Neue Konzepte der Zugehörigkeit: Migration in Deutschland neu denken
Mark Terkessidis, deutscher Publizist und Migrationsforscher, spricht am Goethe-Institut in Washington über seine Konzepte von „Vielheit“ und „Kollaboration“ der Gesellschaften. Moderiert wird die Veranstaltung von Katea Stitt, Aktivistin für soziale Gerechtigkeit und Programmdirektorin des Radiosenders WPFW / Pacifica Radio.
Wir laden Sie ein, mit Mark Terkessidis und Katea Stitt ins Gespräch zu kommen. Nach dem Vortrag von Mark Terkessidis und einem gemeinsamen Gespräch steht ein kleiner Imbiss für Sie bereit.
Mark Terkessidis beleuchtet den Begriff der „Vielheit“ und erklärt, warum er diesen bewusst anstelle von „Vielfalt“ wählt. Im Kern geht es um die Pluralisierung westlicher Gesellschaften seit den 1960er Jahren durch Migration, Reisen und Medien, die zu neuen Lebensweisen geführt haben. Diese Vielheit sieht Terkessidis als Bereicherung und nicht als Bedrohung für die Demokratie. Er betont, dass der stetige Austausch zwischen staatlichen Institutionen und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland demokratische Prozesse vorantreibt. Dabei verweist er etwa auf die Bedeutung der Einbindung von religiösen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland.
Das politische Leben in den USA ist schon viel länger von pluralistischen Entwicklungen geprägt. Doch auch hier stellt sich heute die Frage, wie polarisierte gesellschaftliche Gruppen über eine positive Philosophie der Zusammenarbeit in Dialog treten können. Dies wird besonders im Zusammenhang mit extremen politischen Bewegungen beiderseits des Atlantiks relevant.
Lesen Sie auch den Artikel
"Migrationspolitik in Deutschland: Die gefühlte Krise" von Mark Terkessidis im Magazin "Gegenüber" der Goethe-Institute in Nordamerika.
Dieses Gespräch wird auch live über unseren
YouTube Kanal gestreamt.
Diese Veranstaltung wird unterstützt von den
Friends of Goethe (FoGI).
Teil des Festivals „Longing / Belonging“
Geschichten von Migration prägen unsere modernen Gesellschaften, in denen Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe nach Zugehörigkeit suchen. Kulturelle Vielfalt wird einerseits gefeiert, gleichzeitig entstehen aber neue soziale Grenzen. Das Festival “Longing/Belonging” des Goethe-Instituts präsentiert künstlerische Beiträge und gesellschaftliche Diskurse aus Deutschland und Nordamerika.
Zur Festival Website ➜
Mark Terkessidis ist freier Autor und arbeitet zu den Themen (Populär-)Kultur, Migration, Rassismus und gesellschaftlicher Wandel. Er hat Psychologie studiert und in Pädagogik promoviert und war Redakteur der Musikzeitschrift
Spex, Radiomoderator für WDR Funkhaus Europa, Fellow an der Willem de Kooning Akademie Rotterdam und Lehrbeauftragter an der Universität St Gallen. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Zeitungen, darunter
taz,
Die Zeit oder
Süddeutsche Zeitung.
Letzte Buchpublikationen:
Nach der Flucht. Neue Vorschlage für die Einwanderungsgesellschaft (Stuttgart: Reclam, 2017);
Wessen Erinnerung zählt. Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute (2019, Hoffmann & Campe); Hg. mit Natalie Bayer:
Die Postkoloniale Stadt lesen. Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg (2022, Verbrecher Verlag).
Katea Stitt besuchte die Georgetown University und begann 1987 ihre Karriere als Produzentin für darstellende Künste. Im Jahr 1994 gründete sie ihre Firma Anyanwu Management, um Dienstleistungen in den Bereichen Event-, Tournee- und Künstlermanagement für Künstler*innen, Ensembles und Organisationen anzubieten. Seit 1991 moderiert sie Beyond Borders, eine wöchentliche Jazz/World Music-Sendung auf dem DC Pacifica-Sender WPFW. Derzeit ist sie Programmdirektorin des Pacifica-Radiosenders WPFW in Washington, DC, und Tourmanagerin des Gesangsensembles Sweet Honey In The Rock.
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