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Kattowitz
Übungen zum (Un)behagen. Wie können Mikroaktionen zum Aufbau eines Wohlbefindens der Gemeinschaft beitragen?

Blumenwiese, Akademie der Schönen Künste Kattowitz
Blumenwiese, Akademie der Schönen Künste Kattowitz | © Fot. Michał Jędrzejowski

WAS IST UNSER THEMA?

Die Übungen zum (Un)behagen sind eine Reihe von Maßnahmen, die wir in der Umgebung des Campus der Akademie der Schönen Künste in Kattowitz und ein paar benachbarter Straßen eingeleitet haben. Wir haben versucht, die nächste Umgebung besser zu kennen, sowohl den städtischen Raum als auch dessen Nutzer. Wir wollten erfahren, wer sich hauptsächlich hier aufhält und welche Bedürfnisse er oder sie hat, und außerdem, wie die Umgebung sich auf das Wohlergehen der Nutzer auswirkt und inwieweit eine Institution wie die unsere ein solches fördern kann. Rasch bemerkten wir, dass dieser Raum nicht nur ein Ort der Begegnung von Studierenden und Lehrenden ist. Hier halten sich Nachbarinnen und Nachbarn auf, Kinder aus dem Viertel, Personen von einer nah gelegenen anderen Hochschule, Patientinnen und Patienten der hiesigen Krankenhäuser und ihre Angehörigen, Menschen, die ihre Hunde ausführen. Das Gebiet rund um die Hochschule  ist erfüllt auch von den Klängen der Proben des Polizeiorchesters und dem Summen der wilden Bestäuber rund um die hier angelegte Blumenwiese. Die Akademie der Schönen Künste Kattowitz liegt in der Innenstadt, aber nicht im eigentlichen Zentrum. Die Straßen, an denen die Gebäude der Akademie gelegen sind, sind auch keine Durchgangsstraßen, weshalb der sie umgebende Raum einen spezifischen Katalog von Nutzern hat. Zufällige Passanten gibt es kaum. In diese Gegend begibt man sich mit einer Absicht. 

Wir sind davon ausgegangen, dass es im Postkomfortozän entscheidend ist, Mikro-Gemeinschaften aufzubauen, die sich auf gemeinsame Aktivitäten, Erfahrungen und vor allem auf den Raum konzentrieren. Diese Gemeinschaft von Orten und Interessen kann ein hervorragender und natürlicher Vorwand für das bewusste Teilen von Wissen, Zeit und Ressourcen sein. Im Laufe unserer bisherigen Arbeit haben wir keine großen Veränderungen und systemischen Lösungen eingeleitet. Stattdessen haben wir unsere Perspektive auf den uns und die Gemeinschaft umgebenden Raum verändert. Wir haben überlegt, was wir mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen anfangen können. Wir haben uns auf Aktivitäten konzentriert, die uns und der Gemeinschaft rund um die Akademie ein Gefühl von Bedeutung, Relevanz und Handlungsfähigkeit zurückgeben und uns motivieren, für uns selbst und andere zu sorgen, aber auch Gründe, stolz oder zufrieden zu sein. Die Übungen zeigten Möglichkeiten auf, die uns und der Nachbarschaft dienen und sich auf unser Wohlbefinden auswirken, auch wenn es unangenehm ist, zu teilen oder die Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen - Nachbarschaft ist schließlich nicht immer einfach.
Feierabend, Akademie der Schönen Künste Kattowitz, 2024

Feierabend, Akademie der Schönen Künste Kattowitz, 2024 | © Fot. Michał Jędrzejowski

WARUM DIESES THEMA?

Das Schlüsselwort für uns war Wohlbefinden, insbesondere das psychische Wohlbefinden. Bei unserer Arbeit in einem Umfeld junger Erwachsener beobachten wir mit Sorge ein wachsendes Gefühl von Angst und Unruhe, Gleichgültigkeit und eingeschränkter Kreativität sowie infolgedessen auch Probleme in den sozialen Beziehungen.

Im Auftrag der Universität durchgeführte Untersuchungen haben beunruhigende Statistiken über Probleme im Bereich der psychischen Bedürfnissen ergeben. Dies findet auch in landesweiten Daten Bestätigung.

