Fatih Akin
Soul Kitchen
- Produktionsjahr 2009
- Farbe / LängeFarbe / 100 Min.
- IN-Nummer IN 2969
Nach den Dramen „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ präsentiert Fatih Akin eine turbulente Komödie. Ein deutschgriechischer Gastronom muss seine Hamburger Kneipe „Soul Kitchen“, die sich in ein In-Restaurant verwandelt, gegen Immobilienhaie, das Finanzamt und seinen zockenden Bruder verteidigen.
Das „Soul Kitchen“ in Hamburg-Wilhelmsburg ist alles andere als ein Feinschmeckerlokal. Dort serviert der Deutschgrieche Zinos (Adam Bousdoukos) seinen Stammgästen Fischfrikadellen mit Kartoffelsalat, Hacksteak-Hawaii und überbackene Nudeln. Ein idyllisches Lokal in einer ehemaligen Industriehalle, wo auch gute Musik gespielt wird: Soul, Funk, Rembetiko. Da gerät Zinos in den Strudel einer Pechsträhne: Seine Freundin Nadine (Pheline Roggan), eine kühle Schönheit aus reichem Elternhaus, geht als Auslandskorrespondentin nach Shanghai. Zinos handelt sich beim Versuch, eine Waschmaschine zu wuchten, einen Bandscheibenvorfall ein. Das Finanzamt fordert längst fällige Zahlungen. Ein Beamter vom Gesundheitsamt droht, den Laden zu schließen. Der neue, exzentrische Koch Shayn (Birol Ünel) kann zwar fantastische Gerichte zaubern, vergrault aber die Stammgäste. Der Immobilienhai Neumann (Wotan Wilke Möhring) bedrängt Zinon, ihm den Laden zu verkaufen.
Glücklicherweise macht nebenan eine Musical-Schule auf, und die neuen Gäste lieben Shayns Speisen. Plötzlich wendet sich das Blatt, und das „Soul Kitchen“ wird zum In-Lokal. Die Freude ist freilich nur von kurzer Dauer, denn Nadine findet einen neuen Liebhaber, trennt sich von Zinos, und Zinos’ Bruder Illias (Moritz Bleibtreu), gerade erst zum Geschäftsführer des „Soul Kitchen“ ernannt, verspielt den Laden an den Spekulanten Neumann. Apokalyptische Stimmung, bis Zinos eine neue Liebe findet und eine Möglichkeit entdeckt, das „Soul Kitchen“ wieder zurück zu gewinnen.
Kritiken und Empfehlungen
Manchen Zuschauern, die von den wild zupackenden und harten Dramen Fatih Akins begeistert waren, erschien „Soul Kitchen“ als allzu nett und versöhnlich. Gerade das aber wurde von den meisten Rezensenten als Qualität gepriesen, als Fähigkeit, ein familiäres Gefühl von Vertrautheit und Freundschaft herzustellen. So griff man Akins Anmerkung, dass „Soul Kitchen“ ein „Heimatfilm der besonderen Art“ sei, bestätigend auf. Die „Süddeutsche Zeitung“ befand: „Der Film ist eine Liebeserklärung Akins an Hamburg, ‚seine’ Stadt, mit ihren Schmuddel- und Kuschelecken. Areale, die sich der Gewinnmaximierung entziehen und vom Verschwinden bedroht sind. Dem stellt Akin die Buntheit seiner Multikulti-Ersatzfamilie entgegen - und eine ehrlicherweise ins Märchenhafte überdrehte Lebensfreude“.
Biografie Fatih Akin
Geboren 1973 in Hamburg-Altona als Sohn türkischer Immigranten. Der Vater, 1965 eingewandert, arbeitet in einer Teppich-Reinigungsfirma, die Mutter als Grundschullehrerin. Während der Schulzeit engagiert sich Fatih in einer Theatergruppe, schreibt Kurzgeschichten und Drehbücher, dreht auf Super8 erste Filmversuche. Nach dem Abitur, von 1994 bis 2000, Studium der Visuellen Kommunikation an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. 1998 Spielfilmdebüt mit „Kurz und schmerzlos“. 2003 gründet er, zusammen mit Andreas Thiel und Klaus Maeck die Filmproduktionsfirma Corazón International. 2004 gelingt ihm mit seinem vierten Spielfilm „Gegen die Wand“ ein dreifacher Triumph (Goldener Berlinale-Bär, Deutscher Filmpreis, Europäischer Filmpreis) und der internationale Durchbruch. 2005 Jurymitglied bei den Filmfestspielen von Cannes, wo er 2007 für „Auf der anderen Seite“ mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet wird. „Soul Kitchen“ erlebt seine Uraufführung 2009 beim Filmfestival von Venedig und erhält den Sonderpreis der Jury.
- Produktionsland
- Frankreich (FR), Deutschland (DE)
- Produktionszeitraum
- 2008/2009
- Produktionsjahr
- 2009
- In Zusammenarbeit mit
- Dorje Film (Rom)
- Farbe
- Farbe
- Bildformat
- 1:1,85
- In Koproduktion mit
- Pyramide Productions S.A. (Paris) || Norddeutscher Rundfunk (NDR) (Hamburg)
- Länge
- Langfilm (ab 61 Min.)
- Gattung
- Spielfilm
- Genre
- Drama
- Thema
- Liebe, Beziehung / Familie, Arbeit
- Rechteumfang
- Nichtexklusive nichtkommerzielle öffentliche Aufführung (nonexclusive, noncommercial public screening),Keine TV-Rechte (no TV rights)
- Anmerkungen zur Lizenz
- Bibliothekenrechte JA
- Lizenzdauer bis
- 31.12.2024
- Permanente Sperrgebiete
- Deutschland (DE), Österreich (AT), Schweiz (CH), Liechtenstein (LI), Südtirol (Alto Adige), Luxemburg (LU)
- Verfügbare Medien
- 35mm, DVD
- Originalfassung
- Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (es), Deutsch (de)
35mm
- Anmerkung zum Format
- e, e, f, s, ohne UT
DVD
- Untertitel
- Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (es), Portugiesisch (Bras.) (pt), Russisch (ru)