Straßen sind das Herzstück der südafrikanischen Infrastruktur. Barry Christianson hat sich auf eine spannende Reise durch das Land begeben, um die vielfältigen Straßen Südafrikas zu fotografieren – von staubigen Pisten bis hin zu modernen Stadtautobahnen.
Südafrika ist fast dreieinhalbmal so groß wie Deutschland und das Auto ist das wichtigste Verkehrsmittel, da es keinen öffentlichen Nah- und Ferverkehr gibt. Das Autobahn- und Straßennetz spiegelt in vielerlei Hinsicht die Vielfalt des Landes wider und verdeutlicht die unterschiedlichen sozioökonomischen Rahmenbedingungen, mit denen die Menschen in Südafrika konfrontiert sind. Strukturschwache Regionen haben mit schlechten Straßen, vielen Schlaglöchern und mangelnder Instandhaltung zu kämpfen – im Gegensatz zu gut gepflegten, fünfspurigen Mautstraßen in städtischen Gebieten.
Barry Christianson hat vor allem den Süden und die Region in und um Kapstadt bereist und diese Eindrücke festgehalten.
Die N2 ist die längste Nationalstraße Südafrikas. Die 2.255 Kilometer lange Straße beginnt in Kapstadt und führt entlang des Indischen Ozeans nach Kwazulu-Natal (Provinz im Osten), biegt dann ins Landesinnere ab und endet in Ermelo in Mpumalanga (Provinz im Norden von Kwazulu-Natal).
Seit mindestens 200 Jahren lebt eine Gemeinde auf dem Land in Klipfontein. Im Jahr 1860 übernahm die Methodistenkirche das Land, das heute als Missionsstation Klipfontein bekannt ist. In den letzten Jahren war die Gemeinde in einen Streit um Landansprüche verwickelt. Eine nicht instand gehaltene Straße, die zur Missionsstation Klipfontein führt, unterquert die N2.
Die M5 in Kapstadt verbindet die N2 (links) und die N1 (rechts), hier mit dem Devil's Peak im Hintergrund und den Pferden im Oude Molen Eco Village im Vordergrund.
In seinem Buch Under Nelson Mandela Boulevard beschreibt der Autor Sean Christie das Leben der tansanischen „blinden Passagiere“, die unter der Nationalstraße leben. Dieses Foto wurde unter dem Nelson-Mandela-Boulevard aufgenommen.
Eine Müllverwertungsanlage ist nur über den Baden Powell Drive zu erreichen, auf dem Foto fahren Müllwagen die Straße hinunter zur Anlage. Aufgrund der Nähe zum Strand kann der Sand eine Gefahr darstellen, da er die Fahrbahn bedeckt. Hier sammelt sich der Sand auf einem Parkplatz neben der Straße. Im Sand wachsen Pflanzen.
Der Baden Powell Drive beginnt außerhalb des Küstenortes Muizenberg und schlängelt sich an der Küste der False Bay entlang, vorbei an Mitchells Plain und Khayelitsha, bevor er die N2 überquert und in den Weinbergen von Stellenbosch endet. Die Straße zwischen Mitchells Plain und Khayelitsha ist häufig Schauplatz von Protesten, denn die Blockade wichtiger Straßen ist eine der wenigen Möglichkeiten für die Bewohner dieser Gemeinden, sich Gehör zu verschaffen. Auf dem Foto ist Khayelitsha im Hintergrund zu sehen.
Die M65 beginnt am Cape Point und verbindet Red Hill, Scarborough, Ocean View und Fish Hoek. Im vergangenen Sommer wurden die Hänge auf der rechten Seite bei einem der schlimmsten Brände in der Region ein Raub der Flammen. Lichter und Rauch von Kochfeuern der informellen Siedlung Red Hill sind rechts im Bild zu sehen.
Die N14 beginnt in der Provinz „Northern Cape”, der am dünnsten besiedelten Provinz Südafrikas, in der Stadt Springbok. Die Straße durchquert die Ausgangsprovinz, führt durch den Free State in die Nordwest-Provinz und endet in Pretoria in der Provinz Gauteng. Die N14 verbindet die Städte im Namaqualand, in denen es nur wenige Gesundheitseinrichtungen gibt, mit den besser ausgestatteten Städten Upington und Kimberley.
Die nicht instand gehaltene 54 Kilometer lange Schotterstraße, die Hondeklip Bay mit Klipfontein in Northern Cape verbindet, wurde morgens fotografiert. Die Straße wird von den Bewohnern von Hondeklip Bay benutzt, die außerhalb ihres Dorfes einkaufen, medizinische Hilfe benötigen oder arbeiten. Der Zustand der Straße macht den Bewohnern das Leben sehr schwer.
Eine Straße schlängelt sich durch Hobeni in Dwesa-Cwebe in der Provinz Eastern Cape. Der Mangel an gut unterhaltenen Straßen hat schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die ländlichen Gebiete und ist für die Bewohner ein ständiger Kampf.
Der Nelson-Mandela-Boulevard schlängelt sich um die Hochhäuser der Stadt herum und endet an der Waterfront. Unten links im Bild ist eine relativ neue Siedlung zu sehen, in der Bewohner leben, die während der Apartheid aus dem District Six zwangsumgesiedelt wurden. Im Hintergrund ist die Table Bay zu sehen.
Für viele Menschen ist die Autobahn ein wichtiger Teil ihres Alltags. Ein LKW-Fahrer, eine Straßenwachtfahrerin und ein Umweltaktivist erzählen über ihr Leben mit, an und auf der Autobahn.
Die Stadtautobahn von Tokyo war der erste Metropolitan Expressway weltweit. Heute bildet sie ein dichtes Netz aus Hochstraßen, das die Metropolregion mit ihren 40 Millionen Einwohnern durchzieht. Yu Minobe zeigt euch dieses besondere Straßennetz und erklärt seine Geschichte.
Der Nairobi Expressway soll den Verkehr in der kenianischen Hauptstadt entlasten. Doch von Anfang an gab es auch kritische Stimmen. In dieser Fotoreportage zeigen euch Julian Manjahi und Eliphas Nyamogo, wie das Bauwerk aussieht und was die Leute dazu sagen.