Symposium Wir wollen alles

Verschiedene Schwarzweißbilder aus den 1970er Jahren, die Studentenrevolten zeigen Grafik © Goethe-Institut Italien/Massimiliano Emili, Fotos rechts © Ludwig Binder, Haus der Geschichte Studentenrevolte, CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en

Donnerstag 24. Oktober 2024

Auditorium des Goethe-Instituts

Utopien, Fehlschläge und Errungenschaften von den 1970er Jahren bis heute

Mit Luzia Braun, Alessandro Coltré, Dacia Maraini, Francesca Melandri, Leonie Schöler, Petra Terhoeven, Jürgen Trittin, Ulrich Waller und Wu Ming 4
 
Das Goethe-Institut Rom und die Körber-Stiftung Hamburg widmen dem Erbe der 70er Jahre in Deutschland und Italien einen Tag der Begegnung und Diskussion. Das von der deutschen Journalistin Luzia Braun kuratierte Programm bringt bekannte Protagonisten der deutschen und italienischen politischen, kulturellen und zivilgesellschaftlichen Szene dieser Zeit in einen Dialog mit den heutigen Generationen. „Wir wollen alles": Der Titel von Nanni Balestrinis berühmtem Buch war die Absichtserklärung einer ganzen Generation, eine Formel, die den Kampf der außerparlamentarischen Linken in Italien verkörperte, um mit Kreativität und Fantasie eine neue Welt zu schaffen. Die glühende politische und kulturelle Atmosphäre jener Jahre machte Italien zu einem Sehnsuchtsland für die deutsche antidogmatische Linke, insbesondere für die intellektuelle und künstlerische Avantgarde, die von einer Gesellschaft angezogen wurde, die in Aufruhr zu sein schien, durchdrungen von tiefgreifenden Bewegungen der Transformation und Veränderung. Doch diese Ära, die so viele Hoffnungen geweckt hatte, sollte bald im bewaffneten Kampf und der Gewaltspirale der Roten Brigaden in Italien und der RAF in Deutschland untergehen, und die schöne neue Welt der kreativen Kollektive, der freien Radios und der alternativen Lebensformen geriet zwischen 1977/78 in die Krise.

Die Schriftstellerin Francesca Melandri und die Historikerin Petra Terhoeven werden sich mit der Rolle der Literatur und der Geschichtsschreibung bei der Aufarbeitung der politischen Gewalt befassen und fragen, inwieweit die beiden Länder ihre jeweiligen Traumata des bewaffneten Kampfes aufgearbeitet haben. Wu Ming 4 erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Radio Alice und der Welt der alternativen und militanten Kultur im Bologna 1970er Jahre. Die Schriftstellerin Dacia Maraini, Protagonistin der feministischen Kämpfe in Italien, wird mit der Historikerin und Journalistin Leonie Schöler über den aktuellen Stand des Feminismus in Italien und Deutschland diskutieren und über die erreichten Erfolge und die noch ausstehenden Kämpfe sprechen. Im Anschluss daran werden Jürgen Trittin, eine führende politische Figur der deutschen Grünen und ehemaliger Umweltminister, mit Alessandro Coltré, Aktivist und Umweltjournalist bei A Sud, über ökologische politische Strategien und die Wege der Umweltbewegungen in Deutschland und Italien von den späten 1970er Jahren bis heute diskutieren.

Abschließend, unter der Leitung von Ulrich Waller, Intendant des Hamburger St. Pauli Theaters und seiner Co-Regisseurin Dania Hohmann, wird ein deutsch-italienisches Schauspielensemble uns schließlich mit Performances, Lesungen und Musik aus dem Stück Das Paradies ist immer woanders in die politische und emotionale Atmosphäre der 1970er Jahre entführen. Das Stück, Inspiriert von einem anderen epochalen Roman, Peter Schneiders Lenz (1973), der zum Schlüsseltext für eine ganze deutsche Generation wurde.

