Donnerstag 26. September 2024, 19:30 Uhr
Fontane Effi Briest
Film | Literatur und Film
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Auditorium des Goethe-Instituts, Rom
- Sprache Originalversion mit ital. UTs
- Preis Der Eintritt ist kostenlos und wird nach Verfügbarkeit der Sitzplätze gewährt.
- Teil der Reihe: Wahlverwandtschaften
Grafik: © Goethe-Institut Italien
Einführung von Paesaggi di voci
Regie und Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder
BR Deutschland 1974, 140 Min., Originalversion mit ital. UTs
Effi Briest ist viel zu jung, als sie den ehrgeizigen Baron Geert von Innstetten heiratet. Die Begegnung mit Major Crampas bringt vorübergehend Abwechslung in ihr Leben. Jahre später erfährt der Baron von der längst beendeten Beziehung seiner Frau; es kommt zur Katastrophe. Fassbinder hält sich eng an die literarische Vorlage und entwickelt dennoch eine sehr eigenständige Bildsprache.
Unter dem Eindruck der politischen Tendenzwende, mit der sich schon in den frühen 70ern ein Ende des linken Trends ankündigte, und sicherlich auch aufgrund seiner Auseinandersetzung mit dem Terrorismus als dem radikalsten Ausdruck eines Veränderungswillens, zieht Fassbinder sich in diesem Film auf die Rolle des Beschreibenden, des distanzierten Beobachters gesellschaftlicher Zustände zurück. Er übernimmt einen historischen Stoff, verzichtet darauf, ihn zu aktualisieren und geht sogar noch hinter Fontanes von Schopenhauer inspirierte Gesellschaftskritik zurück. Fassbinders Effi Briest, von Hanna Schygulla mit anrührender Kindlichkeit gespielt, ist nicht mehr eine in ihrer reinen Naturhaftigkeit als Gegenbild zur Gesellschaft konzipierte, ihrer selbst kaum bewusste Figur; sie ist Opfer und Mittäterin zugleich, weil sie duldet, was sie zerstört.
In Zusammenarbeit mit Paesaggi di voci
Regie und Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder
BR Deutschland 1974, 140 Min., Originalversion mit ital. UTs
Effi Briest ist viel zu jung, als sie den ehrgeizigen Baron Geert von Innstetten heiratet. Die Begegnung mit Major Crampas bringt vorübergehend Abwechslung in ihr Leben. Jahre später erfährt der Baron von der längst beendeten Beziehung seiner Frau; es kommt zur Katastrophe. Fassbinder hält sich eng an die literarische Vorlage und entwickelt dennoch eine sehr eigenständige Bildsprache.
Unter dem Eindruck der politischen Tendenzwende, mit der sich schon in den frühen 70ern ein Ende des linken Trends ankündigte, und sicherlich auch aufgrund seiner Auseinandersetzung mit dem Terrorismus als dem radikalsten Ausdruck eines Veränderungswillens, zieht Fassbinder sich in diesem Film auf die Rolle des Beschreibenden, des distanzierten Beobachters gesellschaftlicher Zustände zurück. Er übernimmt einen historischen Stoff, verzichtet darauf, ihn zu aktualisieren und geht sogar noch hinter Fontanes von Schopenhauer inspirierte Gesellschaftskritik zurück. Fassbinders Effi Briest, von Hanna Schygulla mit anrührender Kindlichkeit gespielt, ist nicht mehr eine in ihrer reinen Naturhaftigkeit als Gegenbild zur Gesellschaft konzipierte, ihrer selbst kaum bewusste Figur; sie ist Opfer und Mittäterin zugleich, weil sie duldet, was sie zerstört.
In Zusammenarbeit mit Paesaggi di voci
Ort
Auditorium des Goethe-Instituts
Via Savoia, 15
00198 Rom
Italien
Via Savoia, 15
00198 Rom
Italien