Die Preisträgerinnen der Goethe-Medaille 2024 unterwegs in Deutschland

Pressemitteilung, 08. Juli 2024

Am 28. August 2024 wird in Weimar die Goethe-Medaille an die literarische Übersetzerin und Dolmetscherin Claudia Cabrera aus Mexiko, an die Kunstwissenschaftlerin und Kulturmanagerin Iskra Geshoska aus Nordmazedonien und an Carmen Romero Quero, die Gründerin und Leiterin des chilenischen Theaterfestivals „Teatro a Mil“, verliehen. Am 27. August stellen sich die drei in einem Preisträgerinnengespräch im Deutschen Nationaltheater im Rahmen des Kunstfests Weimar vor. Bereits am 25. August feiert dort ein Theaterstück Weltpremiere, das Carmen Romero Queros Stiftung „Teatro a Mil“ koproduziert hat: „VACA“ von Guillermo Calderón. Ein weiteres öffentliches Gespräch mit den Preisträgerinnen findet am 29. August im Deutschen Theater in Berlin statt. Einzelinterviews sind auf Anfrage im August und September in verschiedenen Städten Deutschlands möglich.

Preisträgerinnengespräch im Deutschen Nationaltheater in Weimar
Die diesjährigen Preisträgerinnen sprechen über ihr kulturelles und zivilgesellschaftliches Engagement für den internationalen Kulturaustausch, für Bildungs- und Kunstfreiheit und für die Sichtbarkeit von Kunst und Kultur. „Claudia Cabrera, Iskra Geshoska und Carmen Romero Quero“, so die Jurybegründung, „gründeten und leiten Festivals, Verbände oder Medien, die Sprach- und Denkbarrieren abbauen und kulturpolitisch wegweisende Impulse setzen. Dabei schaffen sie in ihren Heimatländern Bühnen und Diskursräume für die internationale und auch deutschsprachige Theaterkunst, zeitgenössische Kunst und Literatur. Gleichzeitig reflektieren sie die soziale und politische Situation in ihren Ländern auf mutige und innovative Weise.“ Das Gespräch mit dem Titel „Ausgezeichnet!“ wird von Marie-Christine Knop moderiert, auf Deutsch, Englisch und Spanisch geführt und ins Deutsche und Englische übersetzt. In Kooperation mit dem Kunstfest Weimar. (Dienstag, 27. August, 17.30 Uhr. Deutsches Nationaltheater Weimar, Foyer. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich: https://www.goethe.de/de/uun/ver.cfm?event_id=25837904)

Theaterstück „VACA“ von Guillermo Calderón
Drei Welten treffen aufeinander: eine dysfunktionale Theaterbühne, ein kleines, schlecht ausgestattetes Fernsehstudio und die Welt der Fahrrad- und Motorradkuriere auf den Straßen von Santiago de Chile. Die Gesellschafts- und Mediensatire von Guillermo Calderón zeigt ein marginalisiertes, gesellschaftlich wirkungsloses Theater, ein auf dumpfe Talkformate reduziertes Billigfernsehen und den Überlebenskampf von Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen. Im Mittelpunkt der Parabel steht die titelgebende Kuh, die eine junge Frau zum Geschenk erhält. Doch die Kuh ist krank und gibt zu viel Milch. Was also tun? Die Diskussion über das Schicksal der Kuh wird zu einer Übung in der Rechtfertigung von Grausamkeit. Er wolle mit dem Stück zeigen, „wie Menschen zu Faschist*innen werden, ohne es zu bemerken“, so Calderón, Chiles derzeit prominentester Dramatiker und Regisseur. Sein Wirken ist eng mit „Teatro a Mil“ und Carmen Romero Quero verknüpft, da die Stiftung viele von Calderóns Projekten koproduziert.

Aufführungen auf Spanisch mit deutschen und englischen Untertiteln. In Kooperation mit dem Kunstfest Weimar. VACA ist Teil der Reihe DIE KUNST VIELE ZU BLEIBEN. (Weltpremiere Sonntag, 25. August, 16 Uhr; Montag, 26. August, 20 Uhr mit anschließendem Gespräch zwischen Carmen Romero Quero und Guillermo Calderón, moderiert von Thomas Oberender, Vorsitzender der Kommission zur Verleihung der Goethe-Medaille (auf Englisch). Deutsches Nationaltheater Weimar, Redoute: https://www.goethe.de/de/uun/ver.cfm?event_id=25837892)

