Prof. Dr. Michael Brenner, LMU Munich & American University Washington
Q+A
Beim anschließenden Empfang ist auch eine Führung durch die Ausstellung mit dem Historiker Dr. Mordecai Paldiel möglich.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Deutschen Botschaft Washington, der Rosenstrasse Foundation, des U.S. Holocaust Memorial Museums und des Goethe-Instituts Washington.
RSVP
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