Jeder Zeitreisende kennt das: Ihr habt die Möglichkeit, etwas in der Vergangenheit zu beeinflussen, doch die Goldene Regel besagt: Ereignisse in der Vergangenheit dürfen noch nicht mal ein bisschen beeinflusst werden, weil dadurch eine Kette von weiteren Ereignissen ausgelöst werden könnte, die die Gegenwart, aus der der Reisende kommt, radikal verändern. Seltsamerweise verstehen jedoch nur die wenigsten von uns, dass wir durch kleine Handlungen in unserer Gegenwart die Welt der Zukunft radikal verändern können.
Wir schreiben das Jahr 2024: Erde, Slowakei, Trnava. Es könnte jede andere Kreisstadt sein, aber wir begeben uns jetzt an diesen Ort, der auch als „das Kleine Rom“ bekannt ist. Neben einer großen Anzahl katholischer Kirchen gibt es dort etwa 70.000 Menschen, die gemeinsam versuchen, mit mindestens 700.000 persönlichen Problemen fertig zu werden. Die meisten Einwohner*innen bekommen auch die aktuellen globalen Probleme irgendwie mit, das schon. Aber wie viele berücksichtigen diese Themen auch in ihrem privaten Einflussbereich? Die Frage ist natürlich rhetorisch: Wir haben mit drei Menschen gesprochen. Wir haben uns Bürger*inneninitiativen angeschaut, die angesichts globaler Krisen wie Klimawandel, ausuferndem Konsum, Armut, sozialer Entfremdung und Krieg durch ihr Wirken zu einem wichtigen Teil des Lebens in der Stadt Trnava geworden sind. Vielleicht auch zu ihrem Gewissen und ihrer Identität. In drei Beiträgen stellen wir Menschen vor, die sichtbare Spuren in ihrer Stadt hinterlassen und ganz nebenbei auch noch die Welt verändern.Wo die Gemeinschaft sich aufladen kann: Baterkáreň
Foto: © Baterkáreň
Baterkáreň ist das erste offizielle Re-Use Zentrum in der Slowakei. An diesem Ort bekommen Dinge eine zweite Chance. Sie werden wie ein Akku (in Trnava „Baterka“ genannt) wieder aufgeladen, erhalten neue Energie und müssen nicht auf die Müllkippe. Mehr...
Wo ein Neuanfang ein Erfolg ist: Coburgovo
Foto: © privat
Das Viertel Coburgovo in Trnava ist so attraktiv, dass der Erfolg seiner Bewohner*innen an der Fähigkeit gemessen wird, freiwillig von hier wegzugehen. Ein junger Sozialarbeiter wollte sich nicht damit abfinden. Mehr...
Wo ein kleiner Markt große Spuren hinterlässt: Rínek
Foto: © Richard Lutzbauer
Der lokale Markt Rínek bringt der Stadt zwar kein Geld ein, macht das Leben in Trnava aber nachhaltig lebenswerter. Die Veranstalter*innen betonen die Themen Minderheiten, Ökologie und soziale Verantwortung und tragen so zur Öffnung einer eher konservativen Stadt für die Welt bei. Mehr...
März 2024