Ziel des Programms ist es, zeitgenössische Bühnenproduktionen interdisziplinärer Gruppen zu fördern, die den Einsatz von Technologien und neuen Medien einbeziehen. Mit diesem Programm soll ein Beitrag zur Professionalisierung dieses Forschungsgebiets geleistet werden.
Das Programm unterstützt interdisziplinäre Teams von drei Personen bei der Entwicklung eines Performance-Projekts, das in einem Face-to-Face-, digitalen oder hybriden Format durchgeführt wird. Die Schwerpunkte der technischen Forschung sind: Beleuchtung, Ton, audiovisuelle Medien und virtuelle Realität. Das Projekt kann bereits im Gange sein, solange es sich in einer Anfangsphase befindet. Jede Gruppe wird vom Organisationsteam im Dialog mit Fachleuten der darstellenden Kunst, Techniker*innen, Medienkünstler*innen und Künstler*innen aus projektbezogenen Disziplinen begleitet, die über Erfahrungen und Laufbahnen in verschiedenen Bereichen der Bühnen- und Medienforschung in Südamerika und Deutschland verfügen.
Das Programm besteht aus zwei Phasen, die zwischen 2025 und 2026 umgesetzt werden sollen. Die erste ist eine Phase der Begleitung und Forschung mit fachlicher Beratung durch Mentoring, die zweite ist eine Phase, die der Präsentation in Deutschland und der Entwicklung von Projekten gewidmet ist (s. Einzelheiten in der allgemeinen Planung). Die ausgewählten Gruppen verpflichten sich, an allen Programmabschnitten teilzunehmen.
Die Ausschreibung richtet sich an Gruppen von bis zu drei Personen*, die sich aus Kunstschaffenden und Künstler*innen aus Theater, Tanz und Performance (zum Beispiel Dramaturg*innen, Regisseur*innen, Choreograph*innen, Bühnenbildner*innen, aber auch Schauspieler*inenn oder Tänzer*innen) und aus Creative Technologists / Creative Coder (zum Beispiel Programmierer*innen, Multimedia-Entwickler*innen, virtuelle Realität, extended Reality, Ton- und Lichttechniker*innen, usw.) zusammensetzen.
Die Gruppe muss bestehen aus:
- mindestens 1 Person aus Kunstschaffenden und Künstler*innen aus Theater, Tanz und Performance
- mindestens 1 Person aus Creative Technologists / Creative Coder
- Die Mitglieder der Gruppe müssen ihren Wohnsitz in demselben Land haben, für das sie sich bewerben (Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien oder Uruguay), und zwar für die gesamte Dauer des Programms (2025/2026).
- Die Rolle, die jeder Teilnehmende spielt, ist wesentlich für die Erfüllung der Ziele des Projekts und des Programms, und daher wird eine nicht-hierarchische Zusammenarbeit angestrebt. Das bedeutet auch, dass sich die Mitglieder in allen Phasen des Projekts gleichberechtigt beteiligen müssen; Es kann keinen Wechsel oder Abwesenheitszeiten geben.
Sprachkenntnisse: Das Programm wird hauptsächlich auf Spanisch durchgeführt, so dass gute Kenntnisse der spanischen Sprache Voraussetzung für die Teilnahme sind.
Gute Englischkenntnisse sind empfehlenswert, insbesondere für den Austausch in Deutschland.
Die Dauer des Programms ARTEscénicas + digitalidad ist auf zwei Jahre festgelegt und in zwei Phasen unterteilt. Die Planung kann unter Berücksichtigung nationaler Bestimmungen und/oder im Zusammenhang mit der finanziellen Haushaltslage des Goethe-Instituts Änderungen unterliegen.
Erste Phase - 2025
I. Training und Betreuung (Juni – Dezember 2025):
Digitale Seminare und Mentoring konzentrieren sich auf die Entwicklung und den Austausch von konzeptionellem, ästhetischem und technischem Wissen.
II. Residenz (September – Dezember 2025):
Die Gruppen werden einen zweiwöchigen Forschungsaufenthalt in den mit dem Programm verbundenen Residenzräumen durchführen: Espacio Checoeslovaquia oder NAVE. Es wird erwartet, dass sich die Residenzen vor allem auf die technische Entwicklung konzentrieren. Ziel der Residenzen ist es, den Projekten einen Raum für Forschung zu bieten, sich mit digitalen Technologien auseinanderzusetzen. Informationen zu den technischen Datenblättern finden Sie unter Residenzprofile.
