Diskussion
Übersetzungsdonnerstag: Die Elenden

Die Elenden
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Goethe-Institut Tschechische Republik

Den letzten Übersetzungsdonnerstag der Saison widmen wir dem Buch Die Elenden von Anna Mayr. Anna Mayr war noch ein Kind und schon arbeitslos. Sie ließ die Armut hinter sich, doch den meisten gelingt das nicht – und das ist so gewollt. Ihr Buch zeigt, warum. Mit der Übersetzerin Zuzana Schwarzová und der Journalistin Apolena Rychlíková wird die Moderatorin Tereza Semotamová sprechen.

Faul. Ungebildet. Desinteressiert. Selber schuld. Als Kind von zwei Langzeitarbeitslosen weiß Anna Mayr, wie falsch solche Vorurteile sind – was sie nicht davor schützte, dass ein Leben auf Hartz IV ein Leben mit Geldsorgen ist und dem Gefühl, nicht dazuzugehören. Früher schämte sie sich, dass ihre Eltern keine Jobs haben. Heute weiß sie, dass unsere Gesellschaft Menschen wie sie braucht: als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten. In ihrem kämpferischen, thesenstarken Buch zeigt Mayr, warum wir die Geschichte der Arbeit neu denken müssen: als Geschichte der Arbeitslosigkeit. Und wie eine Welt aussehen könnte, in der wir die Elenden nicht mehr brauchen, um unseren Leben Sinn zu geben.

Übersetzt wurde das Buch Die Elenden von Zuzana Schwarzová.

Zuzana Schwarzová schloss ihr Studium der Translationswissenschaft an der Karlsuniversität ab. Sie ist freiberufliche Übersetzerin und Dolmetscherin, die sich hauptsächlich auf die Übersetzung von Sachbüchern konzentriert, meist zu sozialen, grünen und historischen Themen. Sie übersetzte u.a. Werke des Historikers Philipp Ther (Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent, Die dunkle Seite der Nationalstaaten, Das andere Ende der Geschichte und Essays zu aktuellen Ereignissen, die die Welt bewegen), Sozialreportagen aus den Grenzgebieten der Ersten Republik von Wenzel Jaksch (Verlorene Dörfer, verlassene Menschen), zeitgenössische sudetendeutsche Perspektiven auf T. G. Masaryk aus der Feder von Josef Hofbauer (Der große alte Mann) oder die Abrechnung mit dem ehemaligen deutschen Neonazi Ernst Ch. Weißgerber (Mein Vaterland! Warum ich ein Neonazi war).

Zu Gast an diesem Übersetzungsdonnerstag wird Apoléna Rychlíková sein.

Apolena Rychlíková ist Journalistin, Redakteurin der Onlinezeitung Alarm, Kolumnistin, Drehbuchautorin und Regisseurin von Dokumentarfilmen. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Geschlechtergleichstellung, die Erschwinglichkeit von Wohnraum, Zwangsvollstreckungen und andere Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Sie hat als Kommentatorin für eine Reihe tschechischer Medien gearbeitet.

Die Diskussion findet in der Bibliothek des Goethe-Instituts statt und wird live auf Facebook gestreamt.


 

 
Překladatelský čtvrtek: Bídníci

Sledujte diskusi moderátorky Terezy Semotamové s překladatelkou Zuzanou Schwarzovou a novinářkou Apolenou Rychlíkovou

Gepostet von Goethe-Institut Prag am Donnerstag, 16. Juni 2022

Details

Goethe-Institut Tschechische Republik

Masarykovo nábřeží 32
110 00 Prag

Sprache: Tschechisch
Preis: Eintritt frei


Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Hin und her: Archiv 2022.

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