Ausstellung
Dragomir Ugren: Bilder aus der Zukunft

Dragomir Ugren: Altweibersommer 2300x1000
© Dragomir Ugren

Galerie Wechselstube

Goethe-Institut Belgrad, Bibliothek

Ausstellungseröffnung: 06.07.2023 um 19:30 Uhr

Lecture Performance: 06.07.2023 um 19:30 Uhr
Miško Šuvaković: Über „Bilder aus der Zukunft“ von Dragomir Ugren

Dragomir Ugren geht analytisch präzise und konsequent an die spezifischen Modalitäten der abstrakten bzw. konkreten Malerei heran, die eine Transformation und Mutation von der Malerei des Zeichens über die monochromatische Malerei bis hin zu strukturalen Konstruktionen mit monochromatischen Bildern und Rauminstallationen durchlaufen. Ugrens Poetik der Malerei gründet auf drei wesentlichen Modi der Erstellung, Ausführung und Aufstellung des Bildes:
  1. das Bild als Gegenstand an sich und für sich: Immanenz des Bildes
  2. das Bild als Gegenstand sowie als Gegenstand der Installation im außerbildlichen Raum der Galerie und des Museums, d. h. der Welt: Transzendenz des Bildes
  3. das Bild als Agens der seitens des Künstlers durchgeführten Tests der räumlichen und zeitlichen Bedingungen, in denen das Bild geschaffen und wahrgenommen wird: Pragmatik des Bildes.
Die Ausstellung in der Galerie Wechselstube des Goethe-Instituts Belgrad trägt den Titel Bilder aus der Zukunft. Durch diesen Titel und sein Verhältnis zur Bildinstallation in der Galerie provoziert der Künstler Fragen zum Status der Malerei in der zeitgenössischen Kunst und zeigt dabei, dass die variantenreichen Beziehungen zwischen Immanenz, Transzendenz und Pragmatik des Bildes zugleich auch Beziehungen zwischen Raum und Zeit konstruieren und remedialisieren: imaginäre – optische – die Zukunft der Auswirkungen der Malerei auf die zeitgenössische Präsenz des Bildes im Raum und in Bezug auf die unmittelbare Vergangenheit des „Erschaffens“ des Bildes als Gegenstand von besonderer und herausragender materieller und optischer Qualität. Die Faszination für die Zukunft als Ausgangspunkt des Bildes/der Malerei stellt eine wesentliche und zentrale Herausforderung für den Künstler dar, der in der Gegenwart handelt. Die plastischen räumlich-zeitlichen Aspekte des Bildes, geprägt von Immanenz, Transzendenz und Pragmatik des Bildes, lassen eine persönliche existenzielle Politik des Künstlers in Bezug auf den zeitgeleiteten Raum entstehen.

Der amerikanische Maler Robert Ryman hat das Diktum aufgestellt: „Die Frage ist niemals, was man malen soll, sondern, wie man malen soll“, währenddessen Dragomir Ugren den folgenden Standpunkt vertritt: „Die Frage ist niemals, was man malen soll, sondern, wie der Zeitaufwand der Malerei im Raum der persönlichen Erfahrung entsteht“.
 
Miško Šuvaković
 
Dragomir Ugren
© Dragomir Ugren
Dragomir Ugren
(1951) hat 1978 das Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Belgrad abgeschlossen. Er war fachlicher Mitarbeiter der Galerie „Begegnungen der bildenden Künste“ in Subotica, der Galerie „Brücke“ in Novi Sad sowie Leiter der Galerie zeitgenössischer bildender Kunst und Gründer des Museums für zeitgenössische bildende Kunst der Vojvodina (Museum für zeitgenössische Kunst der Vojvodina). Er war als Verleger und Chefredakteur der Zeitschrift Projeka(r)t (1993-2001) tätig.
 

Details

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