Theater
Malú Pérez
Von Malú Pérez
Malú Pérez studierte Schauspielkunst an der Nationalen Theaterschule von Santa Cruz, Bolivien. 2018 schloss sie sich einer aufstrebenden Theatergruppe, „Dedo De San Juan Theater“ an. Sie nahm am ersten Produktionsprozess der Gruppe mit dem Stück „Der Kissenmann“ des irischen Dramatikers Martin McDonagh teil. Im N 2018 nahm sie mit vier weiteren jungen Nachwuchstalenten des Landes an der 4. Ausgabe von Panorama Sur-Bolivien teil. Unter der Anleitung von Camila Urioste, Cynthia Edul, Ariel Farace, Eduardo Calla und Claudia Eid entstand der Text „Blaue Schwermut“, der im November 2018 für eine szenische Lesung im Rahmen des 20. Theaterfestivals Bertold Brecht ausgewählt wurde.
Wann hast du angefangen zu schreiben?
Generell habe ich mit ca. 8 Jahren angefangen zu schreiben, zunächst mit Erzählungen, da ich viele Erzählungen gelesen habe und mir das sehr gefallen hat.
Wie kam es zu dem Theaterstück „Blaue Schwermut“?
Ich habe mit dem Stück vor 2 Jahren begonnen. Am Anfang ging es darum, Szenen zu schreiben, als Übung oder Form, das Schreiben zu praktizieren. Erst später fiel mir auf, dass die Szenen, die ich geschrieben hatte, alle etwas miteinander zu tun hatten. Ich wusste nicht wirklich, was das besagte, aber ich fühlte, dass es etwas gab, was sie verband. Ich archivierte die Szenen, um sie später in einer entfernten Zukunft zu bearbeiten. Als ich von der Ausschreibung Panorama Sur-Bolivia erfuhr, entschied ich mich, eine der Szenen, die ich geschrieben hatte, einzusenden, und ich wurde aufgenommen. Das war der Moment, an dem ich die Szenen als Theaterstück bearbeitet habe.
Wie hat sich der Schreibprozess entwickelt?
Die Dramatikerin Camila Urioste half mir mit gewissen Übungen, um die Personen in ihrem Profil zu schärfen. Eine dieser Übungen handelte davon, einen Traum aufzuschreiben, den jede Person hatte. Zufällig hatte ich eine Sammlung seltsamer Träume in einem Heft aufgeschrieben, die mir einige Freunde erzählt hatten. Unter diesen Träumen suchte ich einige aus, die auf die Personen hätten zutreffen können. Das hat erstaunlich gut funktioniert, weil sie in gewisser Weise zu den Erfahrungen der Personen passten. Ich glaube, dass die Träume ausschlaggebend waren, um den Wesenskern der Personen zu finden, und es hat so gut funktioniert, dass einige von ihnen im Text blieben.
Die Struktur ergab sich spontan, der Text schrieb sich selbst, aber konkretisierte sich mit Detailschärfe während der Workshops.