Eine Initiative des Goethe-Instituts Rom und der Körber-Stiftung in Zusammenarbeit mit A Sud, Biblioteca Europea, Centro di giornalismo permanente, Deutsches Historisches Institut Rom, Economia circolare, Fandango, Fondazione Giangiacomo Feltrinelli, Friedrich-Ebert-Stiftung

Teilveranstaltungen

  • Der Widerhall des bewaffneten Kampfes

    Thursday, 24.10.2024 , 14:30 Uhr - 15:30 Uhr

    Mit Francesca Melandri und Petra Terhoeven. Es moderiert Maurizio Franco.

    „Triff einen, um hundert zu erziehen“ oder „Schlag ins Herz des Staates“ waren zwei der Slogans der Brigate Rosse (BR), der hegemonialen Organisation unter den Gruppen, die den bewaffneten Kampf in Italien wählten, während die abtrünnigen Staatsapparate und die Neofaschisten die 1970er Jahre mit Massakern und Anschlägen unterstützten und die Spannungen damit noch verstärken. In der Bundesrepublik Deutschland, dem durch die Berliner Mauer geteilten Westteil, griff 1977 die Rote Armee Fraktion (RAF) den Staat an. Am 5. September entführt sie Hanns Martin Schleyer, den Präsidenten des Westdeutschen Industrieverbandes, und fordert die Freilassung mehrerer Häftlinge. Am 13. Oktober entführt die mit der RAF verbündete Volksfront zur Befreiung Palästinas (FPLP) eine Lufthansa-Maschine. Bei der Landung in Mogadischu stürmte die GSG 9 das Flugzeug und befreite die Geiseln. Am 18. Oktober tötet die RAF Schleyer, während im Gefängnis Stuttgart Stammheim die leblosen Körper von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe gefunden werden.
    43 Tage, die die deutsche Öffentlichkeit schockierten. In Italien dagegen waren es 55 Tage: Die Entführung, Inhaftierung und Ermordung des christdemokratischen Parteivorsitzenden Aldo Moro erschütterte das Land.

    Karl Marx sagte, dass die Gewalt die Hebamme der Geschichte sei (und es gab viele Interpretationen dieser Annahme). Walter Benjamin stellte das Gewaltmonopol der Obrigkeit in Frage, indem er ihre Prinzipien in Frage stellte. Das Binom „Revolution und Reaktion“ prägte zweifellos das Europa der 1970er Jahre. Und eines der bestimmenden Elemente der politischen Dialektik dieser Zeit war eben die Gewalt.
    Hat die italienische Gesellschaft mehr als 50 Jahre später den Konflikt der 1970er Jahre verarbeitet und historisiert? Hat sich die deutsche Gesellschaft dem Trauma des bewaffneten Kampfes gestellt? Wie wirkt es in der Gegenwart nach? Die Debatte ist noch offen. Ein Großteil der literarischen Produktion in Italien befasst sich mit eben diesen Jahren: von Ufo 78 des Kollektivs Wu Ming über Più alto del mare von Francesca Melandri bis hin zu Città sommersa von Marta Barone und Il tempo di vivere con te von Giuseppe Culicchia. Autoren mit unterschiedlichem Generations- und Erfahrungshintergrund.

    Die Podiumsdiskussion „Die Echos des bewaffneten Kampfes“ will die Frage der Gewalt in den 70er Jahren untersuchen, indem sie die Auswirkungen dieser Ereignisse auf die Gesellschaft von damals und heute analysiert. Welche Berührungspunkte gab es zwischen Italien und Deutschland? Wo lagen die Unterschiede? Sind die Roten Brigaden und die RAF überlappende Organisationen? Reichen nationale Kontexte aus, um die Entstehung und Entwicklung des bewaffneten Kampfes zu erklären? Welche Unterschiede bestehen zwischen den „bewaffneten“ und den außerparlamentarischen linken Bewegungen? Wie reagierten die beiden großen linken Parteien SPD und IKP? Wie fügen sich staatliche Gewalt und Repression in diesen Kontext ein? Und welcher Logik folgte das faschistische Morden? Wie entstanden die beiden Demokratien?

