Symposium MULTIPLE FRAMES FOR LUCIA MOHOLY

Lucia Moholy: Blick aus dem Fenster von Lucie Moholy, Dessau, 1926 © OOA-S 2024 / Fotostiftung Schweiz, Winterthur

Do, 30.05.2024

16:00 – 19:30 Uhr

Goethe-Institut

Fotografie, Gender und Ort im Kontext des 20. Jahrhunderts

Das Symposium Multiple Frames for Lucia Moholy bietet eine Plattform für eine Diskussion über wichtige Themen im Zusammenhang mit der Ausstellung Lucia Moholy: Exposures, die vom 30. Mai bis 28. Oktober 2024 in der Kunsthalle Prag zu sehen ist. Ziel des Symposiums ist es, sowohl persönliche Zeugnisse als auch theoretische Beiträge einzubringen, die Lucia Moholy als Künstlerin und Fotografin vorstellen, aber auch umfassendere Themen im Zusammenhang mit der Zeit, in der sie lebte, erforschen: sei es die Kulturgeschichte der Fotografie, das Konzept von Gender und Sexualität oder die spezifischen Auswirkungen der geopolitischen Machtverhältnisse während der Lebenszeit der Künstlerin (1894-1989).  

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Anhand von sechs Vorträgen und einer anschließenden Diskussion wird das Symposium Schlüsselmomente im Leben von Lucia Moholy aus der Perspektive derjenigen beleuchten, die sie persönlich kannten oder sich eingehend mit ihrem Nachlass beschäftigt haben. Gleichzeitig wird ein allgemeiner Kontext für das Verständnis der Arbeitsbedingungen von Fotografinnen im Mitteleuropa des 20. Jahrhunderts aufgezeigt. Sabine Hartmann wird ihr Wissen aus ihrer langjährigen Tätigkeit am Bauhaus-Archiv in Berlin weitergeben, wo sie für die Bearbeitung des Nachlasses von Lucia Moholy verantwortlich war. Sie wird unter anderem über die verschiedenen Editionen von Fotografien nach Original-Glasnegativen sprechen - von den Originalen aus der Bauhauszeit bis zu späteren Vergrößerungen. Karel Císař wird aufzeigen, wie sich die Interpretation der Bauhaus-Fotografie in den letzten vierzig Jahren verändert hat. Dazu vergleicht er zwei theoretische Ansätze zum berühmten Selbstporträt von Florence Henri, die aufgrund ihres gemeinsamen Interesses an neuen fotografischen Experimenten eine wichtige Zeitgenossin von Moholy am Bauhaus war. Estelle Blaschke wird über Moholys Beteiligung an verschiedenen internationalen Dokumentationsprojekten und an der Förderung des Mikrofilms als Informationstechnologie sprechen und dabei ihre entscheidende Rolle für diesen Bereich hervorheben. Camilla Balbi wird unsere Aufmerksamkeit auf jüdische Fotografinnen in der Diaspora nach 1933 lenken. Ihr Beitrag sprengt die Grenzen des traditionellen Kanons, indem sie eine Geschichte des Exils an den Schnittstellen von Ethnizität, Klasse, sexueller Orientierung und Gender präsentiert. Julia Secklehner wird sich auf die Arbeit von Künstlerinnen der Avantgarde im Kontext einer sozial engagierten, interdisziplinären und kollektiv orientierten Praxis konzentrieren. Eine solche "aktivistische Avantgarde" bietet eine weitere Alternative zum etablierten und bekannten Kanon männlicher Protagonisten, die sich in linken politischen Bewegungen engagieren. Schließlich lenkt Angela Thomas unsere Aufmerksamkeit auf das Leben von Lucie Moholy, indem sie ihre Erinnerungen an ihre gemeinsame Arbeit in feministischen Kreisen in und um Zürich in den 1970er und 1980er Jahren mit uns teilt. 

Das Symposium wird von Hana Buddeus und Meghan Forbes konzipiert und moderiert.

 

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