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Vereinigtes Königreich London

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19:00–19:00 Uhr

Erol Afşin: Es Brennt

Online-Filmvorführung | Goethe-Kino (Online - Nur in Großbritannien verfügbar)

  • Goethe-Institut London, London

  • Preis Preis: Kostenlos, aber eine Reservierung durch Eventbrite ist erforderlich
  • Teil der Reihe: Goethe-Kino 2025

Eine Frau mit Kopftuch links im Bild spricht mit einem älteren sitzenden Mann recht im Bild © Erol Afşin

Eine Frau mit Kopftuch links im Bild spricht mit einem älteren sitzenden Mann recht im Bild © Erol Afşin

Beim Raindance Film Festival letztes Jahr hinterließ Erol Afşins unabhängig produziertes, brisantes Drama über eine deutsch-arabische Familie, deren Leben von Rassismus erschüttert wird, einen starken Eindruck. Wir freuen uns, den Film erneut in unserem Kino in  London sowie landesweit auf Goethe on Demand zeigen zu können.

Amal, ihr Mann Omar und ihr kleiner Sohn Ahmad führen ein ruhiges Leben in Berlin. Sie sind arabischer Abstammung, wurden aber in Deutschland geboren. Sie leben komfortabel, haben gute Jobs, verstehen sich gut mit ihren Kolleg*innen und sind vertraut mit den Menschen in ihrer Nachbarschaft. Ihre tägliche Routine wird jedoch erschüttert, als ein Mann Amal und Ahmad auf dem örtlichen Spielplatz rassistisch beleidigt. Amal versucht, die tiefe Verletzung, die der verbale Angriff verursacht hat, privat zu verarbeiten. Doch dann kommt der Fall vor Gericht und wird wiederholt verhandelt. Der friedliche Lebensrhythmus der Familie wird gestört und schließlich völlig gebrochen.

Mit seinem Spielfilmdebüt greift der Schauspieler und Regisseur Erol Afşin den wahren Fall des rassistisch motivierten Hassverbrechens an der aus Ägypten eingewanderten Marwa el-Sherbini in Dresden im Jahr 2009 auf. Obwohl dieses Verbrechen innerhalb der muslimischen Gemeinschaft und in Sachsen, wo die Tat stattfand, in Erinnerung geblieben ist und es damals in muslimischen Ländern, insbesondere in Ägypten, Proteste gab, ist es in Deutschland relativ unbekannt. Afşins Film weist zwar viele Ähnlichkeiten mit dem Fall aus dem Jahr 2009 auf, ist jedoch keine exakte Rekonstruktion, sondern eher eine Abstraktion. Dies zeigt sich beispielsweise in den reduzierten Szenen im Gerichtssaal. Auch werden weder Datum noch Ort genau angegeben, was die kontinuierliche Präsenz von antimuslimischem Hass und Rassismus in Deutschland sowie das wiederholte Versagen des Rechtssystems, Menschen vor den schrecklichen Folgen des Rassismus zu schützen, unterstreicht. Der Titel des Films ist dem jiddischen Lied „S'brent“ oder „Es brennt“ entnommen, das nach den antijüdischen Pogromen in Polen 1936 und 1937 geschrieben wurde und die passiven Zuschauer auffordert, das Feuer zu löschen.

Deutschland 2022, Farbe, 89 Min. Mit englischen Untertiteln
Regie: Erol Afşin. Mit Halima Ilter, Kida Khodr Ramadan, Emir Kadir Taşkın, Nicolas Garin, Brigitte Zeh, Volker Meyer-Dabisch, Patrick Joswig, Katharina Palm, Lulu Hacke, Yusuf Celik, Rana Farahani, Sandra Maren Schneider, Lousion Cornu, Malick Bauer, Sohel Altan Gol, Zeynep Bozbay.


 


Erol Afşin wurde im türkischen Adana geboren und kam im Alter von 19 Jahren nach Deutschland, um seiner Leidenschaft für die Kunst nachzugehen. Während seines Schauspielstudiums spielte er in Theaterproduktionen und Filmen auf nationalen und internationalen Bühnen, unter anderem auch in Palästina. Sein Studium an der Folkwang Universität der Künste schloss er als einziger Absolvent mit einem Drehbuch ab. 2015 drehte er seinen ersten Kurzfilm THE WAY, der die Geschichte einer Frau erzählt, die durch ihren Mann zum Islam konvertiert, sich aber später von ihm scheiden lässt, weil er sich nicht an die Regeln der Religion hält. Erol Afşin hat in zahlreichen nationalen und internationalen


Ort

Goethe-Institut London
50 Princes Gate
Exhibition Road
London SW7 2PH
Vereinigtes Königreich