    Mit Hilfe der Schriftstellerin Francesca Melandri und der Historikerin und Expertin für linken Terrorismus Petra Terhoeven werden wir uns konkret die Frage stellen, welche Funktion die Literatur bei der historisch-kritischen Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit hat und welche Rolle die Geschichtsschreibung angesichts eines so lebendigen und brisanten Materials spielen kann. Wann lässt die Erfahrung Raum für eine klare historische und journalistische Reflexion, wenn die „Tyrannei des Egos“, um den Historiker Enzo Traverso zu paraphrasieren, immer um die Ecke lauert?

  • Die Entdeckung von Radio Alice mit Wu Ming 4

    Thursday, 24.10.2024 , 15:30 Uhr - 16:30 Uhr

    Mit Wu Ming 4, es moderiert Maurizio Franco.

    Bologna Mitte der 1970er Jahre ein „Freiluftlaboratorium, in dem Ideen und Meinungen mit großer Geschwindigkeit zirkulierten“, gab eine Radiostation in einer Mansarde in der Via del Pratello dem politischen und kulturellen Gärungsprozess der Stadt auf eine völlig neue und noch nie dagewesene Weise eine Stimme, indem sie einen freien Raum für die Teilnahme an Reden, Debatten, die Organisation und Ankündigung von Demonstrationen, Versammlungen und Konzerten bot und bald zu einem grundlegenden Bezugspunkt der alternativen und jugendkulturellen Szene der Stadt wurde. Die gewaltsame Razzia und die Zerstörung durch die Polizei, die am 12. März 1977 zur Schließung des Lokals führten, nachdem es am Vortag zu Unruhen gekommen war, bei denen der Student Francesco Lorusso gewaltsam ums Leben kam, wurden live übertragen; die Aufzeichnung ist eine der meistgehörten und bekanntesten in der Geschichte des italienischen Radios.

    In Begleitung von Wu Ming 4 und dank der Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Fandango wird das Publikum Gelegenheit haben, Ausschnitte aus zwei Filmen zu sehen, die Radio Alice gewidmet und beide unter der Regie von Guido Chiesa entstanden sind: der Dokumentarfilm Alice è in paradiso (lit. Alice im Paradis 2002) und der Film Lavorare con lentezza (lit. Langsames arbeiten 2004), dessen Drehbuch von dem in Bologna ansässigen Autorenkollektiv Wu Ming geschrieben wurde und dessen Titel dem gleichnamigen Lied von Enzo Del Re entnommen ist, das wiederum Radio Alice gewidmet war.

  • Mission erfüllt? Warum wir heute noch den Feminismus brauchen

    Thursday, 24.10.2024 , 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

    Mit Dacia Maraini und Leonie Schöler. Es moderiert Luzia Braun.

    „Tremate tremate le streghe son tornate“ („Zittert zittert die Hexen sind zurück“) lautete in den 70er Jahren ein Slogan der italienischen Frauenbewegung, die mit ihrer kämpferischen Phantasie zum Vorbild für ganz Europa wurde.
    50 Jahre später prägen zum ersten Mal in der italienischen Geschichte zwei Frauen das politische Geschehen: Giorgia Meloni und Elly Schlein. Und in Deutschland propagiert Annalena Baerbock eine „weibliche Außenpolitik“. Also alles bestens? Hat sich der Feminismus erledigt? Schön wär’s.
    In beiden Ländern sind die Frauen in Wirtschaft, Kultur und Politik nur in kleinen Schritten vorangekommen. In Italien ist nicht mal die Hälfte der Frauen erwerbstätig, der Frauenanteil im Parlament liegt 2024 in Italien bei 33,6% in Deutschland bei 35,3%[1].
    Kein Wunder, findet Alice Schwarzer: „Es kann doch niemand im Ernst glauben, dass das (mindestens) 5000 Jahre alte Patriarchat in 50 Jahren Neuer Feminismus entmachtet werden kann“[2].