Zum Zeitpunkt der Bewerbung können Sie unter den von den Residenzhäusern angebotenen Terminen jene auswählen, an denen die Gruppe die Residenz durchführen kann. Das Programm sieht drei Zeiträume vor, die für beide Residenzorte gleich sind:
- von Montag, 1. bis Freitag, 12. September
- von Montag, 6. bis Freitag, 17. Oktober
- von Montag, 9. bis Freitag, 19. Dezember
Ziele der ersten Phase:
- Die Nutzung digitaler Plattformen und Medien aus einer ästhetischen Perspektive zu behandeln und zum gemeinsamen Nachdenken über Themen wie Körper, Raum, Zeit und Digitalität anzuregen.
- Den teilnehmenden Gruppen einen Raum zu bieten, in dem sie verschiedene Technologien, Techniken und neue Medien erforschen und erkunden können, wie diese in Inszenierungen eingesetzt werden können.
Am Ende des Stipendiums erstellen die Stipendiat*innen einen schriftlichen Bericht über ihren Aufenthalt.
Zweite Phase – 2026
I. Training und Betreuung (März – Dezember 2026)Digitale Workshops und Mentoring konzentrieren sich auf die Entwicklung und den Austausch von konzeptionellem, ästhetischem und technischem Wissen.
II. Austausch nach Deutschland (Mai 2026):
Austauschreise nach Deutschland für alle teilnehmenden Gruppen, bei der sie die Möglichkeit haben, Informationen über die Entwicklung ihrer Prozesse auszutauschen. Eine Woche lang können die Teilnehmer*innen ihre Projekte einander und Dritten vorstellen, Feedback von Kolleg*innen und Expert*innen erhalten und ihre Inszenierungen projizieren. Dieser Aufenthalt wird den Teilnehmer*innen auch die Möglichkeit geben, Kontakte zu potenziellen Projektpartnern zu knüpfen. Zentraler Residenzort für diese Woche wird die Akademie für Theater und Digitalität (Dortmund) sein.
III. Projektentwicklung (Juni – Dezember 2026)
Die Teilnehmenden haben Zeit, ihre Arbeiten zu entwickeln oder fertigzustellen. Jede Gruppe erhält eine finanzielle Unterstützung von €2.000. Hierfür muss einen Monat vor Beginn ein Arbeitsplan mit zugehörigem Budget übersandt werden.
Ziele der zweiten Phase:
- Aneignung technischer Werkzeuge in den Bereichen Ton, Beleuchtung und audiovisuelle Medien und Vertiefung ihrer Nutzung in der darstellenden Kunst.
- Einen Raum für den Austausch zwischen den verschiedenen, am Programm beteiligten Gruppen zu schaffen und die Forschungsprozesse der Projekte zu verbreiten. Kontaktaufnahme mit Kolleg*innen und Expert*innen aus Südamerika und Deutschland.
- Finanzielle Unterstützung von Projektproduktionen.
Allgemeiner Zeitplan | |
12.12.2024 – 12.03.2025 | Ausschreibung |
bis 13. Mai | Projektbewertung und Auswahlverfahren (Interviews in der Woche vom 9. Mai) |
01. Juni | Veröffentlichung der Ergebnisse |
02. bis 6. Juni | Koordinierungsgespräche |
02.06.2025 – 31.12.2026 | Umsetzung des Programms |
Das Programm verpflichtet sich, in der ersten Phase zu Folgendem:
- drei Webinare.
- ein Fachmentoring von fünf Sitzungen pro ausgewähltes Projekt, das persönlich oder virtuell (je nach Bedarf) durchgeführt wird.
- ein zweiwöchiger Aufenthalt für jede ausgewählte Gruppe im Espacio Checoeslovakia oder im NAVE, bei dem folgende Leistungen vergeben werden:
- Produktionsunterstützung der Residenz für jede Gruppe (mit maximal 1.000 €). Hierfür muss einen Monat vor Beginn ein Arbeitsplan mit zugehörigem Budget übersandt werden.
- Internationaler Transport zu und vom Wohnort der Gruppe.