Podiumsgespräch in Berlin
Am 29. August findet in der Kammer des Deutschen Theaters in Berlin das Podiumsgespräch „Die Gretchenfrage: Wie stärkt kulturelle Vielfalt unsere Gemeinschaft?“ mit den drei Preisträgerinnen der Goethe-Medaille statt. Die Autorin und Journalistin Khuê Pham spricht mit Claudia Cabrera, Iskra Geshoska und Carmen Romero Quero über ihre Arbeit und die Bedeutung von Kultur als Brücke und Mittlerin zwischen unterschiedlichen Positionen. Das Gespräch wird auf Englisch geführt. In Kooperation mit Holtzbrinck Berlin. (Donnerstag, 29. August, 19 Uhr. Deutsches Theater Berlin – Kammer. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich: Podiumsgespräch: https://www.goethe.de/de/uun/ver.cfm?event_id=25837919)

Interviewmöglichkeiten
Die drei Preisträgerinnen stehen in Weimar vom 26. bis zum 28. August für Interviews zur Verfügung. Im Anschluss an die Verleihung der Goethe-Medaille sind die Preisträgerinnen am 28. und 29. August in Berlin anzutreffen. Im Rahmen individuell gestalteter Netzwerkreisen kommen sie an verschiedenen Standorten in Deutschland mit Vertreter*innen für sie relevanter Kulturinstitutionen zusammen. Claudia Cabrera reist nach Leipzig und Frankfurt am Main, Iskra Geshoska nach Halle (Saale), Dresden und dann wieder zurück nach Berlin. Bereits ab Mitte August wird Carmen Romero Quero erst in Hamburg, danach in Frankfurt am Main, Stuttgart und Berlin sein.

Bitte setzen Sie sich mit PR-Netzwerk in Verbindung, um Einzeltermine mit den Preisträgerinnen zu vereinbaren: presse@pr-netzwerk.net

Die Goethe-Medaille
Seit 1955 verleiht das Goethe-Institut einmal im Jahr die Goethe-Medaille als offizielles Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist der wichtigste Preis der auswärtigen Kulturpolitik. Die Kandidat*innen werden von den Goethe-Instituten in aller Welt in Abstimmung mit den deutschen Auslandsvertretungen nominiert. Aus diesen Vorschlägen entwickelt die Kommission zur Verleihung der Goethe-Medaille, die sich aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur zusammensetzt, eine Auswahl, die das Präsidium des Goethe-Instituts bestätigt. Die Verleihung der Goethe-Medaille macht dem Publikum in Deutschland weltweit relevante kulturelle Themen und Akteur*innen bekannt und unterstützt die Internationalisierung der deutschen Kulturlandschaft.

Die Verleihung findet traditionell am 28. August, dem Geburtstag Goethes, statt. Seit der ersten Verleihung 1955 wurden insgesamt 380 Persönlichkeiten aus 70 Ländern geehrt, darunter Dogan Akhanlı, Juri Andruchowytsch, Daniel Barenboim, David Cornwell alias John le Carré, Princess Marilyn Douala Manga Bell, Sofia Gubaidulina, Ágnes Heller, Wen Hui, Neil MacGregor, Petros Markaris, Ariane Mnouchkine, Tali Nates, Shirin Neshat, Sandbox Collective (Nimi Ravindran und Shiva Pathak), Irina Scherbakowa, Jorge Semprún, Yoko Tawada, Robert Wilson und Helen Wolff.

Die Kommission zur Verleihung der Goethe-Medaille 2024 bestand, unter der Leitung von Thomas Oberender (Autor und Kurator), aus René Aguigah (Moderator und Ressortleiter „Literatur, Philosophie, Religion“ Deutschlandfunk Kultur), Olga Grjasnowa (Schriftstellerin), Julia Grosse (Künstlerische Leiterin Contemporary And), Anna Henckel-Donnersmarck (Kuratorin und Leiterin der Berlinale Shorts), Matthias Lilienthal (Dramaturg und Intendant), Antje Rávik Strubel (Autorin), Andrea Zschunke (Leiterin Musik WDR3); in Vertretung des Auswärtigen Amtes: Stefan Rössel (Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik); in Vertretung des Goethe-Instituts: Carola Lentz (Präsidentin des Goethe-Instituts) und Johannes Ebert (Generalsekretär des Goethe-Instituts).

Weitere Informationen: www.goethe.de/goethe-medaille

Das künstlerische und diskursive Rahmenprogramm zur Goethe-Medaille 2024 in Weimar entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kunstfest Weimar. Die Holtzbrinck Publishing Group unterstützt das Kulturprogramm der Goethe-Medaille 2024.

Pressefotos
www.goethe.de/bilderservice

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de

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