Daten durchdringen und beeinflussen jede Sphäre unserer Gesellschaft. Auch wenn sich ein Großteil des öffentlichen Diskurses immer noch um abstrakte Fragen dreht, die sich auf die Rolle der Technologie in der Produktion und Anwendung von Daten konzentrieren, ist Open Data weit mehr als ein technisches Konzept und muss deshalb besser verstanden und kommuniziert werden.
Durch das „Data2Life. Life2Data.“-Projekt wollten wir eine umfangreiche Studie von offenen Daten in der Anwendung erstellen und gleichzeitig komplexe Konzepte mit alltäglichen Realitäten verknüpfen.
Jeden Tag produzieren, konsumieren oder nutzen wir Daten. Indem sie unsere Entscheidungen und Handlungen durchdringen, spielen Daten eine immer wichtigere Rolle in unserem täglichen Leben. Diese Ausstellung beschäftigte sich mit dem Projekt "Data2Life. Life2Data " des Open Data Labs Jakarta der World Wide Web Foundation zusammen mit dem Goethe-Institut Indonesien, welches uns in das indonesische Yogyakarta führt, um die Beziehung zwischen Daten und dem Alltag der Menschen zu erforschen.
Mit "Data2Life." haben wir gezeigt, wie Menschen Daten produzieren, einsetzen und konsumieren. Mit "Life2Data." wiederum haben wir einen visuellen Ausdruck davon geschaffen, wie Daten unser tägliches Leben beeinflussen, von Infrastruktur, Bürgerbeteiligung und vieles mehr. Die Ausstellung zeigte 78 Fotografien, die sich mit insgesamt sieben Orten bzw. Themen beschäftigten. Für jedes dieser Themen haben wir lokale Organisationen in den Grundlagen visueller Ethnografie, Datenanalyse und Fotografie ausgebildet. Die Fotos wurden von Amateuren mit Spiegelreflexkameras, Point-and-Shoot-Kameras und sogar Handys aufgenommen.
In diesem Teil des Projekts haben wir das Mittel der Fotografie genutzt, um aufzuzeigen, wie verschiedenste Gruppen, von der Regierung bis zu den Bürgern, Daten produzieren, transferieren, konsumieren und nutzen. Von Online-Plattformen und mobilen Apps über Community-Boards und Zeitungen fließen Daten über eine Vielzahl von Kanälen, um Menschen auf unterschiedliche Art und Weise zu erreichen und zu beeinflussen. Unser Ziel war es, diesen Prozess aufzuzeichnen und zu verstehen, um so das Potenzial und die Herausforderungen der Arbeit mit offenen Daten besser darstellen können.
Parallel zur Erfassung des Datenprozesses wollten wir auch zeigen, wie Daten tatsächlich die Realitäten darstellen, mit denen Menschen jeden Tag konfrontiert sind. Zum Beispiel konnten der Zustand von Schulen, die Existenz von Straßen und Brücken sowie die Qualität der medizinischen Versorgung, welche als Daten und Zahlen in staatlichen Statistiken enthalten sind, visualisiert und so Daten mit alltäglichen Erfahrungen verknüpft werden. Fotografien konnten die Qualität bzw. mangelnde Qualität von Daten darstellen sowie als externe Validierungsinstrumente von staatlich produzierten und veröffentlichten Datensätzen dienen.
Das „Data2Life.Life2Data.“-Projekt wurde im September 2016 mit dem Start einer Wanderausstellung in Yogyakarta, Indonesien eröffnet. Die Ausstellung wurde im Oktober 2016 auch auf der International Open Data Conference im spanischen Madrid präsentiert. Schließlich wurdendie Ergebnisse des Projekts auch im Rahmen der Open Data Innovation Week, die im November 2016 in Jakarta, Indonesien stattfand, vorgestellt (siehe unten).