Lesung Kollektive Lesung iranischer Poesie mit Yeganeh Khoie, Reyhan Reyhani and Nazgol Emami

Iranian Poetry - A Collective Reading © Golnar Kat Rahman, Nazgol Emami

Sa, 28.01.2023

19:00 Uhr

ACUD Galerie

Lesung auf Farsi, Deutsch und Englisch.

Seit dem staatlich verübten Femizid an Jina Mahsa Amini erlebt der Iran einen landesweiten Aufstand, der von dem Slogan "Jin, Jiyan, Azadî" geprägt ist. Dieser Slogan, der auf die Kämpfe kurdischer Frauenaktivistinnen in der Türkei zurückgeht und später von Feministinnen in Rojava übernommen wurde, ist nach wie vor ein Aufschrei gegen die Unterdrückung durch das islamische Regime im Iran.

Die Literaturveranstaltung am Samstag, den 28. Januar, ist Teil der Reihe "Auf den Spuren der Bewegung(en) in unsicheren Zeiten" bei ACUD, die die verschiedenen Bemühungen der Iraner*innen über Jahrzehnte hinweg beleuchten soll, den Weg für Freiheit und Gleichheit zu ebnen. Unsere gemeinsame Lesung ist eine kreative Annäherung an die drei Aspekte des Slogans Zan, Zendegi, Azadi - Frau, Leben, Freiheit - durch verschiedene Texte unserer Vergangenheit oder der jüngsten Zeit und wird einen Einblick in eine Reihe von Themen bieten, darunter die Dämonisierung der Frauen in alten Texten und die Herausforderungen, denen sich die Iraner auf ihrem Weg zur Freiheit stellen mussten.

Yeganeh Khoie, geboren 1980 in Teheran, hat in Teheran und Stockholm Werkstoffwissenschaft studiert. Seit 2007 lebt sie in Deutschland. In Halle und Frankfurt hat sie Philosophie und Germanistik studiert. Sie ist Autorin analytischer Texte zum soziopolitischen Raum Irans und arbeitet unter anderem als freiberufliche Integrationskursleiterin in Frankfurt. Sie beschäftigt sich mit den Themen Diskriminierung von Frauen, Queers und anderen marginalisierten Gruppen. Ihr ist es von großer Bedeutung, den Hintergrund politischer Aufstände zu analysieren, um zu verstehen, wie politische Subjektivierungen funktionieren. Sie verfasst auch Texte an der Schnittstelle Philosophie und Literatur.

Reyhan Reyhani ist eine iranische Dichterin, die 1983 in Schiraz, Iran geboren wurde. Sie hat englische Literatur an der Teheran Markaz Universität studiert und hat von 2006 bis 2013 als Expertin für zeitgenössische persische Poesie beim Iranischen Dichterverband gearbeitet, bei der sie zahlreiche literarische Veranstaltungen, Debatten und Workshops organisierte und moderierte. Sie war Jurymitglied für den Buchpreis junger Dichter (2007-2010) und für den Literaturpreis "Motafavet" (2013-2014). 2014 war sie in der Hauptrolle im Film "Mehmankhandeh" (Step-Guest) zu sehen. Seit 2015 lebt Reyhan Reyhani in Berlin, schreibt weiterhin Gedichte und Kurzgeschichten und arbeitet als Schulsozialarbeiterin und Kultur-Dolmetscherin.

Nazgol Emami, geboren in Teheran, lebt und arbeitet als Filmemacherin und Videodesignerin in Köln. Nach ihrem Diplom der visuellen Kommunikation an der Universität Wuppertal, absolvierte sie den Studiengang der medialen Künste an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Film, Theater und Bildender Kunst und wurden auf zahlreichen internationalen Festivals und Ausstellungen bereits ausgewertet. Sie führt u.a. für Mathink X und das ZDF Magazin Royale Regie, wo sie am Set auf Schwergewichte wie Haftbefehl oder einen Leguan trifft. Darüber hinaus realisiert sie Videoproduktionen für das Haus der Kulturen der Welt in Berlin und das Rautenstrauch Jost Museum in Köln. An verschiedenen Theaterhäusern arbeitet sie regelmäßig als Videodesignerin und Kamerafrau. Im Corona-Lockdown der Theater wurde sie häufig zur Digitalbeauftragten befördert und überzeugte Theatermacher*innen vom digitalen Potenzial für die darstellende Kunst. Zudem führt sie Workshopleitungen im Bereich Animationsfilm und multimedialer Szenografie.
 

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