Literaturgespräch
Kafka. Die Frauen haben das Wort

Montage der drei Buchcover. Von links nach rechts: J’avance dans votre labyrinthe. Lettres imaginaires à Franz Kafka von Marie-Philippe Joncheray, das ein Porträt von Milena auf beigem Hintergrund zeigt, L’expérience Milena von Danielle Dussault, das ein Treppenhaus und ein geschlossenes Fenster in Orangetönen zeigt, und La vie après Kafka von Magdalena Platzová, das einen Blick auf New York und das Empire State Building von der Spitze eines Gebäudes aus mit einer Frau mit Hut zeigt.
©Le nouvel Attila, ©Hashtag, ©Agullo

Danielle Dussault, Marie-Philippe Joncheray und Magdalena Platzova

Goethe-Institut Paris

In Anwesenheit von Danielle Dussault (Québec), Marie-Philippe Joncheray (Frankreich) und Magdalena Platzova (Tschechien)
Moderation: Romy Straßenburg

Franz Kafkas Liebes- und Sexualleben ist unter den Forschern und Spezialisten, die sich seinem Werk widmen, ein vieldiskutierter Gegenstand. Unter den Frauen, die sein Leben prägten, nahmen zwei eine besondere Stellung ein: Felice Bauer, seine langjährige Verlobte, und die Schriftstellerin Milena Jesenská, sein „lebendiges Feuer“. Seine ausgedehnten Briefwechsel mit ersterer und seine feurigen Briefe mit letzterer wurden weltberühmt.
Drei Gastautorinnen verleihen diesen Frauen eine eigene Stimme und versuchen, sie durch Fiktion wieder zum Leben zu erwecken.

In ihrem fiktiven Essay L’expérience Milena (Hashtag, 2024), durchstreift Danielle Dussault die Straßen Prags während sie versucht, das Geheimnis jener Frau zu lüften, die durch ihren feurigen und mutigen Schreibstil zu einem Symbol für nach Freiheit strebende Schriftstellerinnen wird.  

In ihrem Briefroman J’avance dans votre labyrinthe. Lettres imaginaires à Franz Kafka (Le Nouvel Attila, 2023), erfindet Marie-Philippe Joncheray die verschollenen Briefe von Milena Jesenskà an Kafka neu. Sie drückt das Verlangen und die Liebe Milenas mit so viel Kraft aus, dass es scheint, sie würde wieder zum Leben erweckt werden.

Magdaléna Platzová begann im Jahr 2010, als Felice Bauers Sohn noch lebte, den Spuren Felice Bauers in Amerika zu folgen. Aus der Begegnung mit ihm und seiner Familie entstand das Buch La vie après Kafka (übers.. B. Faure, Agullo, 2024), das nicht nur Felice selbst, sondern auch denjenigen geweiht ist, die Kafka nahe standen und deren Schicksal eng mit den historischen Ereignissen und der Mentalität der Zwischenkriegszeit verbunden ist.
 

Eine Veranstaltung anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka

In Zusammenarbeit mit dem tschechischen Kulturzentrum in Paris

Im Rahmen der Reihe Kafka 2024

 

Details

Goethe-Institut Paris

17, avenue d'Iéna
75116 Paris

Sprache: Auf Französisch
Preis: Eintritt frei

+33 1 44439230 info-paris@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Kafka 2024.