- Unterstützung der Verpflegungskosten während der Residenz.
- Audiovisuelle Aufzeichnung der kreativen Prozesse während der Residenz.
Das Programm verpflichtet sich, in der zweiten Phase zu Folgendem:
- Drei allgemeine technische Workshops in digitalem Format.
- Unterstützung der Reisekosten nach Deutschland (internationale Transfers, Unterkunft, Verpflegung) für Gruppen.
- Unterstützung bei der Produktion jeden Projekts (2.000 €). Hierfür muss einen Monat vor Beginn ein Arbeitsplan mit zugehörigem Budget übersandt werden.
Die Anträge erfolgen über das Formular, das auch auf den Websites der jeweiligen lokalen Organisatoren verfügbar ist. Die erforderlichen Unterlagen sind (max. 5 MB):
- Lebenslauf von jedem Mitglied der Gruppe, der die wichtigsten Aspekte der Ausbildung und Berufserfahrung zusammenfasst (max. 100 Wörter pro Mitglied in einem einzigen Dokument, im PDF-Format)*.
- Profilbild von jedem Mitglied. Die Bildnachweise (Copyright) müssen im Dateinamen* angegeben werden.
- Portfolio von jedem Mitglied, das Erfahrungen im entsprechenden Bereich nachweist (max. fünf aktuelle Arbeiten, im PDF-Format). Bei gemeinsamer Berufserfahrung ist ein Gruppenportfolio (im PDF-Format) beizufügen.
- Beschreibung des Projekts (max. 500 Wörter im PDF-Format) unter Berücksichtigung der folgenden Punkte:
- Titel des Projekts
- Forschungsvorhaben
- Beschreibung der Medien, Technologien und Disziplinen, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden sollen, unter Angabe des Formats: Präsenz, digital oder hybrid. Diese Informationen dienen als Grundlage für die Festlegung eines spezialisierten Mentorings.
- Vorläufige technische Anforderungen für die Entwicklung der Residenz (es wird empfohlen, die technischen Spezifikationen der Residenzräume zu prüfen).
- Link zur Website oder zu audiovisuellem Material, das sowohl den Projektvorschlag als auch den Hintergrund der Arbeitsgruppe ergänzen kann (fakultativ).
*Bilder und Bewertungen werden zu Kommunikationszwecken verwendet, falls das Projekt ausgewählt wird.
**Wichtiger Hinweis für Bewerber*innen aus Brasilien: Alle Bewerbungsunterlagen müssen auf Spanisch eingereicht werden.
Eine Jury, die sich aus Vertreter*innen der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund, der Residenzhäuser und des jeweiligen lokalen Organisationsteams zusammensetzt, prüft alle Bewerbungen nach folgenden Bewertungskriterien:
- Eigenschaften, Projektionen und Durchführbarkeit des vorgelegten Projekts.
- Bezug des Entwurfs auf den Schwerpunkt der Ausschreibung.
- Interesse und Relevanz der betreffenden Themen.
- Werdegang der Antragsteller*innen in Bezug auf die Ziele dieses Programms.
Die ausgewählten Teilnehmer*innen werden per E-Mail benachrichtigt. Die Ergebnisse werden in den sozialen Netzwerken und auf der Website des Goethe-Instituts sowie in den mit dem Programm verbundenen Partner veröffentlicht.
Bewerbungen können bis Mittwoch, den 12. März um 23:59 Uhr Ortszeit über das Bewerbungsformular eingereicht werden.
Fragen zur Ausschreibung sind an folgende E-Mail-Adressen zu richten:
Bolivien: Maria Tavel – maria-ivannova.tavel@goethe.de
Brasilien: Julian Correia de Aquino – julian.correia@goethe.de
Chile: Fernanda Fábrega - san-convocatorias@goethe.de
Kolumbien: Anne Bechstedt – anne.bechstedt@goethe.de
Uruguay: Claudia Müller - claudia.mueller@goethe.de
Espacio Checoeslovaquia
Checoeslovaquia denkt und versteht Kunst als eine notwendige Erfahrung. Es ist ein Ort, an dem kreative und Forschungsprozesse als ein grundlegendes Glied in der Kette der künstlerischen Produktion betrachtet werden, wobei die Künstler bei ihren technischen und kreativen Bedürfnissen begleitet werden, mit dem Ziel, eine respektvolle Zusammenarbeit zu schaffen, die das Schaffen greifbar und freundlich macht.
