Vor dem Hintergrund dieser aktuellen globalen politischen Lage fragen wir uns:
Wie können Theater und Festivals mit Zielgruppen ins Gespräch kommen, die bislang nicht zu ihren Besucher*innen zählten? Wie kann dieser Sektor, weiterhin für die Freiheit der Künste stehen und ein sicherer und diskursiver Raum sein? Und wie können kulturelle Institutionen als Akteure der Zivilgesellschaft auftreten?
Das Projekt: ein innovatives Diskussionsformat
Gemeinsam mit LIFT hat das Goethe-Institut London zwölf Theater- und Festivalleiter*innen aus neun Ländern und vier Kontinenten eingeladen, um über die Rolle des Theaters in einer sich rasch verändernden Welt nachzudenken und sich mit drängenden Fragen wie Migration, Solidarität in der Gesellschaft, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz auseinanderzusetzen. Gemeinsam hat die Gruppe an Praktiken gearbeitet, die einen Wandel ermöglichen sollen.Wer nimmt daran teil?
- Danjel Andersson, Dansehallerne, Kopenhagen, Dänemark
- Antonio Araujo, São Paulo International Theatre Festival, São Paulo, Brasilien
- Delia Barker, Freelance, London, Vereinigtes Königreich
- Francis Christeller, Goethe-Institut London, Vereinigtes Königreich
- Satu Herrala, Freelance, Helsinki, Finnland
- Kee Hong Low, Manchester International Festival, Manchester, Vereinigtes Königreich
- Ismail Mahomed, University of KwaZulu-Natal, Durban Südafrika
- Kris Nelson, LIFT, London, Vereinigtes Königreich
- Carena Schlewitt, HELLERAU, Dresden, Deutschland
- Anne-Cécile Sibué-Birkeland, Black Box Theatre, Oslo, Norwegen
- Ragnheiður Skúladóttir, Arctic Arts Festival, Harstad, Norwegen
- Katrin Sohns, Goethe-Institut London, Vereinigtes Königreich
- Fu Kuen Tang, Taipei Arts Festival, Taipeh, Taiwan
- Annemie Vanackere, HAU, Berlin, Deutschland
- Katharina von Ruckteschell-Katte, Goethe-Institut London, Vereinigtes Königreich
Wo stehen wir gerade?
Das Projekt hat unter den wechselhaften Bedingungen des letzten Jahres existiert, mit persönlichen Treffen und natürlich auch Online-Sitzungen. Jeder Moment der Verbindung ermöglicht den eingeladenen Kulturschaffenden Gespräche, Besuche und Erfahrungen, die dazu beitragen, das Gespräch über die Herausforderungen der Zukunft und die Rolle des Theaters darin zu erleichtern.Während des ersten Treffens in London und Cambridge im November 2019 haben die Teilnehmer*innen gemeinsam über die drängendsten Fragen für sich und ihre jeweiligen Institutionen nachgedacht. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Themen wie Migration, sozialer Zusammenhalt, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz. Die Öffentlichkeit war eingeladen, mit den Teilnehmer*innen in Form der Veranstaltung The Long Table in Cambridge Junction in Kontakt zu treten.
Während des gesamten Jahres 2020 kamen die Teilnehmer*innen in digitalen Sitzungen zusammen, um sich in einer für alle Kunstschaffenden herausfordernden Zeit gegenseitig zu unterstützen und sich mit Themen wie dem Klimanotstand, Hygieneprotokollen in Theatern, neuen Formen der Performancepräsentation, neuen Dringlichkeiten für Theater während einer Gesundheitskrise, systematischem Rassismus in unserer Gesellschaft, psychischer Gesundheit in unseren Organisationen und verkörpertem Wissen auseinanderzusetzen.
Im April 2022 kam die Gruppe in Helsinki zu einem zweiten persönlichen Treffen zusammen. Im Mittelpunkt des Vortrags- und Besuchsprogramms stand das Thema "Nurturing Change". Zu den Referent*innen gehörten die Dichterin/Forscherin Helga West und die Künstlerin Lada Suomenrinne sowie die Kodirektorinnen des Baltic Circle Festival in Helsinki, Hanna Parry und Asta Teräväinen.