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Joseph Shandlale

Joseph Shandlale ©Goethe-Institut / Cordula Flegel

„Der Aufenthalt in Deutschland war sicherlich einer der Höhepunkte in meiner Karriere.“


Mechatroniker bei Siemens, Südafrika


1. Warum haben Sie sich für diese Ausbildung in Deutschland entschieden?

Ich war bereits an einer südafrikanischen Universität eingeschrieben und habe studiert, als ich mich bei Siemens beworben habe, da ich dort den praktischen Teil meines Studiums absolvieren wollte. Durch das Unternehmen habe ich von der Ausbildung erfahren und ich wusste sofort, dass das etwas für mich ist. Die Vorstellung, in einem fremden Land zu leben, eine neue Sprache zu lernen und gleichzeitig den bereits eingeschlagenen Berufsweg fortzusetzen, hat mich gereizt. 
 

2. Wie haben Sie sich vorbereitet und wie verlief das Bewerbungsverfahren? 

Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz im Ausland ist eine lebensverändernde Entscheidung. Daher wollte ich sicher sein, dass ich verstehe, was das bedeutet, weil ich vorher noch nie im Ausland war. Ich habe dann im Internet recherchiert, um zu verstehen, was von mir während der Ausbildung erwartet wird. Es gab dort auch viele Videos über das Leben in Deutschland, zum Beispiel wie das Verkehrswesen und das Gesundheitssystem funktionieren sowie allgemeine Informationen für Studierende. Nachdem mehrere Gesprächsrunden geführt wurden, wurden drei von uns ausgewählt, um an dem Programm teilzunehmen.  Da die Ausbildung nur auf Deutsch durchgeführt wird, unterstützte uns Siemens mit Sprachkursen am Goethe-Institut bis zum B2-Niveau. Nachdem ich die notwendigen Sprachvoraussetzungen erfüllt hatte, konnte ich mit der Beantragung des Visums beginnen. 


3. Welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen sind Ihrer Meinung nach für diesen Beruf wichtig?

Ich denke, dieser Beruf kann von jedem erfolgreich ausgeübt werden, der diszipliniert und motiviert ist. Man muss eine interessierte Person sein, die Spaß daran hat, Systeme zu montieren, zu installieren und zu warten, da dies Teil der täglichen Arbeit sein wird. Es ist hilfreich, wenn man sich auch für Mathematik, Physik und technische Innovationen interessiert. Außerdem bringt die Arbeit für ein globales Unternehmen wie Siemens mit sich, dass man die Möglichkeit hat, an verschiedenen Standorten auf der Welt zu arbeiten. Daher ist es wichtig, aufgeschlossen zu sein. Die Fähigkeit, Deutsch zu sprechen, hat mir auch geholfen, mich in meiner neuen Umgebung zurechtzufinden. Ich würde also alle Interessierten ermutigen, so viel Deutsch wie möglich zu lernen. 


4. Was lernt man an der Siemens Werkberufsschule und was lernt man im Unternehmen?

In der Berufsschule lernen wir die Grundlagen in Mechanik, Elektronik und Computertechnik. Gut gefallen hat mir, dass wir auch zusätzlichen Deutschunterricht hatten, sodass ich während der Ausbildung mein C1-Niveau absolvieren konnte. Unsere Ausbildung war sehr international ausgelegt. Das war super und ich hatte die Chance, andere Auszubildende aus der ganzen Welt zu treffen. Bei Siemens haben wir das, was wir in der Schule gelernt haben, in die Praxis umgesetzt. Dabei ging es nicht nur um technische Aspekte, wie z. B. Metallbearbeitung und die Verwendung bestimmter Werkzeuge in der Werkstatt, sondern auch darum, wie man im Team arbeitet und wie man Probleme löst. 


5. Welchen Rat haben Sie für Südafrikaner*innen, die sich für diese Ausbildung interessieren?

Stellen Sie sicher, dass Sie einen Plan haben und Sie ihre Zeit gut einteilen. Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre, und man verdient währenddessen auch etwas Geld. Seien Sie offen und lassen Sie jeden Tag auf sich zukommen. Dann werden Sie die Gelegenheit haben, nicht nur etwas über den Beruf, sondern auch über sich selbst zu lernen. Siemens bietet auch während der Ausbildung viel Unterstützung an, also haben Sie keine Angst, dass Sie sich allein fühlen werden. 


6. Für welche Aufgaben sind Sie heute zuständig?

Ich arbeite derzeit bei Siemens in Südafrika in der Abteilung Digital Industries als Mechatroniker. Ich bin für Automatisierungs- und Antriebsprozesse zuständig. Das bedeutet, dass ich sowohl Geräte vor Ort repariere als auch im Bereitschaftsdienst zur Verfügung stehe. Außerdem betreue ich den Tech-Desk, in dem wir unseren Kund*innen Lösungen und Unterstützung anbieten, wenn Probleme auftreten. 


7. Welche Aufgaben machen Ihnen am meisten Spaß und warum? 

Es macht mir Spaß mit unseren Kund*innen zu arbeiten und Probleme zu lösen. Dabei mag ich es, innovative und neue Wege zu finden, was jeden Tag spannend macht und keinen Tag ist wie den anderen erscheinen lässt. 


8. Und nach der Ausbildung? Was sind Ihre beruflichen Ziele?

Irgendwann würde ich gerne wieder nach Berlin ziehen, da mir die Zeit dort sehr gut gefallen hat. 


Dieses Interview wurde von Sinenhlanhla Buthelezi geführt. Wir freuen uns, dass Buthelezi bei der Deutschen Welle Akademie in der Abteilung Medienentwicklung arbeitet.
 
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