Wir sind überzeugt, dass die Umgebung, in der wir so viel Zeit verbringen, unser Wohlbefinden beeinflusst. Sie kann uns unterstützen, ermutigen, motivieren, beruhigen, inspirieren und Resilienz schaffen. Die Umgebung sollte es uns ermöglichen, erfüllt und zufrieden zu sein und unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Mit dieser Perspektive haben wir erkannt, dass wir in unserem Handeln das Persönliche und das, was aus sich aus unserer Beziehung zu anderen, aus unserer Beziehung zur Gemeinschaft ergibt, miteinander verknüpfen sollten.
Wellbeing-Workshop Kluska Śląska, 2023

Wellbeing-Workshop Kluska Śląska, 2023 | © Fot. Michał Jędrzejowski

WELCHE MASSNAHMEN HABEN WIR ERGRIFFEN?

Wir sind von der Annahme ausgegangen, dass es sich lohnt, Möglichkeiten zu prüfen und Aktivitäten vorzuschlagen, die drei Perspektiven miteinander verbinden: die „Ich-Perspektive“, die „ASP-Gemeinschaft“ und die „Nachbarschaft“ unter Berücksichtigung aller Beteiligten. Wir haben das Potenzial des Viertels und die Orte, an denen wir uns wohlfühlen, erkundet, natürliche Verbündete und potenzielle Partner kennengelernt. Das war keine „Kabinett“-Analyse, sondern ein aktives und integratives Vorgehen, das aus folgenden Elementen bestand:

RECHERCHE UND INFORMATIONSBESCHAFFUNG
  • Workshops mit Magdalena Świerczek vom Amt der Stadt Kattowitz bezüglich der städtebaulichen Analyse des Bereichs um die Raciborska-Straße,
  • Raumanalyse der Akademie der Schönen Künste mit solchen Aspekten wie: Grünanlagen, Eigentumsverhältnisse, Verkehrsaufkommen, Struktur der bestehenden Dienstleistungen und Institutionen, Geschichte der Gebäude, Bedürfnisse der Bewohner und Konfliktzonen sowie die Herausforderungen, welche die Gegend stellt. Die Analysen wurden von Studierenden des Ateliers für Social Design der Fakultät für Design der Akademie erstellt,
  • Online-Umfrage Wofür mag ich meine Umgebung? Der Fragebogen wurde den Studierenden der Akademie der Schönen Künste und der Wirtschaftsuniversität in Kattowitz (eine ihrer Fakultäten befindet sich in der Nachbarschaft) vorgelegt. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass die Studierenden in der Nachbarschaft keinen Ort finden, an dem sie sich zwischen den Lehrveranstaltungen ungehindert ausruhen können, und dass die Gegend in Bezug auf Vielfalt und Verfügbarkeit von Dienstleistungen wie auch in Hinblick auf ihr Image nicht attraktiv ist.
  • Umfrage über den Zustand der psychophysischen Gesundheit von Mitarbeitenden und Studierenden der Akademie. Die Umfrageergebnisse bestätigten die Befürchtungen bezüglich der Defizite beim psychischen Wohlbefinden, insbesondere unter den Studierenden. 

VORTRÄGE, EXPERTENGESPRÄCHE, WISSENSVERMITTLUNG
  • Treffen mit Matthias Einhoff, bei dem wir bei dem wir den zentralen Wert des Projekts definierten, nämlich: mit Respekt gegenüber der Nachbarschaft zu handeln, ohne den Anspruch zu erheben, Lösungen aufzuzwingen. Wir sprachen über das „Auslösen“ von positivem Verhalten und die Notwendigkeit, die Kontinuität unserer Aktionen zu gewährleisten. 
  • Historischer Spaziergang durch die Raciborska-Straße mit einer Expertin, der Kunsthistorikerin Prof. Irma Kozina, die die Raumentwicklung der Umgebung, deren Geschichte, wichtigste Bauwerke sowie kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung beleuchtete.
  • Treffen mit Joanna Erbel in Form eines offenen Online-Vortrags zum Thema Urbane Protopien – wie lässt sich ein Raum entwerfen, der uns einer besseren Zukunft näher bringt? Der Vortrag behandelte das Thema Raumdesign mittels Kleiner und leicht realisierbarer Interventionen.
  • Vortrag von Karina zum Thema Junge Erwachsene des 21. Jahrhunderts – Generation vieler Chancen oder des psychosozialen Burnouts? Der Vortrag zeichnete ein Porträt der jungen Generation und versuchte, der Frage nachzugehen: Kann man von einer „Generation der Burnouts“ sprechen und wie lässt sich diesem Phänomen vorbeugen?

