Vandalismus, der die Stadt verschönert. Eine Annäherung an die Street Art in Valparaíso

Tags, Porträts, Tiere und die Pachamama in einem anderen, einzigartigen und in grafischer Kreativität verbundenen visuellen Universum.

Der Muralismus in Chile war mit politischem Engagement verknüpft. Das begann in den vierziger Jahren mit dem Besuch des mexikanischen Künstlers David Alfaro Siqueiros, der das große Mural "Muerte al invasor" (dt. Tod dem Eroberer) in Chillán malte, galt für den Präsidentschaftswahlkampf in den Sechzigern, der Salvador Allende zum Sieg verhalf, wie ebenso für die Zeit der Diktatur (1973-1990).

Die aktuelle muralistische Kunst scheint keine Ähnlichkeit mit jener politisch und sozial engagierten Vergangenheit zu haben. Wenn man aber genau hinsieht, kann man beobachten, dass den neuen Künstlern eine Mischung der von der "Brigada Ramona Parra" und den New Yorker Graffitis der siebziger Jahre übernommenen Techniken gelingt. Für Künstler wie Ceckis, Saile oder Fisura ist das Erobern der Stadt ein ständiger Kampf für eine eigene Stimme, die die aktuellen Probleme, Träume und Wünsche erzählen kann. Diese herrliche Hafenstadt noch zu verschönern ist ihre Art, unsere Aufmerksamkeit zu wecken, und wir, die wir einfach nur einen Spaziergang machen, können dieser Aufforderung folgen. Wir schlagen Ihnen einen Rundgang zu Fuß vor, der in der Nähe des Busbahnhofs beginnt und auf dem Cerro Alegre endet.
 

Die zehn Stationen