Geteilte Blicke

Geteilte Blicke - Grafik © Goethe-Institut Italien - UAU Studio

Dialoge zwischen Italien und Deutschland über aktuelle Themen unserer Gesellschaft

Italienische und deutsche Expert*innen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft debattierten über die Herausforderungen unserer Zeit. Es ging um wichtige Themen wie Künstliche Intelligenz, Presse- und Meinungsfreiheit bis hin zu Armut, Ungleichheit und Zuwanderung.
Bei den ersten Veranstaltungen der Reihe trafen bekannte Gäste aufeinander: Der Psychoanalytiker Massimo Recalcati und die Soziologin Jutta Allmendinger, die Migrationsforscherin Felicitas Hillmann, die Soziologin Chiara Saraceno und der Politiker Mario Marazziti, der Schriftsteller Nicola Lagioia, der Philosoph und Informatiker Rainer Rehak und die Anwältin und KI-Forscherin Ramak Molavi Vasse’i sowie der Italien-Korrespondent Michael Braun, der Journalist Stefano Feltri und die KI-Expertin Francesca Lagioia. Die Partner waren u.a. die Fondazione Culturale San Fedele, Aggiornamenti Sociali Mailand, die Comunità di Sant’Egidio Genua und der Polo del ’900 Turin.

Beiträge

Geteilte Blicke

Deutsch-italienische Dialoge zu prägenden Themen der Gegenwart

Zwei Länder, vier Städte, 11 Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft: Im Rahmen der vom Goethe-Institut Italien organisierten Veranstaltungsreihe Geteilte Blicke tauschten sich Expert*innen aus Deutschland und Italien zu einer Vielzahl von Herausforderungen unserer Zeit aus.

Publikum im Rahmen der Veranstaltung in Mailand © Goethe-Institut Italien | Foto: Christine Pawlata © Goethe-Institut Italien | Foto: Christine Pawlata

Artikel von Andreas Püttmann

Deutschland und die Wahlen 2025

In etwas mehr als zehn Jahren ist die Alternative für Deutschland (AfD) zu einer der stärksten Parteien geworden. Bei der Bundestagswahl im Februar 2025 haben sie mehr als 20% der Stimmen erhalten. Ein Interview mit dem Politologen Dr. Andreas Püttmann auf der Webseite der Zeitschrift Aggiornamenti sociali der Kulturstiftung San Fedele.

Andreas Püttmann Foto: © privat Foto: © privat

Interview mit Francesca Lagioia

Wir müssen KI auf die Seite der Zivilgesellschaft bringen

Mit Francesca Lagioia, Professorin für KI, Rechtswissenschaften und Ethik, haben wir  in Turin im Rahmen der Veranstaltung Auf Information setzen. Zwischen Verfälschung und Realität über die wichtige Rolle der künstlichen Intelligenz im Problem der Desinformation gesprochen, die mittlerweile zu einem systemischen Risiko für unsere Demokratien geworden ist.

Francesca Lagioia © Goethe-Institut Italien | Foto: Christine Pawlata © Goethe-Institut Italien | Foto: Christine Pawlata

Nicola Lagioia, Ramak Molavi Vasse’i, Rainer Rehak

„KI ist nicht die Revolution, die uns versprochen wurde“

Auf eine Zeitreise in die Zukunft, Vergangenheit und zurück in die Gegenwart begaben sich der Schriftsteller Nicola Lagioia, die Anwältin Ramak Molavi Vasse’i und der Forscher Rainer Rehak bei der Veranstaltung Menschliches, (nicht) Allzumenschliches. Wir und die Künstliche Intelligenz im Goethe-Institut in Rom.

Nicola Lagioia, Ramak Molavi Vasse’i, Rainer Rehak im Rahmen der Veranstaltung „Menschliches, (nicht) Allzumenschliches. Wir und die Künstliche Intelligenz“ in Rom © Goethe-Institut Italien | Foto: Monkeys Video Lab 120 © Goethe-Institut Italien | Foto: Monkeys Video Lab 120

Interview mit Chiara Saraceno

Arbeit allein reicht nicht, um der Armut zu entfliehen

Rund 5,7 Millionen Menschen in Italien leben in absoluter Armut, fast ein Zehntel der Gesamtbevölkerung. Was hinter diesen Zahlen steckt und was „absolute Armut“ bedeutet, erklärte die Soziologin und Philosophin Chiara Saraceno im Rahmen der Veranstaltung Leben als Ausgestoßene. Alte und neue Armut in Italien und Deutschland, woran sie in Genua zusammen mit der Migrationsforscherin Felicitas Hillmann und dem Journalisten Mario Marazziti teilnahm.

Chiara Saraceno im Rahmen der Veranstaltung „Leben als Ausgestoßene. Alte und neue Armut in Italien und Deutschland“ in Genua © Goethe-Institut Italien | Foto: Christine Pawlata © Goethe-Institut Italien | Foto: Christine Pawlata

Interview mit Jutta Allmendinger

Hartnäckige Rollenbilder und wirksame Stellschrauben

„Klebrig“ nennt die deutsche Soziologin Jutta Allmendinger die kulturellen Strukturen, die es sowohl Frauen als auch Männern schwer machen, die alten Rollenmuster des Patriarchats zu durchbrechen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Geteilte Blicke traf sie in Mailand auf den italienischen Psychoanalytiker Massimo Recalcati.