    Das Panel „Mission erfüllt? Warum wir heute noch den Feminismus brauchen“ will mit Vertreterinnen aus verschiedenen Generationen über die alten und neuen Kämpfe diskutieren. Was waren damals die grundlegenden Themen? Welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten gab es zwischen der deutschen und der italienischen Frauenbewegung? Welche Rechte haben sie erkämpft? Ist die Gleichberechtigung der Geschlechter erreicht? Wie haben sich die Formen der Unterdrückung der Frau verändert? Welche Rolle spielt das Frauenbild in den Medien? Und wie könnte eine „kulturelle Revolution“, wie sie die Schwester der ermordeten Giulia Cecchettin fordert, aussehen? Die feministischen Pionierinnen wollten die Welt verändern, was wollen die Feministinnen von heute?

    [1] Statistisches Bundesamt
    [2] In: Emma, 5. März 2024

  • Ökologische Bewegungen gestern und heute

    Thursday, 24.10.2024 , 18:00 Uhr - 19:00 Uhr

    Mit Jürgen Trittin und Alessandro Coltré. Es moderiert Alessandra De Santis.

    Die europäischen Umweltkräfte haben eine unterschiedliche Geschichte, aber die 1970er Jahre waren das Jahrzehnt, in dem die Kämpfe und Forderungen der Umweltgruppen und -bewegungen an politischem Bewusstsein gewannen und sich in der öffentlichen Debatte durchsetzten: in Deutschland mit den ersten Kämpfen der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Gründung von Ökolisten im Laufe des Jahrzehnts bis zur Gründung des ersten Bundesverbandes der Grünen am 30. September 1979.

    In Italien gründete Alexander Langer, eine der Schlüsselfiguren der deutsch-italienischen Umweltbewegung, 1978 die Liste „Neue Linke/Nuova Sinistra“, die bei den Wahlen im selben Jahr in Trentino-Südtirol mit einem ökologischen Programm zwei Sitze im Regionalrat errang und damit den Einzug der Umweltbewegungen in das politisch-institutionelle Panorama des Landes markierte.

    Fast fünfzig Jahre später ist Europa der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt – trotz des wachsenden Umweltbewusstseins in unserer Gesellschaft. Der jüngste Bericht des Copernicus-Observatoriums und der Weltorganisation für Meteorologie über den Zustand des europäischen Klimas ist eine Aneinanderreihung brisanter Daten. Im Jahr 2023 lagen die Temperaturen in Europa elf Monate lang über dem Durchschnitt, die hitzebedingte Sterblichkeitsrate stieg um 30 Prozent und Extremwetterereignisse zeigen weiterhin das grimmige Gesicht der Klimakrise. Deutschland ist trotz politischer Maßnahmen zur Umstellung auf erneuerbare Energien immer noch stark von Kohle abhängig und der weltweit größte Produzent von Braunkohle, die immer noch die schmutzigste Energiequelle ist. In Italien ist die lokale Dimension von Umweltkonflikten durch eine starke Fragmentierung und Auseinandersetzungen gekennzeichnet, die von Repression, institutioneller Vernachlässigung und anhaltender Bodenspekulation geprägt sind.

    Es gibt diejenigen, die den anthropogenen Ursprung des Klimawandels weiterhin leugnen, diejenigen, die darüber berichten, und diejenigen, die versuchen, das Thema zu politisieren, indem sie die Debatte über die Herausforderung des Jahrhunderts vorantreiben. Von 2019 bis heute haben die Klimabewegungen die Aufmerksamkeit auf die Gesundheit des Planeten gelenkt. Die Klimastreiks von Fridays for Future, die Störaktionen von XR (Extinction Rebellion) und die orange Farbe von Last Generation haben die Praktiken des zivilen Ungehorsams erneuert. Dasselbe geschieht in Deutschland mit der Besetzung von Kohleminen und der Blockade und Sabotage von umweltverschmutzenden Fabriken.
    Wie haben sich die Umweltproteste seit ihren Anfängen in den 1970er Jahren verändert? Wie entwickeln sich die Umweltbewegungen in diesen Ländern heute und wie wird über sie in Deutschland und Italien berichtet?

