Am 8. und 9. November 2024 war MOBILE auf dem europäischen Festival für Bühnenkunst euro-scene in Leipzig! Gemeinsam mit dem Goethe-Institut Lyon präsentierten Künstler*innen der Kompanien Theater Thikwa Berlin und Insolite Fabriq Lyon das Projekt MOBILE beim Fachtag „Internationale Bühne Inklusion“. Außerdem luden sie zum deutsch-französischen Theaterworkshop „Ich wünsche mir, dass alle aus dem Rahmen fallen…“ ein.
Wie können wir den Zugang zu lokalen und nationalen Kulturszenen für Künstler*innen mit Behinderungen verbessern? Wie kann inklusive Kulturarbeit im internationalen Kontext gestaltet werden? Welchen Mehrwert bringt der grenzüberschreitende künstlerische Austausch?
Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Fachtags „Internationale Bühne Inklusion“, zu dem das Festival NO LIMITS Berlin und das Goethe-Institut Lyon in Kooperation mit der euro-scene Leipzig Kulturschaffende eingeladen hatten.
Der Fachtag begann mit Praxisbeispielen zu inklusiven Kulturprogrammen und bot damit Einblicke in deren Möglichkeiten und Herausforderungen. Mit dabei waren:
Mehenni Tahiri und Malo Lopez von Insolite Fabriq, Torsten Holzapfel und Saskia Neuthe von Theater Thikwa und Hannah Kabel vom Goethe-Institut Lyon, die über die grenzüberschreitende künstlerische Mobilität im Projekt MOBILE berichteten;
Christina Schelhas, Konstantin Langenick und Andreas Meder vom Festival NO LIMITS Berlin, die über die Stärkung der kulturellen Vielfalt und der Sichtbarkeit von Künstler*innen mit Behinderungen durch dieses inklusive Festival informierten;
Steffen Sünkel von der Kulturstiftung des Bundes, der das Programm „pik“ vorstellte, und Matthias Döpke vom Schauspiel Leipzig, das als Partnerinstitution von „pik“ regelmäßig Theatervorstellungen mit Deutscher Gebärdensprache anbietet;
Christina Klein und Annika Jakobs vom Büro für Teilhabe und Utopie am Theater der jungen Welt, die das inklusive Theater- und Tanzfestival für junge Menschen „Turbo“ – und die Turboschnecke – präsentierten.
In den anschließenden Tischgesprächen ging es in angeregten Diskussionen um internationale Mobilität für Künstler*innen mit Behinderungen, um die Programmierung inklusiver Ensembles auf europäischen Festivals, um das Thema Kollektives Arbeiten und Koproduktionen und um Öffnungsprozesse für Inklusion an Kulturinstitutionen. Während dieser angeregten Diskussionen in Kleingruppen tauschten sich Teilnehmer*innen und Referent*innen intensiv aus, teilten ihre Erfahrungen und hatten die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen.
Theaterworkshop „Ich wünsche mir, dass alle aus dem Rahmen fallen…“
Mehenni Tahiri von der Compagnie Insolite Fabriq und Torsten Holzapfel von Theater Thikwa sind zwei professionelle Schauspieler, beide voll Energie mit einer überbordenden Improvisationslust und einem ausgeprägten Sinn für komische Situationen. Die beiden haben sich im Rahmen des MOBILE-Projektes in Lyon kennengelernt. Während der euro-scene luden sie das Leipziger Publikum dazu ein, an ihrem inspirierenden Theaterworkshop teilzunehmen.
In zwei Stunden boten sie die Gelegenheit, gemeinsam zu spielen, zu teilen, zu lachen, sich zu bewegen, zu entdecken, sich auszudrücken, zu erfinden, Dinge zu erschaffen und zu erzählen... Dabei wurden nicht nur Sprachbarrieren durchbrochen, sondern auch die Grenzen des Theaters neu definiert.
Der Workshop war mixed-abled konzipiert und angeleitet von Mehenni Tahiri, Schauspieler der Compagnie Insolite Fabriq, und Malo Lopez, künstlerische Leiterin und Regisseurin bei Insolite Fabriq, sowie Torsten Holzapfel, Schauspieler bei Theater Thikwa, und Saskia Neuthe, Theaterpädagogin und Regisseurin bei Theater Thikwa.
MOBILE ist ein Projekt des Goethe-Instituts mit den Kompanien Insolite Fabriq (Lyon) & Theater Thikwa (Berlin), Cie TATOO (Paris) & tanzbar_bremen, L'autre maison, L'Atelier de mars, Marseille & Klabauter Theater (Hamburg), Tout va bien, Nancy & Theater Hora (Zürich). In Kooperation mit den Festivals No Limits Berlin und euro-scene Leipzig sowie dem Institut français. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds und der Stiftung Erlebnis Kunst.