Litauen in der Fläche

Eine abstrakte Illustration, gebildet aus drei geometrischen Figuren in Violett © Goethe-Institut Vilnius

Das Projekt nimmt die litauischen Regionen, lokale NGOs und engagierte Kulturakteure in den Blick. Aus der Beschäftigung mit lokalspezifischen Fragestellungen und zivilgesellschaftlichen Themen entstehen multimediale Publikationen, die die Vielfalt und Komplexität unterschiedlicher Regionen sichtbar machen.

Verständigungstexte

Teilnehmer*innen aus verschiedenen litauischen Städten haben im Sommer 2023 den Beruf des Journalisten „ausprobiert“. Mit Hilfe professioneller Mentor*innen interviewten, fotografierten, filmten und sammelten sie auf andere Weise Material über die von ihnen gewählten Held*innen und herausfordernde Themen in ihrer Stadt oder Region und versuchten, den anderen zu verstehen.

Tauragė

Bekanntschaft mit dem Fotografen Benjaminas Pocius

Wie Benjamins Frau Valentina sagt, haben sie 40 Jahre lang eine wunderschöne Ehe geführt. Und Geduld, sagt sie, war definitiv nötig. Ich frage sie – wie vergeht die Zeit, wenn man mit einem Fotografen zusammenlebt? Ist sie anders? „Genauso wie bei jedem anderen. Wie bei jedem anderen auch“, wenden sich die Eheleute einander zu und ein Lächeln ziert ihre Gesichter.

Benjaminas Foto: Juozas Petkevičius Foto: Juozas Petkevičius

Tauragė

Geschichten aus der Bažnyčių gatvė

Die Straße Bažnyčių gatvė in Tauragė hat großes Potenzial. Während der Weltkriege erlitt der städtische Körper der Stadt große Zerstörungen und die Bewohner der Stadt wurden von einer Erosion der Erinnerung betroffen. Unser Audio-Feature ist eine Einladung an die Hörerinnen und Hörer, aus der Perspektive der Einheimischen einen Blick auf die Bažnyčių gatvė zu werfen, die intuitiv als zentrale Achse der imaginären Altstadt verstanden wird.

Žemaitės (Bažnyčių) Strasse, Tauragė, XX a. Benjamino Pociaus nuotr. Benjamino Pociaus nuotr.

Tauragė

Briefe aus der Vergangenheit

Mit dem Aussterben der Exilgeneration verblasst auch die lebendige Erinnerung. Sie spiegelt sich nur noch in musealen Artefakten oder in schriftlichen Memoiren wider. Die Briefe des Partisanen Pranas Rindokas, die zufällig gefunden wurden, haben mit den Lippen seiner Enkelin Judita gesprochen: von einer Liebe, einem Mut und einer Loyalität, die durch keine Härte gezügelt war und drei Generationen vereinte.

Interviewpartnerin Judita im Haus des älteren Pranas Rindokas, 2023 Foto: Mindaugas Černeckas Foto: Mindaugas Černeckas

Marijampolė

Ungesehene Geräusche des Alltags

Dies ist eine Geschichte in drei Teilen über Mangirdas aus Marijampolė. Der siebzehnjährige Schüler erzählt von seinem Alltag: Er besucht das Cäciliengymnasium in Marijampolė und die Musikschule, nimmt teil an kulturellen Projekten, moderiert Sendungen in seinem Internet-Radiosender „Gute Laune“ und verfolgt seine Träume.

Mangirdas Foto: Rita Stankevičiūtė Foto: Rita Stankevičiūtė

Kurische Nehrung

Es ist nicht das Haff, dass die Netze schluckt

Die Fischer der Kurischen Nehrung sagen, ihr Gewerbe sei vom Aussterben bedroht. Die Fotografin und Autorin Rūta Žukė reiste nach Juodkrantė, um die jahrhundertealte Fischertradition zu dokumentieren.

Karolis Tamulis Foto: Rūta Žukė Foto: Rūta Žukė

Visaginas

Iwans Geschichte

Ivan Podorozhnyj, 34, kam mit der dreiköpfigen Familie Kosiachenko in Visaginas an. Sie verließen das Dorf Oskol, das etwa 12 Kilometer von Izyum entfernt liegt. Von April bis September 2022 war das Gebiet von der russischen Armee besetzt. Die vier Ukrainer, die in Visaginas Unterschlupf fanden, verbrachten fast sechs Monate in dem Kriegsgebiet.

Iwan © Jevgenija Cholodova © Jevgenija Cholodova

Viekšniai

Bewahrer des Schmiedehandwerks in Žemaitija

In Viekšniai, einer kleinen Stadt im Norden Litauens, südöstlich von Mažeikiai, begann die Stankus-Dynastie mit insgesamt vier Generationen von Schmieden.
 

Schmieder Martynas, Algirdas und Mindaugas Stankai Foto: Loreta Kazlauskienė Foto: Loreta Kazlauskienė

Kantvainiai

Die Geschichte eines Mannes und eines Riesen, berührt vom Exil

Die Geschichte der Windmühle in Kantvainiai ist mit dem Leben der Menschen, ihren Veränderungen und Erinnerungsfragmenten verwoben. Die raffinierte Restaurierung und Erhaltung der Details der Mühle entfaltet die einzigartige Geschichte eines Menschen und eines Windriesen.

Fragmente von Mühlendetails, Ausstellung. Foto: Rūta Žukė Foto: Rūta Žukė

Šalčininkai

Musikleben in Šalčininkai

Entlang seiner eigenen Geschichte erzählt Andrius Balionis in der Videoreportage über das Musikleben in Šalčininkai und darüber, was Musik für junge Menschen in Šalčininkai bedeutet.

Andrius Balionis © Goethe-Institut Vilnius © Goethe-Institut Vilnius

Teilnehmer*innen

Vierzehn Teilnehmer*innen aus verschiedenen litauischen Städten „probierten“ den Beruf des Journalisten aus. Mit Hilfe professioneller Mentoren interviewten, fotografierten, filmten und sammelten sie Material über ihre Helden und herausfordernde Themen in ihrer Stadt oder Region. Auf diese Weise versuchten sie, den anderen zu verstehen und zu einer positiven Veränderung in ihrer Stadt beizutragen. Die Teilnehmer*innen aus den für das Projekt ausgewählten Städten nahmen Anfang Mai 2023 an einem Einführungsworkshop teil und diskutierten die ausgewählten Themen mit ihren Mentor*innen. Mitte September fand ein zweites Treffen in Tauragė statt, bei dem die Teilnehmer*innen aus Šalčininkai, Visaginas, Tauragė, Marijampolė, Mažeikiai und Klaipėda Stadt und Bezirk die Zwischenergebnisse ihrer journalistischen Recherchen präsentierten. Das von den Teilnehmer*innen gewählte Themenspektrum ist sehr breit gefächert: von den Problemen einer alternden Gesellschaft bis hin zu verschwindenden Berufen, von der Situation der Ukrainer in Visaginas bis hin zur Zugänglichkeit der Kultur für Menschen mit Behinderungen.
 

Mentor*innen

Gefördert durch: Logo Auswärtiges Amt

Litauen in der Fläche 2020-2022

Hier finden Sie Publikationen und Beiträge aus Visaginas, Marijampolė, Tauragė, Šalčininkai, Akmenė, Mažeikiai und Klaipėda, die in den Projektjahren 2020-2022 entstanden sind.

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