Die Jahre 2001 – 2021 waren in Afghanistan geprägt durch die Militärpräsenz der USA und ihren NATO-Partnern. Während dieser Intervention wurden Demokratisierungsprozesse eingeleitet. Dabei spielte die Kultur eine zentrale Rolle. Die documenta 13 (2012) fand neben Kassel auch in Kairo und Kabul, statt - worin sich die damalige Hoffnung auf die weitere Stabilisierung Afghanistans widerspiegelte. Diese Hoffnung wurde in Afghanistan bitter enttäuscht. Was bleibt von Ereignissen wie der documenta 13 heute übrig und welche Rolle spielte die Unterstützung der Kultur in den Jahren 2001-2021? Der Künstler Aman Mojaddedi kritisiert, dass die damalige internationale Kulturförderung die Kunstszene instrumentalisiert habe. Damit sollte ein vermeintlich verbesserter Zustand Afghanistans präsentiert werden, der den Abzug des internationalen Militärs rechtfertigen sollte. Entstanden alternative Kunstformen wie Street Art oder Hip Hop wirklich nur mithilfe internationaler Hilfsgelder? Viele Künstler*innen, die zwischen 2001-2021 mit internationalen Kulturinstitutionen zusammengearbeitet haben, fühlen sich heute als Verlierer. Wie widerständig kann Kultur überhaupt sein? War die Kultur in Afghanistan ein Spielball der Politik und ist sie tatsächlich verloren? Welche Rolle spielte die Gender Diversity der damaligen internationalen Kulturpolitik?