An der Wurzel der vielen Krisen, die Europa in den letzten Jahren erschüttert haben – von den Banken bis zu den europäischen Institutionen – liegt das Problem der Schulden. Aber was sind Schulden? Welche Beziehung besteht zwischen Schuldner und Gläubiger? Sind sie schlecht oder gut? Hinter dem erbitterten Gegensatz zwischen den Schlagworten „Sparen“ und „Wachstum“ verbirgt sich eine dem Kapitalismus innewohnende Moralisierung der Wirtschaft, die Walter Benjamin schon 1921 erahnte und die in ihrer historischen, philosophischen, religiösen und anthropologischen Dimension kritisch zu rekonstruieren ist.
Lectio von Thomas Macho, einer der bekanntesten und einflussreichsten Kulturhistoriker im deutschsprachigen Raum. Einführung von Armando Massarenti.
Armando Massarenti hat Wissenschaftsphilosophie studiert und leitet heute die Kulturbeilage bei der Sonntagsausgabe von
Il Sole24ore sowie die Verlagsreihe von Mondadori Università "Scienza e filosofia". Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht:
Staminalia (Guanda 2008),
Zwergenweitwurf und andere philosophische Übungen (Insel-Verlag 2009),
Il filosofo tascabile [Der Philosoph für unterwegs] (2009),
Dizionario delle idee non comuni [Wörterbuch der ungewöhnlichen Ideen] (Guanda 2010).
Thomas Macho, Historiker und Philosoph, ist Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor des Internationalen Forschungszentrums in Wien. Seine Forschungen bewegen sich zwischen verschiedenen Disziplinen, wobei er sich vor allem auf die Überschneidungspunkte zwischen Human- und Naturwissenschaften konzentriert. Zu seinen jüngsten Buchpublikationen gehören
Gespräche über Gott, Geist und Geld (Herder 2014), das in Zusammenarbeit mit Peter Sloterdijk entstand, und
Bonds. Schuld, Schulden und andere Verbindlichkeiten (Wilhelm Fink Verlag 2014).
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