Jutta Allmeldinger Foto (Zuschnitt): © Bernhard Ludewig Foto (Zuschnitt): © Bernhard Ludewig

Interview mit Felicitas Hillmann

Armut betrifft die ganze Gesellschaft, nicht nur das Individuum

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Goethe-Instituts Italien Geteilte Blicke trafen sich am 19. November in Genua Expert*innen zum Thema Armut aus Italien und Deutschland, um über verschiedene Aspekte der alten und neuen Armut in beiden Ländern zu diskutieren. Wir haben vorab mit der Migrationsforscherin Felicitas Hillmann gesprochen.

Felicitas Hillmann © Foto (Zuschnitt): Dagmar Morath © Foto (Zuschnitt): Dagmar Morath

Herausforderungen für die italienische Demokratie

Francesca Melandri: „Demokratie ist das Gegenstück zur politischen Gewalt“

Bei der Veranstaltung Vogliamo tutto im Goethe-Institut Rom diskutierten die Schriftstellerin Francesca Melandri und die Historikerin Petra Terhoeven über die Jahre des politisch motivierten Terrorismus der 70er Jahre in Deutschland und Italien. Wir waren dabei und sprachen im Anschluss mit Melandri über die Narben, die die „anni di piombo“ – die „bleiernen Jahre“ – in Italien hinterlassen haben, sowie über die großen Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert sind.

Francesca Melandri auf dem Symposium "Vogliamo tutto" | Rom – Goethe-Institut, 24. Oktober 2024 © Goethe-Institut Italien | Foto (Detail): Francesco Cicconi © Goethe-Institut Italien | Foto (Detail): Francesco Cicconi

Von der RAF zur AfD

Die Erblast des Terrors und die Zukunft unserer Demokratien

Im Rahmen der Veranstaltung Vogliamo tutto im Goethe-Institut in Rom gingen die deutsche Historikerin Petra Terhoeven und die italienische Schriftstellerin Francesca Melandri miteinander ins Gespräch über den politisch motivierten Terrorismus der 1970er Jahre in Deutschland und Italien.Wir sprachen mit der Historikerin Terhoeven dazu, wie das schwere Erbe jener Zeit bis heute nachwirkt und machten mit ihr ein Gedankenexperiment: Welche prägenden Themen unserer Zeit werden Historiker*innen in 50 Jahren rückblickend erkennen?

Petra Terhoeven auf dem Symposium "Vogliamo tutto" | Rom – Goethe-Institut, 24. Oktober 2024 © Goethe-Institut Italien | Foto (Detail): Francesco Cicconi © Goethe-Institut Italien | Foto (Detail): Francesco Cicconi

Stattgefundene Events

28. November 2024, 18:00 Uhr
TURIN | Polo del ’900, Palazzo San Daniele, Auditorium

Auf Information setzen.
Zwischen Fälschung und Realität

Mit: Michael Braun, Stefano Feltri und Francesca Lagioia. Italien und Deutschland im Vergleich zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit, mit einem Fokus auf rechtlichen, ethischen und technologischen Aspekten: Klagen zur Einschüchterung von Journalisten, Verantwortung, Berufsethik, KI und Fake News.

Geteilte Blicke - Grafik © Goethe-Institut Italien © Goethe-Institut Italien

27. November 2024, 19:00 Uhr
ROM | Goethe-Institut, Via Savoia 15

Menschliches, (nicht) Allzumenschliches. Wir und die Künstliche Intelligenz

Mit Nicola LagioiaRamak Molavi Vasse'i und Rainer Rehak. Wer zieht die Grenzen der generativen künstlichen Intelligenz – von der Kreativität bis zur Ethik und Rechtsprechung? In einem von Ted Talks inspirierten Format diskutieren der Schriftsteller Nicola Lagioia, die Anwaltin für digitale Rechte Ramak Molavi Vasse'i und der Wissenschaftler und Philosoph Rainer Rehak auf der Bühne des Goethe-Instituts.

Geteilte Blicke - Grafik © Goethe-Institut Italien © Goethe-Institut Italien

19. November 2024, 18:00 Uhr
GENUA | Sala Quadrivium, Piazza Santa Marta 2

Leben als Ausgestoßene. Alte und neue Armut in Italien und Deutschland

Felicitas Hillmann, Chiara Saraceno und Mario Marazziti befassen sich mit verschiedenen Aspekten der alten und neuen Armut als einem Phänomen der Ausgrenzung und Marginalisierung, das sich quer durch unsere Gesellschaft zieht. Zu den Ursachen gehören nicht nur die hohe Arbeitslosigkeit, sondern auch unsichere Arbeitsplätze, ein nicht immer effizientes Sozialversicherungssystem, Migration und die Fragilität des Familiensystems.

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11. November 2024, 17:45 Uhr
MAILAND | Auditorium San Fedele, Via Hoepli 3/b

Jenseits der Geschlechterrollen. Niedergang des Patriarchats und neue Identitäten

Jutta Allmendinger und Massimo Recalcati diskutieren über die Krise des Patriarchats, von der Auflösung traditioneller Strukturen über Geschlechterrollen bis hin zum Verständnis der sexuellen Identität in einer sich wandelnden Gesellschaft zwischen Unsicherheiten und neuen Möglichkeiten.

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