Diskussionsrunde Den Gefahren der Desinformation begegnen

Schreibmaschine mit einem Papier, worauf "Fake News" steht © Nora Carol Photography

Do, 26.10.2023

19:00 Uhr

Goethe-Loft Lyon

Fake News

Ein Fokus auf Ausstellungsräume und Gedenkstätten

Unsere Gesellschaften sind einem radikalen Wandel im Umgang mit Informationen unterworfen. Allgemeine Verwirrung und Informationschaos durch die unkontrollierte Verbreitung von Nachrichten über das Internet und soziale Netzwerke stellen ein Risiko für Demokratien dar. Dies gilt umso mehr, als die Bürger*innen nicht in der Nutzung, den Mechanismen und den Risiken im Umgang mit diesen Medien geschult sind. Viele Akteur*innen, insbesondere die radikalsten (populistische Parteien, extremistische Leader etc.), nutzen diesen Kontext, um aktuelle Ereignisse und historische Fakten zu verzerren und Verschwörungstheorien, Holocaust-Leugnungen, diskriminierende Inhalte oder alle anderen Arten von Fake News zu verbreiten.

Gedenkstätten und historische Museen haben das Ziel, ein kritisches Bild der Geschichte, und insbesondere der Geschichte des Nationalsozialismus, zu vermitteln. Ihre Aussagen werden durch Falschmeldungen gefährlich untergraben: Diese breiten sich dank der Wirkmacht von Algorithmen online und in den Köpfen der Menschen als verzerrte oder völlig konstruierte Bilder aus. Welche Ansätze verfolgen diese musealen Institutionen, um sich populistischen Geschichtsumdeutungen in den neuen Medien zu widersetzen? Wie können sie eine breite Öffentlichkeit für das Problem des Online-Geschichtsrevisionismus sensibilisieren? Und was können Ausstellungsmacher*innen dabei von Medienexpert*innen lernen?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unserer Podiumsdiskussion. Es diskutieren Laurent Bigot, Journalist, Hochschuldozent, Direktor der Schule für Journalismus Tours und Kurator der Ausstellung „Fake News – Art, Fiction, Lie“, Hanna Klimpe, Professorin für Social Media an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, und Veerle Vanden Daelen, Historikerin, stellvertretende Direktorin der Kazerne Dossin Mechelen/Belgien und Kuratorin der Ausstellung „#Fake Images“. Es moderiert Dominique Vidaud, Direktor der Gedenkstätte Maison d'Izieu.

Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Publikum und wird in deutscher und französischer Sprache mit Simultanverdolmetschung stattfinden.

Ein Angebot des Goethe-Instituts Lyon/Marseille, in Kooperation mit dem CIERA Hors les Murs

Die Debatte ist Teil des Rahmenprogramms des deutsch-französischen Bildungsprojekts "Fake News machen keine Geschichte", einem Projekt des Goethe-Institut Lyon/Marseille und der Gedenkstätte Maison d'Izieu, in Kooperation mit dem CIERA Hors les Murs, der Gedenkstätte Bergen-Belsen, dem Denkort Bunker Valentin, dem MUCEM Marseille, dem Mémorial des Déportations Marseille, dem Camp des Milles Aix-en-Provence und dem CHRD Lyon. Mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks, der Fondation pour la Mémoire de la Shoah, des Deutschen Außenministeriums, der Alfred Toepfer-Stiftung und der Stadt/Métropole Lyon.

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