Goethe-Medaille 2020
Elvira Espejo Ayca

Elvira Espejo Ayca mit ihrer Goethe-Medaille in der Residenz des deutschen Botschafters
Elvira Espejo Ayca mit ihrer Goethe-Medaille in der Residenz des deutschen Botschafters | © Maria Tavel

2020 erhielt Elvira Espejo Ayca für ihre vielfältigen Beiträge zur interkulturellen Verständigung die Goethe-Medaille – als erste Persönlichkeit Boliviens, als jüngste Medaillenträgerin und erste indigene Repräsentantin. Pandemie-bedingt fand die Zeremonie nur virtuell statt und die Überreichung der Medaille erst aus gleichem Grunde im November 2021.

Für das Jahr 2022 erhielt sie eine Einladung des Goethe-Instituts zu einer einwöchigen beruflichen Kontakt- und Recherchereise in zwei Städte ihrer Wahl. Elvira Espejo Ayca entschied sich für Berlin und Dessau im Mai dieses Jahres, um vorrangig ihre Forschungen zum Bauhaus zu vertiefen und entsprechende berufliche Kontakte zu knüpfen und zu intensivieren. Das Ergebnis war eine intensive und dichte Arbeitswoche. Im Folgenden präsentieren wir die Höhepunkte:
Das Ibero-Amerikanische Institut in Berlin hatte für unseren Ehrengast den roten Teppich ausgerollt und besondere Artefakte, Dokumente, Mappen und Plakate aus Bolivien aus ihrem Archiv geholt, die Elvira Espejo im Dialog mit der Direktorin des IAI, Dr. Barbara Göbel, die auch die Laudatio auf Elvira Espejo beim virtuellen Festakt 2020 gehalten hatte, ausgiebig betrachten konnte. Nach so vielen virtuellen Begegnungen sich endlich persönlich zu treffen führte zu einem sehr intensiven Austausch und der Übereinkunft, die Schriften Elvira Espejo Aycas im Zuge der Digitalisierung den Nutzer*innen der größten ibero-amerikanischen Bibliothek Deutschlands zugänglich zu machen.
 

Elvira Espejo Ayca im Gespräch mit Dr. Barbara Göbel, Direktorin des IAI Elvira Espejo Ayca im Gespräch mit Dr. Barbara Göbel, Direktorin des IAI | © Goethe-Institut
Die zweitgrößte Bauhaus-Sammlung führte Elvira Espejo Ayca nach Dessau: zusammen mit der Kuratorin der Sammlung, Regina Bittner erkundete Elvira Espejo Ayca neben vielen anderen Exponaten vor allem die Textilkunst des Bauhaus, um vor Ort die Einflüsse der andinen Textilkunst auf das Bauhaus, über die Elvira Espejo Ayca schon lange forscht. an diesen historischen Artefakten studieren zu können.
  Elvira Espejo Ayca und Regina Bittner beim Fachdialog in der Sammlung des Bauhaus Dessau Elvira Espejo Ayca und Regina Bittner beim Fachdialog in der Sammlung des Bauhaus Dessau | © Goethe-Institut

Auf dem Spaziergang zu den berühmten Meisterhäusern des Bauhaus Dessau entspann sich ein intensiver Austausch auch mit der neuen Leiterin des Bauhaus Dessau, Dr. Barbara Steiner mit vielen möglichen Ideen einer künftigen, noch intensiveren Zusammenarbeit. Gerade das Meisterhaus von Paul Klee hatte es unserer Goethe-Medaillen-Trägerin besonders angetan.
  Elvira Esejo Ayca im Meisterhaus von Paul Klee Elvira Esejo Ayca im Meisterhaus von Paul Klee | © Andrea Ruf
Die wieder im neuen Glanz erscheinende Neue Nationalgalerie in Berlin – eines der Prachtbauten des Bauhaus-Architekten Mies van der Rohe, begeisterte unseren Gast genauso wie das Privathaus Mies van der Rohes in Berlin-Weißensee wie auch das Bauhaus Dessau selbst.
  Elvira Espejo Ayca vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin Elvira Espejo Ayca vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin | © Goethe-Institut
Da die Präsidentin des Goethe-Instituts krankheitsbedingt unseren Ehrengast leider nicht treffen konnte, kam es zu einer besonderen Begegnung mit dem früheren Präsidenten Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann und der Vorsitzenden des Unterausschusses für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Deutschen Bundestag, Michelle Müntefering, die sich trotz intensiver Sitzungswoche Zeit für Elvira Espejo Ayca nahm und sich nicht nur sehr interessiert an ihrer Arbeit als Museumsdirektorin, Künstlerin und Musikerin zeigte, sondern auch begeistert Elvira Espejos aktuellsten Gedichtbank „Kirki Qañi entgegennahm und die Ankündigung der baldigen Übersetzung ins Deutsche durch die Edition Delta sogleich zum Anlass nahm, über künftige Präsentationen in Deutschland nachzudenken. Elvira Espejo Ayca Elvira Espejo Ayca | ©Michelle Müntefering
Ich hatte selbst die große Ehre, Elvira Espejo Ayca in dieser Woche zu begleiten und war fasziniert, wie unser Gast jedes Gespräch, jeden Eindruck und viele weitere Beobachtungen unmittelbar reflektierte und für ihre Arbeit „übersetzte“. Auch „meine“ Stadt Berlin durch ihre Perspektive zu erfahren, war auch für mich eine unschätzbar wichtige Bereicherung.
  Elvira Espejo Ayca in den Prinzessinnengärten, Berlin-Kreuzberg Elvira Espejo Ayca in den Prinzessinnengärten, Berlin-Kreuzberg | © Goethe-Institut

 

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