WORKSHOPS UND GEMEINSAME AKTIVITÄTEN
  • Workshops Sensibles Spazieren mit dem Stadtplaner Łukasz Harat und dem Stadtaktivisten Witold Szwedkowski zum Thema der Erkundung der allernächsten Umgebung. Dieser unkonventionelle Workshop nutzte eine multisensorische Perzeption und ermöglichte ein Mapping der Umgebung und ihres Potenzials.
  • Workshops Mapping Wellbeing: An Exploration of the Academy of Fine Arts and Design in Katowice, geleitet von Lianne Mol und Yael Sherill, Kuratorinnen  des Curatorial Collective for Public Art, Berlin. IM verlauf dieser intensiven Woche erarbeiteten die Teilnehmenden kognitive Landkarten des Campus. Die wichtigste Schlussfolgerung des Treffens war der Gedanke, dass uns keine Revolution erwartet, sondern eine Veränderung der Wahrnehmung dessen, was wir bereits haben. IM Rahmen des Workshops wurde auch ein kulinarisches Treffen veranstaltet, bei dem wir gemeinsam Schlesische Klöße zubereiteten.
  • Workshop mit dem Architekten Piotr Bujas: Das Entwerfen einer Formel des Entwerfens. Research by design in der Praxis inklusiver urbaner Praktiken. Bei diesem Workshop dachten wir gemeinsam über effektive Methoden der Definierung und Prototypisierung multifunktionaler Shared Places nach. 
  • Workshop im Gästeraum der Akademie. Ziel des Treffens war es, Räume, die den Anwohnern wichtig sind, und Kommunikationskanäle zwischen der Akademie und den Nachbarn zu identifizieren und einen gastlichen Raum zu initiieren - einen Ort, der dem gegenseitigen Kennenlernen und gemeinsamen Initiativen förderlich ist.
  • Die Studentische Initiative Mapping Wellbeing war eine Fortsetzung des gleichnamigen Workshops. Die Studierenden führten eine Umfrage auf dem Universitätscampus durch, um nach nicht offensichtlichen oder bisher unerschlossenen Orten zu suchen, die den vielfältigen Bedürfnissen der Menschen, die sich hier aufhalten, gerecht werden.

PARTNERSCHAFTEN UND KOOPERATIONEN
  • Treffen mit benachbarten Institutionen und deren Vertretern: unter anderem mit der Schlesischen Eisenbahn, dem Onkologiezentrum Kattowitz, der Wirtschaftsuniversität und dem Leiter der Landespolizeidirektion, um Beziehungen aufzubauen, über das Projekt zu informieren und zur Zusammenarbeit einzuladen.

WELCHE ANTWORTEN HABEN WIR GEFUNDEN?

Research, Treffen und Workshpos haben die Werte offenbart, um die wir uns bei der Umsetzung des Projekts kümmern wollen. Wir haben sie mit folgenden Schlüsselformeln versehen:
  • zugänglich, Anpassung von Botschaft und Angebot
  • nicht nur für uns, an die Nachbarn denken 
  • vernünftig, ohne übertriebenes Investieren
  • sichtbar, kleine Veränderungen (Protopie)
  • kreativ, mit Stolz auf unser Handeln 
  • mit Offenheit, Perspektivwechsel 
  • näher an der Natur
  • durch Kooperation 
  • ansteckend, engagiert
Diese In den Schlüsselformen enthaltenen Werte schwebten und bei der Projektierung und Umsetzung unserer Prototypen vor, die eine wichtige weitere Etappe des >>Projekts darstellten. Wir haben eine Reihe von Aktionen und Unternehmungen vorbereitet, deren Schlussfolgerungen nach der Verifizierung der Ergebnisse sich als einfach herausstellten und es ermöglichten die Schlüsselformeln in eine Art Manifest zu verwandeln: 