Checoeslovaquia ist ein kollaborativer, vielfältiger und inklusiver Raum, der durch Kunst und Kultur in ständigem Dialog mit der Gemeinschaft steht und Raum für künstlerische Erfahrungen in der Region bietet.
Der Residenzbereich ist so konzipiert und ausgestattet, dass er 8 Künstler*innen gleichzeitig beherbergen kann, mit Gemeinschaftsräumen, die Begegnungen und Austausch ermöglichen. Espacio Checoeslovaquia verfügt über Proberäume und Werkstätten für Bühnenbilder.
Leistungen und Bedingungen:
Die Künstler*innen werden bei der Verwaltung, Logistik, Technik, Kommunikation und Vermittlung auf dem jeweiligen Gebiet begleitet. Espacio Checoeslovaquia verfügt über eine technische Ausrüstung und einen Raum für den Bau von Bühnenbildern sowie über ein Team, das auf die Bedürfnisse jeder Gruppe eingeht.
- Gemeinschaftsunterkunft für 8 Personen, mit Bad.
- Frühstück, Mittagessen und Abendessen
- Küche
- WLAN
- Gemeinschaftsgarten (Obstgarten)
Technical Rider der Räume und Zimmer: https://espaciochecoeslovaquia.cl/el-espacio/
ebsite: www.espaciochecoeslovaquia.cl
Zentrum NAVE
NAVE ist ein Ort für die Erforschung und Schaffung zeitgenössischer lebender Kunst, der sich im Herzen des Stadtviertels Yungay in Santiago de Chile befindet. Seine Aufgabe ist die Zusammenarbeit, Unterstützung und Förderung von Forschungs- und Schaffensprozessen in den Bereichen Tanz, Performance, Musik und allen Künsten, die sich mit dem Körper beschäftigen.
Die zentrale Ausrichtung von NAVE ist die Residenz von Kunstschaffenden, um die verschiedenen kreativen Prozesse zu fördern und zu unterstützen, was es zu einem beispiellosen Raum in unserem Land und zu einem sehr innovativen in Lateinamerika macht. Seit einigen Jahren führt NAVE mit Unterstützung des technischen Teams im Prozess der szenisch-technischen Forschung technische Residenzen mit nationalen und internationalen Künstler*innen durch.
Der Residenzbereich nimmt einen ganzen Flügel des Gebäudes ein. Er ist so konzipiert und ausgestattet, dass er 10 Künstler*innen gleichzeitig beherbergen kann, die sich nicht nur untereinander austauschen, sondern auch Zugang zu Proberäumen und Arbeitsräumen haben, die speziell für Forschung, künstlerisches und technisches Schaffen ausgestattet sind.
Leistungen und Bedingungen:
- Gemeinsame Unterkunft
- Küche
- WLAN
- Arbeitsräume
- Unterstützung bei der Produktion und mit der Technik
- Vermittlung vor Ort
Website: Inicio - NAVE
Akademie für Theater und Digitalität
Die Akademie für Theater und Digitalität ist ein Modellprojekt für künstlerisch-technische Forschung am Theater Dortmund. Als 6. Sparte des Theater Dortmund ermöglicht die Akademie internationalen Fellows, die Verbindung von digitalen Technologien und darstellender Kunst prototypisch zu erforschen. Neben der anwendungsbezogenen Forschungsarbeit liegen weitere Arbeitsschwerpunkte auf der beruflichen Weiterbildung sowie auf der Kollaboration mit und Beratung von Stadt- und Staatstheatern, Festivals, kommunalen, regionalen und internationalen interdisziplinären Forschungs- und Produktionszusammenhängen.
Website: https://theater.digital/en/
Centro Nacional de las Artes Delia Zapata Olivella
Das „Centro Nacional de las Artes (CNA)“ ist eine der wichtigsten kulturellen Infrastrukturen in Kolumbien, die in den letzten Jahren vom Kulturministerium errichtet wurde. Das CNA ist ein offener Treffpunkt für das Schaffen und den Dialog mit dem Land und der Welt, ein Raum, der von Fantasie, Erinnerung und Sensibilität geprägt ist.
Website: Home – Centro Nacional de las Artes Delia Zapata Olivella