Alles über Ludwig
„Schreibe Deiner Seele Harmonien nieder!“
Verhandelte Beethoven sein Honorar wirklich selbst? Und wie war das eigentlich mit den Frauen? Ein Versuch, dem berühmten Komponisten näher zu kommen – Bild für Bild.
Ein echter Bonner
Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Seit 1784 wurde Bonn vom Kurfürst-Erzbischof von Köln regiert, Maximilian Franz von Österreich. Maximilian galt als toleranter Mann, der Bildung und Kultur förderte. Bonn wurde dadurch zu einer wichtigen Kulturmetropole.
Der junge Ludwig
„Seit meinem vierten Jahre begann die Musik die erste meiner jugendlichen Beschäftigungen zu werden. Oft flüsterte die Musik mir zu: Versuch’s und schreibe einmal Deiner Seele Harmonien nieder!“ (Beethoven als 13-Jähriger an den Kurfürsten Maximilian Friedrich von Köln, 1783).
Wege der Musik
Als Jugendlicher spielte Beethoven Bratsche in der Bonner Hofkapelle und bekam Klavier- und Kompositionsstunden von Christian Gottlob Neefe. 1787 ermöglichte Kurfürst-Erzbischof Maximilian Beethovens erste Wien-Reise, bei der Beethoven angeblich Wolfgang Amadeus Mozart zum musikalischen Austausch traf.
Zwist mit Haydn
1794 machte sich Beethoven zusammen mit seinem Bruder Kaspar Karl endgültig auf nach Wien – die damalige Hauptstadt der Musikwelt! Dort bekam Beethoven Unterricht von Joseph Haydn, der seine Musik aber als „zu kompliziert!“ bezeichnete. Ein schwieriges Lehrer-Schüler-Verhältnis …
Komponist der Stunde
Am 22. Dezember 1808 gab Beethoven das wichtigste Konzert seines Lebens. Im Theater an der Wien – ohne Heizung, im kältesten Winter – erklangen zum ersten Mal (unter anderem) seine fünfte und sechste Sinfonie. Beethoven wurde zum zentralen Komponisten der Wiener Klassik.
Freiheit, Freiheit
Reiche Leute förderten Beethoven finanziell. Das brachte allerdings häufige Umzüge mit sich. Über fünfzig Mal zog er innerhalb von Wien um, häufig in kleinere Studierzimmer in den Palästen seiner Gönner*innen. „Ich liebe ein unabhängiges Leben!“ schrieb er einmal an seinen Notenverlag, mit dem er sein Honorar selbst verhandelte. Beethoven wurde zum Prototyp der nach Freiheit drängenden Künstler*innen – mit all seinen Höhen und Tiefen.
Beethoven und die Frauen
1812 verfasste Beethoven, der nie eine längere Beziehung zu einer Frau unterhielt, seinen berühmten „Brief an die Unsterbliche Geliebte“. Wer allerdings damit gemeint war, darüber rätselt die Forschung bis heute.
Geliebter Neffe Karl
„Das Tagtägliche erschöpft mich!“ schrieb Beethoven an seinen geliebten Neffen Karl, dessen Adoptivvater er unbedingt werden wollte. Nach einem erbitterten Streit mit seiner Schwägerin verlor Beethoven diesen Kampf. Die wohl größte Niederlage seines Lebens.
Taub und Blind
Zum Zeitpunkt der Komposition seiner großen neunten Sinfonie im Jahre – uraufgeführt 1824 – war Beethoven nicht nur taub, sondern auch fast blind. Beethoven trank zu viel Alkohol. Und Musik, die hörte er nur noch in seinen Gedanken …
Ehrengrab
Als Beethoven mit 57 Jahren nach dem Kampf gegen verschiedene Krankheiten starb, kamen angeblich 20.000 Leute, um seinen Leichnam zum Währinger Friedhof in Wien zu geleiten. Der Dichter Franz Grillparzer schrieb: „Erinnert euch dieser Stunde und denkt: wir waren dabei, als sie ihn begruben, und als er starb, haben wir geweint!“ 1888 wurde Beethovens Leichnam in ein großes Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof Wien umgebettet.