Dinçer Güçyeter „Unser Deutschlandmärchen“

Dinçer Güçyeter beschreibt in seinem Buch die Geschichte seiner eigenen Familie und geht dabei bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in Anatolien zurück. Vor allem sind aber hier zwei Stimmen hörbar: die eine der Mutter (Fatma) und die andere des Sohnes (Dinçer). Die beiden erzählen über das Leben der Gastarbeiterfamilie in Deutschland, ihre alltäglichen Sorgen, ihre Arbeit und Schwierigkeiten, sich in der fremdem Wirklichkeit zurechtzufinden. Das migrantische Schicksal lernt man vor allem aus der Perspektive der Mutter, einer tüchtigen, lebenserfahrenen Frau kennen, die sich stetst um das Wohlergehen ihrer Familie bemüht. Die Sprache des Autors ist melodisch und voll von Poesie. Monologe, Gebete, Träume und Bilder sind wichtige Bestandteile des Textes. Das Buch enthält zahlreiche Fotos aus dem Familienarchiv des Autors.

Dinçer Güçyeter „Unser Deutschlandmärchen“ © Mikrotext Verlag, Berlin 2022

Über den Autor

Dinçer Güçyeter Dinçer Güçyeter | Fot. © Palagrafie

DINÇER GÜÇYETER  –  geboren 1979 in Nettetal als Sohn türkischer Gastarbeiter. Er machte einen Realschulabschluss an einer Abendschule, absolvierte dann eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. In der Zwischenzeit arbeitete er als Gastronom. Er war auch als Theatermacher tätig. Im Jahre 2012 gründete Güçyeter den ELIF Verlag. Jahrelang finanzierte er seinen Verlag als Gabelstapelfahrer in Teilzeit. Er veröffentlichte zwei Gedichtbände: „Aus Glut geschnitzt“ (2017) und „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ (2021). Der Roman „Unser Deutschlandmärchen“ (2022) ist ein Prosadebüt des Autors. Im Frühling 2023 wurde das Buch mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet.

Auszug aus dem Buch

Übersetzerin


Małgorzata Gralińska, Übersetzerin © Małgorzata Gralińska, Privatarchiv

Małgorzata Gralińska Literaturübersetzerin, Absolventin der Germanistik und der Schule für Dolmetschen, Übersetzen und Fremdsprachen an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań. Sie übertrug die Bücher von Jaroslav Rudiš, Verena Keßler, Saša Stanišić, Walter Kempowski, Marlen Haushofer ins Polnische. Für die Übersetzung von „Herkunft“ (poln. Skąd) von Saša Stanišić wurde sie mit dem Mitteleuropäischen Literaturpreis Angelus ausgezeichnet. Mitglied des Polnischen Verbands der Literaturübersetzer*innen.

Impressum

Der Auszug aus dem Roman kann dank freundlicher Unterstützung des deutschen Verlags Mikrotext auf dem Länderportal des Goethe-Instituts Polen veröffentlicht werden. 
Der Auszug aus dem Roman sowie Informationen zum Buch und zum Autor wurden von Małgorzata Gralińska von dem Polnischen Verband der Literaturübersetzer ins Polnische übersetzt.

Der Polnische Verband der Literaturübersetzer ist ein im Jahr 2010 gegründeter Verband, zu welchem derzeit über 500 Übersetzer*Innen weit verstandener Literatur gehören, sowohl der fremdsprachigen Werken, als auch der polnischen. Der STL hat zum Ziel, die Literaturübersetzer*Innen zu mobilisieren und miteinander integrieren, ihre Interessen zu schützen und die Weiterentwicklung zu fordern, sowie einen Beitrag zu der Förderung der Literatur und des Lesens, der Pflege der guten Verlagskultur und der polnischen Sprache zu leisten, sowie die Zusammen mit Kulturorganisationen auszubauen.
 

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