1. Wir müssen keine Revolution machen.  
Es genügt, die Optik zu verändern, bevor wir anfangen, große Veränderungen zu planen und darüber nachzudenken, was wir mit den vorhandenen Ressourcen mindestens tun können. Manchmal reicht schon ein anderer Name, um einem Ort eine neue Funktion zu geben, eine andere Nutzung zu signalisieren, zur Beteiligung einzuladen und vor allem anderen Raum zum Handeln zu geben. Wir nutzten, was wir bereits hatten, und gingen kreativ mit Materialien und Raum um, um oft widersprüchliche Bedürfnisse zu erfüllen.
Beispiele:
- Gästezimmer,
- Besprechungstisch aus recycelten Materialien.

2. Wir können unser Wissen weitergeben und voneinander profitieren. 
Begegnungen, Thementouren, Workshops und Vorträge, die der Gemeinschaft und den Nachbarn offen stehen, können Wissensressourcen für uns und andere schaffen. Sie tragen zum Aufbau von Partnerschaften in der unmittelbaren Nachbarschaft bei, die für alle Beteiligten ein Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit vermitteln.
Beispiele:
- Historischer Spaziergang durch die Raciborska-Straße,
- Ornithologischer Spaziergang.

3. Zeit ohne Aktivität ist wertvoll.
Abgesehen davon, dass wir mehr Veranstaltungen vorschlagen, die unsere Kalender füllen, für Webverkehr sorgen und folglich das FOMO-Syndrom fördern, versuchen wir, Räume zu schaffen, die es uns ermöglichen, zu atmen, eine Pause oder eine kurze Entspannung einzulegen, eine Zeit, um unsere Gedanken zu sammeln.
Beispiele:
- Wellbeing-Mapping, also Suche nach nicht offensichtlichen, einladenden Räumen,
- Aufhängen von Hängematten, Bereitstellung von Sitzgelegenheiten, Picknickdecken und Stühlen auf dem Campus.

4. Gemeinsame Aktionen stärken. 
Die Kraft der Mitbeteiligung und Mitverantwortung ist ansteckend, und das Engagement vermittelt ein Gefühl von Zufriedenheit und Handlungsfähigkeit. Es ist nicht nur möglich, zusammen zu arbeiten, sondern auch zu feiern. So haben wir begonnen, Momente, die uns wichtig sind, zu feiern, indem wir uns unseren Nachbarn gegenüber öffnen. Gemeinschaft bedeutet auch Zugänglichkeit auf der Ebene der Kommunikation: eine Einladung oder Informationen darüber, wie und wann man den Raum nutzen kann.
Beispiele:
- gemeinsam Hängemattenkissennähen,
- die Ausstellung zum Jahresende mit einer Führung für Besucher begehen,
- das gemeinsame Sticken eines Patchwork-Vorhangs für das Gästezimmer.

5. Wir möchten uns engagieren, wenn es um etwas Wichtiges geht. 
Engagement muss ein Ziel haben. Aktivitäten unterstützen nicht nur wichtige und weltbewegende Ideen, sondern auch lokale Probleme. Aktionen, die sich des Engagements der Gemeinschaft erfreuten, waren vor allem diejenigen im Bereich der Biodiversität, wie das Ansähen von Wiesen, die Planung von Pflanzungen, aber auch naturkundliche Spaziergänge als Anlass für gute Begegnungen und gemeinsames Handeln.
Beispiele:
– Wettbewerb für Projekte der Studierenden.

6. Es ist wichtig, sichtbar zu sein.
Wir sind davon ausgegangen, dass Maßnahmen, die mit Hinblick auf das Wohlbefinden ergriffen werden, uns zu Projekten und Konzepten führen können, die „erweckend“ oder inspirierend sind und auf den Aufbau von zwischenmenschlichen, aber auch artübergreifenden Beziehungen abzielen. Sie können auch eine Quelle des Stolzes oder der Zufriedenheit sein und die Wahrnehmung des Ortes verändern. Spuren einer künstlerischen oder gestalterischen Präsenz beeinflussen die Identität eines Raums und machen ihn zu einem „Ort“, sie sind auch ein Beweis für Einfluss und Handlungsfähigkeit und fördern die Materialisierung von Maßnahmen.
Beispiele:
- Galerie auf Säulen,
- Ausstellung von Studentenarbeiten im öffentlichen Raum der Raciborska-Straße – Wirkliche Entfernung.

