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Britta Teckentrup
Stimmungsvolle Sachlichkeit

Britta Teckentrup
Britta Teckentrup | Foto (Detail): © privat / Ars Edition

„Natur und Emotionen“ fallen ihr leicht, sagt sie: Die Kinderbuch-Illustratorin Britta Teckentrup zeichnet gern Tiefgründiges und setzt auf eine Balance aus Sachlichkeit und Empathie.

 

Von Romy König

Teckentrups erste Bilderbücher entstanden in London, wohin die in Wuppertal aufgewachsene Künstlerin im Alter von 18 Jahren zog, um am St Martin’s College und dem Royal College of Art Illustration und freie Kunst zu studieren. Mit diesen ersten Veröffentlichungen wollte sie nach eigener Aussage vor allem ihren Lebensunterhalt verdienen, statt sich künstlerisch zu verwirklichen. Schon bald entdeckte sie jedoch, dass sie die freie Kunst mit dem Medium „Buch“ vereinen wollte. Der Verlag Jacoby und Stuart ermöglichte ihr schließlich genau dies: Kinderbücher mit einem höheren künstlerischen Anspruch zu illustrieren, mit allen Freiheiten, sich auszuleben.

  • Britta Teckentrup: „Der Baum der Jahreszeiten“ Foto (Detail): © Britta Teckentrup / Ars Edition
    Britta Teckentrup: „Der Baum der Jahreszeiten“
  • Britta Teckentrup: „Der blaue Vogel“ Foto (Detail): © Britta Teckentrup / Ars Edition
    Britta Teckentrup: „Der blaue Vogel“
  • Britta Teckentrup: „Bienen: Kleine Wunder der Natur“ Foto (Detail): © Britta Teckentrup / Ars Edition
    Britta Teckentrup: „Bienen: Kleine Wunder der Natur“
  • Britta Teckentrup: „Der Baum der Erinnerung“ Foto (Detail): © Britta Teckentrup / Ars Edition
    Britta Teckentrup: „Der Baum der Erinnerung“
  • Britta Teckentrup: „Wunderdinge der Natur“ Foto (Detail): © Britta Teckentrup / Ars Edition
    Britta Teckentrup: „Wunderdinge der Natur“
  • Britta Teckentrup: „Mond: Eine Reise durch die Nacht“ Foto (Detail): © Britta Teckentrup / Ars Edition
    Britta Teckentrup: „Mond: Eine Reise durch die Nacht“

Informativ, aber auch atmosphärisch

So entstand neben vielen anderen Werken Alle Wetter, ein Buch, das sie nicht nur illustrierte, sondern auch textete. Es enthält nicht, wie andere Kindergeschichten zum Thema Meteorologie, bloße „Naturkunde“, wie es beim Verlag heißt. Zwar beschreibt Teckentrup die Entstehung von Wetterphänomen in eher sachlichen Worten, fängt aber in ihren Bildern zugleich deren Stimmung ein: Frühlingserwachen, feuchter Nebel, heiße Sommertage, tobende Stürme.
 
Als Vorbilder für ihren atmosphärischen Stil nennt die Künstlerin Tizian und Turner, Van Gogh, Munch oder auch Caspar David Friedrich – Maler also, in deren Gemälden Wetterphänomene stets eine Rolle spielten. Für die geschaffene Balance aus Naturwissenschaft und Einfühlungsvermögen erhielt Alle Wetter eine Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sachbuch.

Erst spät auf dem deutschen Buchmarkt

Über Jahre hat Teckentrup, die knapp zwanzig Jahre in England blieb, ihre Bücher außerhalb Deutschlands veröffentlicht. Hierzulande gelang ihr der Durchbruch erst 2013, als bei Ars Edition das Buch Der Baum der Erinnerung erschien und bald zum Kinderbuch-Klassiker über Trauerverarbeitung avancierte. Heute blickt die mittlerweile in Berlin lebende Künstlerin auf 100 veröffentlichte Kinderbücher verschiedenster Formate zurück, lediglich 16 dieser Bücher sind in Deutschland erschienen.

Weiter mit Herzblut

Auch ihr neues Kinderbuch bildet wieder Gefühlslagen und Stimmungen ab: Die Geschichte Der blaue Vogel thematisiert Traurigkeit und Depression, will aber zugleich Hoffnung, Mitgefühl und Wärme vermitteln. Erneut ein Balanceakt, bei dem Teckentrup ihrem empathischen Stil und ihrer Arbeitsdevise treu bleibt: Woran auch immer sie gerade arbeite, so sagte sie einmal, „das Herz muss drinnen sein“.

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