5. Europäisches PASCH-Theaterfestival 2022 in Berlin
BÜHNE FREI FÜR… JETZT ODER NIE!

Fünfzig Schülerinnen und Schüler aus Italien, Frankreich, Spanien und Portugal präsentierten vom 28. Mai bis 1. Juni 2022 in Berlin ihre Theaterstücke zum Thema "Jetzt oder nie!". Die Goethe-Institute Südwesteuropas feierten damit das zehnjährige Bestehen ihres nationenübergreifenden Jugendtheaterfestivals. Das Gastland 2022: Estland.   

Von Klaus Dorwarth

ALLE ZWEI JAHRE IN BERLIN

2013 - 2015 - 2017 - 2019 - Corona … Im Mai 2022 war es dann wieder soweit: Die Landesvertreter und -vertreterinnen aus Italien, Frankreich, Spanien und Portugal trafen sich zum fünften Mal zum traditionellen Theaterevent der PASCH-Schulen Südwesteuropas. Nach dem coronabedingten Ausfall des Festivals 2021 galt es jetzt, die erarbeiteten Stücke in Berlin vor einem gespannten Publikum auf die Bühne zu bringen.

Für Frankreich nahm das Lycée Jean Jaurès aus Reims an der Jugendbegegnung teil. Unter der erfahrenen Regie ihrer Lehrerinnen Anne Wolf und Laure Benet und mit Hilfe der Theaterpädagogin Isabella Keiser schrieb und inszenierte die Gruppe der 14 angehenden Schauspielerinnen und Schauspieler das Stück "Eine Liebe von morgen".

AUFFÜHRUNGEN UND VIELES MEHR

"Jetzt oder nie!" – ein Motto, das wachrüttelt und Raum für zahlreiche Assoziationen schafft. Der Wunsch, auf der Bühne des Jugendkulturzentrums Pumpe die selbst kreierte Geschichte zu erzählen, war groß. Die Jugendlichen waren aber nicht allein zur Aufführung ihrer Stücke angereist. Während der viertägigen Begegnung haben sich die Schüler*innen in gemischten Länderworkshops unter fachkundiger Anleitung auch mit Gesang (Till Josa Paar) und dem Erstellen von Trick- und Kurzfilmen (Thurit Antonia Kremer) beschäftigt. Drei weitere Gruppen übte sich unter Leitung von Julia Schreiner, Jelena Bosanac und Stephan Weßeling in Improvisationstheater und entwickelte Texte und Szenen zu „Jetzt-oder-nie-Charakteren“, die am Abschlussabend zusammen mit den anderen Workshopergebnissen den verdienten Applaus fanden.  

Auch an die begleitenden Lehrkräfte war gedacht. Unter dem Motto "Von der Idee zum Stück" vermittelte die Schauspielerin Judith Gorgass Impulse zu theaterpädagogischen Arbeitsweisen. Damit einher ging die schrittweise Entwicklung eines Theaterstücks, das von den Lehrkräften zum großen Vergnügen ihrer Schüler*innen aufgeführt wurde.    

Trotz des dichten Programms blieb genug Zeit, um auch Berliner Hauptstadtluft zu schnuppern. Je nach Interesse ging es per Fahrrad auf Stadterkundung, ins DDR-Museum und ins Futurium, in dem die Jugendlichen ihren Blick in die Zukunft richten konnten.

DIE SCHULEN STELLEN SICH VOR

DER BEITRAG AUS FRANKREICH: "EINE LIEBE VON MORGEN"

Die Schüler*innen der 1ère Abibac (11. Klasse) des Lycée Jean Jaurès in Reims führten ihr Stück "Eine Liebe von morgen" auf. Die Dramaturgie, die Inszenierung und die musikalischen und schauspielerischen Talente der Schülerinnen und Schüler beeindruckten das Publikum.   
 
Darum geht es im Stück:

Als der Student Tom den Brief seines verstorbenen Großvaters findet, wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst : eine sehr gefährliche Reise in die Zukunft – der Dritte Weltkrieg - das Treffen mit einer geheimnisvollen Doppelagentin – seiner großen Liebe. Tom muss jetzt oder nie eine wichtige Entscheidung treffen, die die ganze Menschheit betreffen könnte. Und die Zeit läuft.

Es präsentierten ihre Aufführung: Jade Bayle - Rayane Benhammouda - Manon Censier - Raphaël Clanché - Noémie Clément - Eléonore de Tourniel - Elisa Dejans - Baptiste Duyme - Noam Gautho- Margaux Gillet - Sixtine Lombard - Thomas Pierret - Jeanne Renaudin - Maéna Rulaud
   

AUF EIN WIEDERSEHEN IN BERLIN 2024!

Vielleicht hätte ein zusätzlicher Tag die gerade entstandenen Beziehungen gestärkt und den Tag der Ankunft stressfreier gestaltet: Größere Verspätungen sorgten für übermüdete Ankömmlinge und kurzfristige Umstellungen bei den Generalproben. Gleichwohl war auch 2022 wieder ein rundes Event mit vielen glücklichen Gesichtern und neuen Geschichten, die in Berlin ihren Anfang genommen haben.

Im September 2023 ist es dann wieder soweit: Die PASCH-Schulen Südwesteuropas werden sich um eine Teilnahme am 6. Europäischen Theaterfestival des Goethe-Instituts im Mai 2024 bewerben können. Und im Reisegepäck der Landessieger werden sich auch dann wieder viele erstaunliche Geschichten befinden.   

Auf Berlin 2024!