PROTOTYP – RESULTATE

Die Gesamtheit unserer Aktivitäten werden in Form eines Projekts und gleichzeitig eines prototypischen „Glücksbüros“ durchgeführt, das die Aktivitäten zusammenführt und koordiniert und sich um die Kommunikation zwischen der Akademie und den Nachbarn kümmert. Im Rahmen der Aktivitäten des Glücksbüros haben wir eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, um lokale Initiativen von Anwohnenden und Studierenden zu unterstützen. Einige unserer Initiativen ermöglichen Begegnungen mit anderen, Aktivität, Austausch, Ruhe, fördern die Achtsamkeit, andere ermutigen zum Handeln, ermöglichen es uns, uns zu Hause zu fühlen, markieren Orte, an denen wir Gerüche erschnuppern, Geräusche vernehmen oder auch die Stille hören. Der Prototyp bedeutet auch Zeichen im Raum, Interventionen in angespannte und unpersönliche Räume, der uns dazu anregt, einen neuen Blick zu werfen und zu benennen, was wir vorher nicht bemerkt haben. Das Glücksbüro ist keine Organisationszelle der Akademie der Schönen Künste, sondern ein Projektteam, ein Kollektiv, das eine Vielzahl von Aktivitäten initiiert. Nach dem Vorbild des CCPA (The Curatorial Collective for Public Art) in Berlin agieren wir als Veranstaltungskurator, der initiiert und unterstützt und den Interessierten die Freiheit lässt, Veranstaltungen zu realisieren. Im Rahmen des Glücksbüros haben wir außerdem die Zugänglichkeit der Akademie im Kontext von Kommunikation und Angebot erweitert und Integrationsbegegnungen in unterschiedlicher Größenordnung organisiert.

Unser „multielementärer” Prototyp bündelt Aktivitäten in drei Handlungsrichtungen: 
In aller Ruhe – solche, die dabei Helfen, Atem zu holen, Erholung zu finden, die Gedanken zu sammeln. 
Im Rampenlicht – solche, die unsere Präsenz manifestieren und unsere Möglichkeiten, die unser Gefühl der Wirkungsmacht durch künstlerische Interventionen und Projekte, die eine Spur in der Umgebung hinterlassen. 
Gemeinsam – solche, die uns beim Handeln und Feiern integrieren, einen Anlass zum Aufbau einer Gemeinschaft liefern, Ansporn geben bei der Umsetzung von Maßnahmen, die für einzelne zu schwer realisierbar wären. 

IMPLEMENTIERUNG

Die sichtbaren Auswirkungen des Projekts und der Aktivitäten des Glücksbüros zeigen sich auch darin, wie wir unsere Rolle als öffentliche Einrichtung im Postkomfortozän sehen, sowohl in Bezug auf die Zugänglichkeit als auch in Bezug auf die Auswirkungen auf die Umgebung und das Wohlbefinden der Gemeinschaft, die viel umfassender als zuvor verstanden werden.

Das Glücksbüro ist auch eine Antwort auf die Notwendigkeit der Kontinuität der Maßnahmen und der Verantwortlichkeit für die durchgeführten Initiativen. Einige der Aktivitäten finden bereits Anklang, sowohl innerhalb der Akademie selbst als auch in der Nachbarschaft. Das große Engagement der Studierenden hat die Akademie ermutigt, ihre Vorhaben in ihre Pläne für die nächsten Jahre aufzunehmen. Wir testen das Onboarding von Studenten, wir werden die Feierlichkeiten zum Ende des Studienjahres als Nachbarschaftsfest fortsetzen, wir wollen mit Open Calls für studentische Initiativen und Workshops mit Nachbarn fortfahren. Eine Evaluierung der Aktivitäten unter Studierenden, Mitarbeitenden und NachbarInnen steht noch aus. Das Projekt hat die Wahrnehmung des Ortes, an dem wir so viel Zeit verbringen, wirklich verändert, hat uns unsere Möglichkeiten und Ressourcen erkennen lassen und neue Allianzen ermöglicht, die manchmal völlig unerwartet entstanden sind.


