Radeln und Spenden sammeln
Mit dem Fahrrad um die Welt
Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, tut etwas Gutes für die Gesundheit und die Umwelt – das ist nichts Neues. Bei der Initiative „Mit dem Fahrrad um die Goethe-Welt“ radeln die Mitarbeiter der Goethe-Institute weltweit außerdem noch für einen guten Zweck: Je mehr Kilometer zur Arbeit und wieder nach Hause geradelt werden, desto mehr Spenden werden gesammelt.
Von Carlotta Rauch
Die Idee kam Leonardo Basile aus der Personalbetreuung der Zentrale des Goethe-Instituts in München, als er motivierende Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement recherchierte. Neben Deskbikes – Fahrrädern, mit denen man bequem am Schreibtisch in die Pedale treten kann – ist er auch auf das gemeinschaftliche Radeln für einen guten Zweck gestoßen. Das Konzept ist simpel: Im Sommer und Herbst 2018 können die Mitarbeiter aller Goethe-Institute der weltweit 98 Länder die Wegstrecken, die sie zur Arbeit und wieder nach Hause mit dem Fahrrad fahren, im Intranet erfassen. Für die „erradelten“ Kilometer wird eine Spende für den Verein in Not geratener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter generiert. Für alle fünf gefahrenen Kilometer gibt es eine Spende in Höhe von einem Cent. Das Ziel: 100.000 Kilometer – zweimal mit dem Fahrrad um die Goethe-Welt – und damit 2.000 € Spenden sammeln.
Von Stadt zu Stadt, von Kontinent zu Kontinent
Bereits in den ersten 30 Tagen nach dem Startschuss der Aktion haben etwa 300 Kollegen der Goethe-Institute aus 56 verschiedenen Orten der Welt teilgenommen: aus Taipeh und Turin, München und Moskau, Rom und Riga und vielen anderen Städten wie Peking, Washington und Johannesburg. Langsam, aber stetig wächst die Zahl der geradelten Kilometer und somit auch die Spendensumme. So sind nach dem ersten Monat bereits über 14.000 Kilometer „zusammengeradelt“ worden. Auf ein halbes Jahr hochgerechnet, könnte der Endspurt bis zum gesetzten Ziel knapp werden, aber Leonardo bleibt zuversichtlich: Er selbst fährt in München jede Woche rund 100 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit und nach Hause. Mit Radfahren etwas Gutes für seine Kollegen zu tun, motiviert den ein oder anderen sicherlich noch zusätzlich, öfter mal das Auto stehen zu lassen.
Neben der Kilometer wird auch die Zahl der eingesparten CO²-Werte errechnet. Pro Kilometer, den man mit dem Rad anstatt mit dem Auto zurückgelegt hat, sind das 180 Gramm Kohlenstoffdioxid. Insgesamt fast 3,5 Tonnen in der Anlaufphase ist schon ein beeindruckender Wert!
Wenn der Kilometerzähler ein Etappenziel erreicht, wird der dazugehörige Beitrag freigeschaltet und gewährt einen Einblick in das Radfahren in den verschiedenen Städten. So hat man nach 390 Kilometern etwas über die eher ungünstigen Radfahrbedingungen in Prag erfahren, nach 1.890 Kilometern sah man Fotos der autofreien Uferpromenade in Thessaloniki. Nach 4.190 Kilometern wurde der Moskauer Aktionstag Ohne Auto in die Stadt vorgestellt, an dem das ansässige Goethe-Institut teilgenommen hat. Nach 8.540 Kilometern hat man erfahren, dass in Colombo (Sri Lanka) wegen des schwülen Klimas kaum jemand mit dem Rad fährt, obwohl es eigentlich Radwege gibt. Und wussten Sie, dass in Melbourne (16.120 Kilometer) Radhelmpflicht besteht, die neben Stürzen auch vor Vögeln schützt, die sich gerne mal mit Radfahrern anlegen? Die letzte Etappe wird wieder München sein, wenn einmal um die Goethe-Welt geradelt wurde: 55.660 Kilometer.
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