    Darüber diskutieren Jürgen Trittin, Bundestagsabgeordneter der deutschen Grünen von 1998 bis 2024 und Umweltminister von 1998 bis 2005, und Alessandro Coltré, Umweltjournalist von A Sud, mit der Moderation von Alessandra De Santis.

  • Die 70er Jahre. Revolutionäre Fragmente

    Thursday, 24.10.2024 , 19:00 Uhr

    Aus der Sammlung und kuratiert von Giuseppe Garrera

    Von Pier Paolo Pasolini bis Carla Lonzi, von Elsa Morante bis Joseph Beuys, von Nanni Balestrini bis Toni Negri, von der „La Ruota“-Ausgabe von Genua bis „Dalla parte delle Bambine“, vom Anarchismus bis zur Autonomia Operaia, usw.

    Ausgestellt werden Flugblätter, Bücher, Plakate und Objekte einer glühenden Epoche: ein Ensemble explosiver Zeichen, Spuren des Aufstands, Protestbanner und verbotene, blutige Horizonte, die das Italien der 70er Jahre im Guten wie im Schlechten durchzogen haben.

    Eine Auswahl seltener, originaler Materialien, die Träger von Träumen und Ideen des Kampfes sind, niemals unschuldig, um kreative Bestrebungen und das Feuer der bestehenden Ordnung zu entfachen.

  • Das Paradis ist immer woanders

    Thursday, 24.10.2024 , 21:00 Uhr

    Leitung von Ulrich Waller, Intendant des Hamburger St. Pauli Theaters und seiner Co-Regisseurin Dania Hohmann
    mit Daniela Morozzi, Matteo Marsan, Elisa Ibba, Luca Giannini, Edoardo Ragni, Eleonora Braccali

    Am Abend des Symposiums Vogliamo tutto werden Ausschnitte des Theaterstücks „Il paradiso è sempre altrove – Das Paradies ist immer woanders“ gezeigt, dass im Sommer 2023 auf dem Dorfplatz von San Gusmè, in der Nähe von Siena, von einem italienisch-deutschen Ensemble von Profis und Laien aufgeführt wurde und das den Anstoß auch zu dem Symposium gab.

    Inspiriert von Peter Schneiders Roman „Lenz“ (1973), der ein Schlüsselroman einer ganzen Generation in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war, versuchte die Aufführung die Stimmung, die Problemstellungen und die Gefühle dieser Jahre einzufangen, an Hand von zwei Müttern, deren Kinder sich gerade links- bzw. rechts-radikal orientieren.

    Im Zentrum eine Parteisekretärin des PCI, die große Schwierigkeiten hat, sich den Respekt in dieser damals noch patriarchalisch gebliebenen Partei zu erobern und deren Tochter sie andererseits für eine Verräterin an der revolutionären Sache hält. Daneben eine alleinerziehende Barbesitzerin, deren Sohn sich zu der Nuovo Ordine-Bewegung hingezogen fühlt und der die vermeintliche Machtübernahme durch den „Historischen Kompromiss“, also den Eintritt von kommunistischen Ministern in eine christdemokratische Regierung mit allen Mitteln verhindern will. 

    Der Abend erinnert so auch an die Anfänge der Frauenbewegung, an den Beginn eines ökologischen Bewusstseins und an die Psychatriebewegung von Franco Basaglia, den Beginn dessen, was wir heute Inklusion nennen.

    Musik: Giuditta Scorceletti und Maurizio Geri
    Video: Arne Körner
    Techniker: Davide Lettieri, Damiano Magliozzi
    Produktion: Christiane Schindler

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