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Nachhaltigkeitsstudiengänge in Deutschland
Von Toxikologie bis Tourismusentwicklung

Immer mehr Studiengänge setzen auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Immer mehr Studiengänge setzen auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. | Foto (Detail): © Adobe

Wäre es nicht toll, wenn wir „Weltverbessern“ einfach studieren könnten? Ganz so leicht ist es leider nicht. Aber in Deutschland gibt es mittlerweile zahlreiche Studiengänge aus dem Bereich Nachhaltigkeit, die dem Weltverbessern ziemlich nahekommen. Eine Auswahl.

Von Petra Schönhöfer

1. Ecotoxicology, Universität Koblenz-Landau

Ein Tanker kentert oder eine Fabrik explodiert: Was passiert, wenn Gift in unsere Umwelt eindringt? Der englischsprachige Master-Studiengang beschäftigt sich mit dem Einfluss von Chemikalien auf die Natur. Er vereint Umweltchemie mit Toxikologie, Ökologie, Sozialwissenschaften und Umweltökonomie. Im Anschluss bieten sich den Studierenden Karrieremöglichkeiten bei wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungsinstituten, Behörden und Ministerien, in der Industrie oder bei Beratungsunternehmen.

2. Erneuerbare Energien, Umwelt-Campus Birkenfeld / FH Trier

Windkraft, Solar und Biomasse – der Sektor der Erneuerbaren Energien boomt. Ziel dieses Studienganges ist es deshalb, zukünftige Wirtschaftsingenieur*innen auszubilden, denen das erforderliche technische, ökonomische, juristische und ökologische Wissen für dieses Arbeitsfeld vermittelt wurde. Plus: Der Umwelt-Campus ist der einzige Zero-Emission-Campus der Welt, da er Strom und Wärme vollständig aus erneuerbaren Energiequellen bezieht.

3. Gefahrenabwehr / Hazard Control, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Um Gefahrensituationen wie Naturkatastrophen oder Chemieunfällen vorzubeugen, oder um im Ernstfall angemessen reagieren zu können, besteht in unserer Gesellschaft ein großer Bedarf an qualifizierten Fachleuten. Die Student*innen erwerben neben dem Studium der Ingenieurwissenschaften auch praktische Fähigkeiten, die sie zu Tätigkeiten im Katastrophenschutz, im Risikomanagement und im Brandschutz qualifizieren.

4. Umweltnaturwissenschaften, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Wasser, Boden, Luft, Wald, Landschaft und die vom Menschen geschaffene Umwelt sind die Inhalte dieses Studienganges. Die Ausbildung im Bereich Umweltbiologie wird dabei mit den Bereichen Umweltchemie, Umweltphysik und Umweltrecht verbunden. Studierende finden Beschäftigung in den Bereichen Energiewende, behördlicher und privater Natur- und Umweltschutz, aber auch in Planungsbüros und Industriebetrieben.

5. Nachhaltige Agrar- und Ernährungswissenschaft, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Die Weltbevölkerung wächst und muss ernährt werden. Globale Ernährungssicherung, Klimawandel, Umwelt- und Tierschutz stehen deshalb im Zentrum dieses Studienganges. Studierende suchen nach Wegen für die nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Verteilung von Lebensmitteln, biobasierten Rohstoffen und Energie. Berufsfelder ergeben sich im Ernährungsgewerbe, bei Banken und Beratungsunternehmen, aber auch bei Organisationen und Interessensverbänden auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

6. Nachhaltiges Design, Ecosign / Alanushochschule Alfter

Ob To-Go-Becher ohne Plastik oder die Vermarktung von Kleinkunst aus Entwicklungsländern: Es ist ein Studiengang für die Produkt- und Kommunikationsdesigner*innen von morgen. In Zusammenarbeit mit der Design-Akademie Ecosign Köln erlernen Studierende einerseits die kreativen, handwerklichen und ästhetischen Kompetenzen von Designern. Andererseits bezieht das Studium die ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen in die Ausbildung mit ein. Der Studiengang ist kostenpflichtig.

7. Nachhaltige Tourismusentwicklung, Hochschule Heilbronn

Nie waren die Menschen mobiler als heute, doch Reisen hat große Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. An der Hochschule Heilbronn besuchen Tourismusstudierende neben Veranstaltungen in Öffentlicher Wirtschaft, Management, Geographie und Recht auch solche zum Thema Nachhaltigkeit. Sie finden nach ihrem Abschluss Arbeit bei Tourismusverbänden, bei internationalen Hilfsorganisationen oder im Management von Nationalparks.

8. Interkulturelle Kommunikation, Technische Universität Chemnitz

Wir skypen mit indischen Arbeitskollegen, gehen in der Mittagspause Sushi essen oder unterhalten uns auf der Dienstreise in Istanbul über amerikanische Musik. Welcher Kultur also gehören wir an? Um identitätsstiftende Strukturen geht es in Chemnitz. Die Studierenden lernen Mechanismen von Kultur, Sprache, digitaler Kommunikation, Mobilität oder auch von Rassismus kennen. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen kulturellen Perspektiven befähigt sie zu Tätigkeiten im Management oder in der Öffentlichkeitsabteilung internationaler Unternehmen.

9. Stadtökologie, Technische Universität Berlin

Wie sieht eine attraktive Stadt von morgen aus? Grüne Städte sind nicht nur lebenswerter – sie sind vor allem auch zukunftsfähiger. Die Studierenden sollen Fachleute darin werden, Stadtentwicklung ökologisch zu gestalten und nachhaltige Stadtkonzepte zu entwerfen. Dafür verbindet der Masterstudiengang Umweltforschung mit Planungswissenschaften und Umwelttechnik.

10. Wirtschaft und Ethik / Social Business, Universität Vechta

Armut, globale Ungleichheit und Klimawandel sind große Probleme für die Weltbevölkerung, die von den Weltmärkten jedoch oft eher verschärft als verbessert werden. In Vechta lernen Studierende daher neben den Grundlagen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre auch Unternehmensethik und Corporate Social Responsibility. Sie sollen Verantwortung und Gewinnstreben miteinander vereinbaren lernen, indem sie ökonomisches Denken und soziales Engagement verbinden.

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