Resonance in Paris
Die 1.000-Kilometer-Reise fürs Klima

Mélanie und Gina im Podcaststudio
Volle Konzentration: Mélanie und Gina im Podcaststudio | © Harriet Wolff

„Voyage, voyage“: Mélanie und Gina, eines der acht RESONANCE-Tandems, konzipierten jetzt bei einem spannenden Arbeitswochenende in der Region Paris ihren geplanten bilingualen Klima-Podcast

Von Harriet Wolff

Begriffe und Ideen, diverse Sprachmelodien und vorfreudiges Gelächter erfüllen das Aufnahmestudio mitten in Paris. Keine Frage: Das RESONANCE-Tandem Mélanie und Gina hat spürbar Spaß daran, dass es nun richtig losgeht mit der Realisierung ihres Projekts – das im September beim Kick-off Event mit den anderen Tandems, naturgemäß noch vage im Raum stand.

Die beiden planen jetzt ganz konkret ihren auf voraussichtlich sechs Teile à zehn Minuten angelegten Podcast, der in einer französischen und einer deutschen Fassung ausgespielt werden soll. Sprecherinnen sind bei allen Moderationstexten Gina und Mélanie – das bedeutet, in der französischen Fassung spricht auch Gina immer mal wieder auf Französisch und vice versa.

Bei Interviews wird es jeweils ein Voice Over geben. Die zwei haben gute Grundkenntnisse der jeweils anderen Sprache – und viel Humor. Großes Hallo und Heiterkeit also bei den ersten Tonaufnahmen an diesem Wochenende: „Versuchs mal so“, spricht Mélanie lächelnd vor,  „WWW … Voyage, ja, jetzt klingts ‚parfait‘ bei dir, Gina!“
 

Beim ersten RESONANCE-Treffen im September waren wir uns auf Anhieb sympathisch – wir hatten lustigerweise beide den selben Pulli an!

Gina Enslin

Thema des RESONANCE Podcasts: Das Klima im Wandel, die Klimakrise und die zentrale Forderung nach Klimagerechtigkeit. Aber wie wollen die beiden Journalistinnen, Mélanie arbeitet unter anderem als Video-und Podcast-Redakteurin bei Courrier international in Paris und Gina als Podcast-Redakteurin bei der Bundeszentrale für politische Bildung, wie wollen sie dieses überlebenswichtige Großthema anschaulich auf ihrem Hörformat herunterbrechen?

Im Aufnahmestudio von Courrier international nickt Mélanie. „Unser roter Faden wird eine gemeinsame Recherchereise werden, die unser beider Heimatorte verbindet. Wir ziehen dafür eine imaginäre Linie von Noisy-Le-Sec nach Berlin-Kreuzberg“. Los geht es an insgesamt sechs ausgewählte Orte zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland – und ausschließlich per Zug.

Gestartet wird voraussichtlich im März kommenden Jahres in der Gemeinde im Pariser Umland, in der Mélanie lebt. „Wir werden an allen sechs Orten sprechen mit Menschen, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Und mit Menschen, die gegen ihn Strategien entwickeln, gegen ihn kämpfen. Wir werden sie befragen zu ihrem Alltag, ihrem Engagement und ihren Ansichten“, erklärt Gina. „Wir wollen wissen, wie es ihnen damit geht und wie sie in die Zukunft blicken.“

Mal sehen, welche Gemeinsamkeiten wir noch auf unserer Recherchetour entdecken …

Mélanie Chenouard


Genau in der Mitte zwischen Paris und Berlin liegt Lüdenscheid im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die beiden steuern es auf der rund zehn Tage dauernden gemeinsamen Recherchereise erstmal nur wegen des geografischen Zufalls an. „Im Gegensatz zu Leforest im äußersten Nordfrankreich, Pepinster in Belgien und dem Harz in Deutschland, die weitere Podcast-Orte sind, haben wir hier noch keinen konkreten Ansatzpunkt für unsere Recherche“, meint Mélanie. In Lüdenscheid leben rund 70.000 Menschen – „wir sind uns sicher, dass auch hier das Thema ‚Klimawandel und Klimaschutz’ konkret Einheimische umtreibt.“

Das ausgewählte Leforest ist abwechselnd von verheerender Trockenheit und dann wieder Überschwemmungen betroffen. Im belgischen Pepinster ereignete sich 2021 eine mit dem Klimawandel zusammenhängende Katastrophenflut, vergleichbar mit der im rheinland-pfälzischen Ahrtal. Und in der gebirgigen Harzregion, die am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt, sind durch anhaltende  Dürre die Bäume extrem trocken und instabil geworden. Außerdem frisst sich der schädliche Borkenkäfer immer weiter vor.

Im Pariser Heimatort von Mélanie, Noisy-Le-Sec, wollen die beiden zu Anfang ihrer Podcast-Tour mit den Klimaaktivistinnen Mathilde Caillard und ihrer Mutter Véronique sprechen. „Wir freuen uns riesig darauf, gemeinsam auf die Reise zu gehen“, sagen Mélanie und Gina unisono, während im Tonstudio die schallgedämpften Wände vibrieren von Deutsch, Französisch und immer wieder Englisch als Arbeitssprache. Gina gluckst und grinst: „Beim ersten RESONANCE-Treffen im September waren wir uns auf Anhieb sympathisch – wir hatten lustigerweise beide den selben Pulli an!“ Mélanie lacht: „Mal sehen, welche Gemeinsamkeiten wir noch auf unserer Recherchetour entdecken …“
 

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