Austausch mit Giulio Cilona zur 5. Symphonie
Mahlers
5. Symphonie leitet eine neue Epoche in Mahlers Schaffen ein. Das Orchester nimmt eine völlig neue Dimension an: Die Komposition wird dichter und komplexer, besteht aus sich überlagernden, oft heterogenen Linien, die kaum füreinander bestimmt zu sein scheinen - dies ist Mahlers originelles Verständnis von Polyphonie; jedes Instrument wird als unabhängiger Solist behandelt, in einer Zersplitterung der Pulte und einer extremen Raffinesse der Orchestrierung.
Doch wie so oft ist es vor allem der erstaunliche Verlauf des Werkes, der beeindruckt. Begonnen in der Tragik eines schweren Trauermarsches, wirft ein unerklärlicher und plötzlicher Umschwung in der Mitte des zweiten Satzes das Werk in eine humorvolle Ausgelassenheit und eine unaufhaltsame positive Energie, die von nun an die Führung übernehmen. Nur das nächtliche, verträumte Adagietto unterbricht diese Ausgelassenheit für eine Weile. Ist dieser Umbruch ein Echo des Umbruchs, den Mahler im Jahr 1901 erlebte, als er eine brillante und beeindruckende junge Frau kennenlernte, die er bald heiraten würde?
Dieses Konzert bietet auch die schöne Gelegenheit, Giulio Cilona, den Kapellmeister an der Deutschen Oper Berlin, für einen Abend bei uns zu treffen und sich mit ihm über das Werk und das Leben von Gustav Mahler auszutauschen.
Bitte melden Sie sich unter folgendem Link an:
Einschreibelink
Zurück