MAßNAHMEN DES GLÜCKSBÜROS (Diagramme)

Maßnahmen des Glücksbüros (Diagramme)

ÖFFNUNG GEGENÜBER NACHBARN (Schema)

Öffnung gegenüber Nachbarn (Schema)

MAßNAHMEN DES GLÜCKSBÜROS (Statistik)

Maßnahmen des Glücksbüros (Statistik)



Zespół kuratorski: dr Szymon Kobylarz, dr hab. Justyna Kucharczyk, dr Justyna Mędrala, mgr Kinga Pawlik, mgr Waldemar Węgrzyn, mgr Julianna Zych-Luty. 
Współtwórcy: Marta Jagoda Błaszczak, Dagmara Szmal, Paweł Solski (Piękna Karma), Monika Starowicz, Filip Ciślak, Paweł Szeibel, Małgorzata Rozenau, Stowarzyszenie Parowozownia, Komenda Wojewódzka Policji, Piotr Pawełek, Wioletta Januszewska (Malinova Atelier), Rafał Palowski (Lesovik), Kinga Kosmalska, Katarzyna Popławska, Wiktoria Huzar, Barbara Wachowicz
Osoby studiujące: Marta Kowalska, Julia Gorajek, Zuzanna, Sekta, Pola Janiszewska, Denys Demchenko, Karolina Zielińska, Szymon Łabuś, Patrycja Małek koło naukowe Koszary Grafiki, Koło naukowe Malarstwa – Medium, studentki i studenci 2. r. Malarstwa (Agata Gromada, Aleksandra Skrzypek, Aleksandra Żmuda, Barbara Wachowicz, Dominik Jerzak, Dominika Nowak, Oliwier Nagrodzki, Julianna Młódzik, Kamila Januła, Karolina Stawarz, Karolina Zaborowska, Magdalena Jędrzejczak, Magdalena Panek , Maria Sałka , Maria Teska, Marta Jagoda-Błaszczak, Marta Kołodziej, Miłosz Laksa, Radosław Chorab, Sylwia Marciszewska, Weronika Kędra, Wiktoria Pieńkowska), Ziemowit Jarecki, Urszula Osolińska, Julia Bugajska, Aleksandra Sacha, Julia Kutz, Kajetan Srokosz, Weronika Najduch, Zuzanna Goj, Karolina Stawarz, Agnieszka Krawczyk, Kinga Kosmalska, Julia Kraska
Koproducenci wiedzy: Lianne Mol i Yael Sherill – Curatorial Collective for Public Art, Irma Kozina, Magdalena Świerczek, Piotr Bujas, Karina Leksy, Joanna Erbel, Łukasz Harat, Witold Szwedkowski, Krzysztof Kokoszka, Zofia Kusztal.
 
