Dokumentarfilmfestival Kino zum Erinnern. Versöhnung mit den Märtyrerstädten und -dörfern

 © Aristarchos Papadaniil

Fr, 11.10.2024

17:00 – 22:00 Uhr

Goethe-Institut Athen

Dreitägiges Dokumentarfilmprogramm zu den deutsch-griechischen Verflechtungen

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds organisieren die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Athen und das Goethe-Institut ein dreitägiges Dokumentarfilmfestival, das die komplexen, teils widersprüchlichen, teils sich ergänzenden deutsch-griechischen Verflechtungen beleuchtet.

Vom 11. bis 13. Oktober 2024 werden im Goethe-Institut fünf Dokumentarfilme in Anwesenheit der Filmemacher*innen gezeigt. Die Werke wurden mit Mitteln des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds durch das deutsche Außenministerium finanziert. Im Anschluss an die Filmvorführungen findet jeweils eine Diskussion mit dem Publikum statt.

Programm am Freitag, 11. Oktober
Versöhnung mit den Märtyrerstädten und -dörfern

17:00 Uhr
Der Balkon – Erinnerungen an die Besatzung
von Chrysanthos Konstantinidis, 2017
105 Minuten (auf Griechisch mit deutschen Untertiteln)
In Anwesenheit des Regisseurs

19:30 Uhr
Mauthausen
von Panagiotis Kountouras und Aristarchos Papadaniil, 2023
91 Minuten (auf Griechisch mit englischen Untertiteln)

Filmbeschreibungen

Der Balkon – Erinnerungen an die Besatzung

03.10.1943: Deutsche Gebirgsjäger dringen in das Dorf Ligiades ein, töten wahllos Babys, Kinder, Frauen und alte Menschen und setzen die Häuser in Brand. Am nächsten Tag wird ein 14 Monate altes Baby von Dorfbewohnern lebend gefunden, während es noch an seiner toten Mutter saugt, obwohl es eine Stichwunde von einem Bajonett im Rücken hatte.

1989: Der deutsche Historiker Christoph U. Schminck-Gustavus besucht das Dorf, zeichnet die Zeugenaussagen der fünf Überlebenden auf und untersucht deutsche Archive.

2018: Die Nachkriegsgenerationen hören zum ersten Mal die Kassetten mit den Aussagen ihrer Vorfahren, die das NS-Verbrechen überlebten. Das Dokumentarfilm zeigt Beweise, Erinnerungen und Trauer und hebt das kollektive Trauma hervor, das die Gräueltaten der Nazis hinterlassen haben.

Mauthausen
Das Filmprojekt von Mikis Theodorakis (Musik) und Iakovos Kambanellis (Poesie), unter der Regie von Panagiotis Kountouras und Aristarchos Papadaniil und produziert von Syllipsis, ist ein poetischer Langfilm und einzigartiges Musical. Es präsentiert eine neue Interpretation der Mauthausen-Kantate, gesungen von Aristarchos Papadaniil (Gesang) und begleitet von Aris Zervas (Cello). Diese Version wurde mit Genehmigung des bedeutenden griechischen Komponisten und politischen Aktivisten Mikis Theodorakis (Zorbas, Z, Serpico) einen Monat vor seinem Tod veröffentlicht.

In dem Film wird auch der unveröffentlichte Text "Mauthausen-Reisebericht – Mai 1988" vorgestellt, das persönlichste Drehbuch von Iakovos Kambanellis, einem Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen und einer Schlüsselfigur des griechischen Nachkriegstheaters. Dieses Werk, das 35 Jahre nach seiner ursprünglichen Konzeption seine endgültige Form erhielt, entstand sowohl am Ort des Leidens als auch der Inspiration, dem heutigen Mauthausen Memorial in Österreich, im Rahmen des Internationalen Gedenkjahres der Befreiung.
 

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