Installation / Ausstellung Nuit Blanche 2024

Auf dem Bild aus dem Video liegt ein menschengroßer roter Einsiedlerkrebs auf einem Sofa inmitten eines Wohnzimmers mit verschwommenen Umrissen © Wagehe Raufi

Sa, 01.06.2024

20:00 Uhr – 0:00 Uhr

Centre Tchèque Paris

Haben Sie etwa kafkaesk gesagt?

Anlässlich der Nuit Blanche 2024 laden das Goethe-Institut Paris, das Centre Tchèque de Paris und das Österreichische Kulturforum in Paris europäische Künstler*innen ein, das Centre Tchèque mit Installationen und Performances zu bespielen, welche auf das Werk von Franz Kafka Bezug nehmen.

Wagehe Raufi arbeitet mit Installationen, Videos und experimentellen Formaten, die sich mit den digitalen und realen Umgebungen von Körpern und den Beziehungen, in denen diese zueinanderstehen, beschäftigen. Durch Sammeln, Extrahieren und Archivieren von Räumen und Umwelten werden Alltagsgegenstände sowie Szenen und Momentaufnahmen aus vertrauten Bildwelten verfremdet, übersetzt und transferiert. Diese Elemente verschmelzen zu Komplexen der Unordnung, wodurch Rückbezüge auf die eigene Lebensrealität entstehen, die jedoch gleichzeitig gebrochen werden. Raufi konzentriert sich dabei auf die Rekontextualisierung des Ausgangsmaterials in dieser Metamorphose und integriert neue, nicht-lineare Handlungsstränge.

Anlässlich der Ausstellung zeigt Wagehe Raufi aktuelle materielle Werke sowie ihre Videoarbeit „Ornamental Hermit“ (2022). Letztere erforscht existenzielle Einsamkeit und Fremdheit, indem sie einen vermenschlichten, nackten Einsiedlerkrebs darstellt, der ein ehemaliges Hirtenhaus bezieht. Auf der Suche nach einem Platz in dieser kafkaesken Umgebung gerät der Einsiedlerkrebs dabei in ständigen Konflikt. Das Haus scheint selbst ein Eigenleben zu führen, lässt uns und den Protagonisten mit seinen verzerrten Perspektiven und sich immer wieder auflösenden abstrakten Bildern orientierungslos zurück.

Wagehe Raufi lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. 2018/2019 verbrachte sie ein Semester an der Central Academy of Fine Arts in Peking. 2017 erhielt sie den ‚SYN Award I sms‘ und nahm an einer dreimonatigen Residenz in den Meisterhäusern des Bauhaus Dessau teil. 2021 wurde Raufi mit dem Bundespreis für Kunststudierende des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 2024 ist sie Stipendiatin der Hessischen Kulturstiftung und lebt und arbeitet an der Cité internationale des arts in Paris.

Weitere vorgestellte Künstler*innen sind u.a. Verena Andrea Prenner (Österreich) und Markéta Hlinovská, in Zusammenarbeit mit Petr Faltus (Tschechien).

Ausstellung bis zum 8. Juni 2024
 
Eine Veranstaltung anlässlich des 100. Todestags von Franz Kafka
In Zusammenarbeit mit dem tschechischen Kulturzentrum und dem Österreichischen Kulturzentrum in Paris sowie der Stadt Paris
Im Rahmen der Reihe Kafka 2024

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