BIOGRAFISCHE ANGABEN
Justyna Kucharczyk

Designerin, leitet das Atelier für Social Design an der Fakultät für Design an der Akademie der Schönen Künste Kattowitz. Ihre Interessen und beruflichen Tätigkeiten konzentrieren sich auf die Gestaltung visueller Informationssysteme. Co-Leiterin des TUKEJ-Designbüros. Realisierungen: Internationaler Flughafens Pyrzowice, Konzertsaal NOSPR in Kattowitz, Schlesischer Park, Akademie der Schönen Künste Katowice, Geburtshaus Fryderyk Chopins in Żelazowa Wola, Internationales Kulturzentrum in Kraków, Informationssystem für den Städtischen Verkehrsverbund in Kattowitz. Sie beteiligt sich aktiv an Konferenzen, leitet Workshops und Schulungen. Im Bereich Design ist sie daran interessiert, Bedürfnisse zu definieren und auf Herausforderungen mit Designmethoden zu reagieren. Derzeit ist sie Prorektorin für Forschung und Zusammenarbeit.
Justyna Mędrala
Bildende Künstlerin, Kulturmanagerin und Pädagogin. Assistenzprofessorin an der Fakultät für Kunst an der Akademie der Schönen Künste Kattowitz. Ihr Werk umfasst Zeichnungen, Skulpturen und Installationen. Im Jahr 2018 erhielt sie den akademischen Grad einer Doktorin der Schönen Künste (Akademie der Schönen Künste Krakau). Von 2013 bis 2018 nahm sie an einem Promotionsstudium teil (Akademie der Schönen Künste Krakau). Im Jahr 2013 schloss sie ihren Master in Fotografie und Intermedia an der Fakultät für Grafik (Akademie der Schönen Künste Krakau) ab. Sie ist Absolventin des Józef-Kluza-Kunstgymnasiums in Krakau.
Szymon Kobylarz
Bildender Künstler, Maler, Schöpfer von Installationen sowie von Skulpturen und Objekten, zuweilen Kurator von Ausstellungen. Absolvent der Akademie der Schönen Künste in Kattowitz, Lehrbeauftragter am Atelier III für Malerei.
In seiner Arbeit erforscht er die Randgebiete der Wissenschaft, pseudowissenschaftliche Behauptungen und DIY-Technologien. Er interessiert sich für Verschwörungsnarrative und deren Einfluss auf die Wahrnehmung der objektiven Realität. Durch die Beobachtung von Preppern spürt er den Manifestationen traditioneller männlicher Haltungen in den militärischen Aspekten zeitgenössischer Hobbypraktiken nach. Mitbegründer des interdisziplinären Kollektivs O.W.L, das sich zum Ziel gesetzt hat, bildende Kunst, Klang und Ideen zu verschmelzen.
Kuratorin der Ausstellung „Schlesischer Hip-Hop 1993–2003“, 2019, Schlesisches Museum Kattowitz.
Kinga Pawlik
Industrie- und Innenarchitektin. Absolventin der Akademie der Schönen Künste Kattowitz im Studiengang Design, der Krakauer Kunsthochschule im Studiengang Innenarchitektur und der Krakauer Wirtschaftsuniversität im Studiengang Innovatives Projektmanagement mit Auszeichnung. In ihrer gestalterischen Arbeit lässt sie sich von Barrierefreiheit im weitesten Sinne und sozialen Themen  leiten. Seit 2018 ist sie an der Fakultät für Design an der Akademie der Schönen Künste Kattowitz tätig, wo sie als Assistentin im Studio für Produktdesign die Forschungs- und Lehrtätigkeit unterstützt und individuell Kurse zu technologischen Zusammenhängen hält.
Waldek Węgrzyn
Informationsdesigner, beschäftigt sich mit der übersichtlichen Darstellung komplexer Inhalte. Assistent im Visual Information Studio der Akademie der Bildenden Künste Kattowitz, Informations- und User Interface Designer im Studio NAND in Berlin. Im interdisziplinären Team des Medialab Katowice hat er Projekte zu verschiedenen Aspekten der Stadtentwicklung wie Culture (in) Data und Appetite for Radical Change mitgestaltet. Er ist daran interessiert, Design-Erfahrungen aus den Bereichen Print und digitale Medien zu kombinieren.
Julianna Zych-Luty
Designerin, Lehrbeauftragte für Social Design Studio an der Fakultät für Design der Akademie der Bildenden Künste Kattowitz. Stipendiatin des ERASMUS-Programms an der französischen École Supérieure d'Art et Design de Saint-Étienne. Derzeit arbeitet sie bei EDISONDA, einem Forschungs- und Entwurfsbüro, das Beratung bei der Produktion und Umsetzung innovativer digitaler Dienstleistungen und Produkte anbietet. Sie ist auch im Bereich des Dienstleistungsdesigns tätig, das auf der Anwendung von Designmethoden zur Diagnose der Nutzerbedürfnisse beruht. Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro TUKEJ bei der Gestaltung und Umsetzung visueller Informationssysteme, unter anderem für den MORASKO-Campus der Adam-Mickiewicz-Universität Posen und den Bahnhof und Busterminal in Cieszyn.

Akademie der Schönen Künste Kattowitz
 

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