Tanz, Migration, Kulturaustausch Reihe: Bewegung Sind Tanz und Theater politisch? Sollten sie es sein? Haben sie sogar eine Funktion für die demokratische Öffentlichkeit? Welcher Rahmenbedingungen bedarf es dafür? Und welche Parallelen gibt es zur „Bühne“ der Politik? Paula Rosolen: „Aerobics!“ © Goethe-Institut, Foto: Federico Sutera Tanz und Kulturaustausch Typologien der Migration Migration ist im Tanz kein Phänomen der jüngsten Geschichte allein. Künstlerinnen und Künstler waren und sind „fahrendes Volk“. Und diese professionelle Beweglichkeit ist in vielen Fällen weder freiwillig noch leichtfertig als Arbeitsgrundlage gewählt worden. Tänzerinnen und Tänzer im Porträt Foto: privat Canan Erek Konspirative Reise Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater lockte Canan Erek aus Istanbul nach Deutschland. Hier studierte sie Tanz und Choreografie. Heute arbeitet sie mit Jugendlichen und realisiert Projekte im öffentlichen Raum. © HML art Ahmed Soura Migration zurück Er wollte nach Frankreich, kam jedoch nach Deutschland – zu Christoph Schlingensief. Mit seinen Tanz-Erfahrungen aus Europa arbeitet Ahmed Soura nun auch wieder in seinem Herkunftsland Burkina Faso. Foto: privat Paula Rosolen Durch Räume, Orte und Geschichte Die deutsche Tänzerin Renate Schottelius übte seit 1936 in ihrem Exil in Argentinien einen starken Einfluss auf die lateinamerikanische Tanzszene aus. Paula Rosolen kam aus Interesse an dieser Künstlerin nach Deutschland. © Eva Würdinger Meg Stuart Biografischer Glücksfall Für Meg Stuart spielen Grenzen keine Rolle. Ihr künstlerisches Leben begann in den USA, heute lebt sie in Berlin und hat mit dem Standort ihrer Company Damaged Gods einen Arbeitsschwerpunkt in Belgien. Sie arbeitet international. Foto: privat Fabián Barba Den Horizont erweitern Er kam aus Ecuador über Brüssel nach Europa. Fabián Barba hatte da schon Erfahrung als Tänzer. Den Tanz der 1930er-Jahre ins Heute zu holen ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. © Winfried Krüger Pina Bausch Inbegriff des Weltläufigen Vordergründig könnte man Pina Bausch als beständig und ortsverbunden betrachten. Doch in ihrer künstlerischen Arbeit stand das Interkulturelle im Fokus wie bei kaum jemandem zuvor im Tanz. © Charles Roussel Mette Ingvartsen Weiterentwickeln und Variieren Dänemark, Belgien, Holland, Frankreich, Deutschland – im Vergleich zu vielen anderen Choreografen hat Mette Ingvartsen von einem zentralen Arbeitsort zum nächsten keine besonders langen Strecken zurückgelegt. Dafür aber viele – sehr viele sogar.