Bibliotheken gehörten seit den Anfangszeiten zu den Bestandteilen des klösterlichen Lebens und der klösterlichen Architektur. So auch in Maria Laach. Mit der Gründung des Klosters 1093 entstand an diesem Ort auch eine Bibliothek, in der nicht nur Schriften gesammelt wurden. In einem unter Abt Fulbert geschaffenen Skriptorium wurden auch Handschriften hergestellt.
Als die Abtei Maria Laach 1802 aufgehoben wurde, blieb weder von dem alten Bibliotheksgebäude noch von dem vorhandenen Bücherbestand etwas erhalten. Die Handschriften und Drucke – etwa 3700 Bände – gingen für das Kloster unwiderruflich verloren. Heute lassen sich noch 69 Handschriften der historischen Klosterbibliothek von Laach an anderen Orten nachweisen. Lediglich zwei Handschriften davon sind wieder in die heutige Bibliothek zurückgekehrt.
1862 erwarb der Jesuitenorden das Gebäude und richtete ein Studienzentrum ein, zu dem auch eine Bibliothek gehörte. Hierzu wurde im Stil der Zeit und in der Tradition der klösterlichen Architektur ein Bibliotheksraum gebaut, der bis heute als sogenannte Jesuitenbibliothek erhalten ist.
„Der jetzige Bibliotheksbau von 1865 mit der großartigen gusseisernen Treppen- und Brüstungskonstruktion gehört zu den kulturgeschichtlich und denkmalpflegerisch bemerkenswertesten und besterhaltenen Bibliotheksbauten des 19. Jahrhunderts in der Nachfolge der großen barocken Klosterbibliotheken.“
(Landesdenkmalpflege Mainz)
Das neue Bibliotheksmagazin im ehemaligen komplett sanierten Kuhstall des Klosters verfügt über eine besondere Klimatisierung. Das Raumklima wird überwiegend mit einer automatisierten, elektronisch gesteuerten Fensterlüftung erzeugt. Im eigens gesicherten und ideal klimatisierten Rara-Raum im Obergeschoss werden besonders alte und wertvolle Handschriften und Bücher aufbewahrt.