Terézia Mora „Muna oder Die Hälfte des Lebens”

Muna stammt aus der ostdeutschen Provinz, hat eine schwierige Kindheit – ihr Vater stirbt an Krebs, Mutter-Schauspielerin ist alkoholabhängig. Als die Protagonistin achtzehn wird, fällt die Berliner Mauer.  Muna ist begabt und voller Elan, aber ihre Beziehungen zu denjenigen, die sie liebt, sind toxisch: sie ist imstande, alles zu akzeptieren, zu vergeben und zu entschuldigen, auch angesichts Erniedrigungen und Gewalt. Als Opfer identifiziert sie sich mit dem Täter. Sie gibt ihre Pläne, Karriere und Freundschaften auf.  Ihre bewegende Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Diese Stilistik lässt die Autorin sich von jeglicher Art Wertung zurückzuhalten und zugleich die Gedanken der Protagonistin in den Vordergrund zu stellen. Da die Text an vielen Stellen von Emotionslosigkeit und Ausdrucksknappheit gezeichnet ist, kommen die Fakten umso kräftiger zum Vorschein. Der von Luchterhand Verlag veröffentlichte Roman war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert und ist der erste Teil einer Trilogie, die verschiedenen Aspekten der Weiblichkeit gewidmet ist.

© Penguin Random House Verlagsgruppe

Terézia Mora „Muna oder Die Hälfte des Lebens” © Penguin Random House Verlagsgruppe

Über die Autorin

Terézia Mora Terézia Mora | © Fot. © Antje Berhauser

TERÉZIA MORA  – deutsch-ungarische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Seit Beginn der neunziger Jahre lebt sie in Berlin, wo sie Hungarologie und Theaterwissenschaft studierte. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1999), Adalbert-von-Chamisso-Preis und Erich-Fried-Preis (2010), dem Deutschen Buchpreis (Roman „Das Ungeheuer“, 2013) sowie dem Georg-Büchner-Preis für Ihr Gesamtwerk (2018). Bisher erschienen in Polen zwei ihrer Bücher in der Übersetzung von Elżbieta Kalinowska erschienen: der Erzählband „Seltsame Materie“ (dt. 1999, pln. 2007) und der Roman „Alle Tage“ (dt. 2004, pln. 2006). Ihr Roman „Muna oder die Hälfte des Lebens“ war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert. Terézia Mora ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Auszug aus dem Buch

Übersetzerin


Małgorzata Słabicka-Turpeinen, Übersetzerin © Małgorzata Słabicka-Turpeinen, Privatarchiv Małgorzata Słabicka-Turpeinen – Literaturübersetzerin, Sprachwissenschaftlerin, Mitglied des polnischen Verbands der Literaturübersetzer. Sie übersetzt Kinderbücher, Belletristik, Essays und geisteswissenschaftliche Sachbücher. Ihr Gesamtwerk, das in Zusammenarbeit mit Verlagshäusern in Polen und in Deutschland entstanden ist, umfasst u.a. Texte von Gerhart Hauptmann, Jörg Bernig, Artur Becker, Gudrun Pausewang und Cornelia Funke, zahlreiche Essays sowie wissenschaftliche Publikationen. Im Kontext der Europäischen Kulturhauptstadt Breslau übersetzte sie u.a. den literarischen Stadtschreiberblog von Marko Martin. Sie ist darüber hinaus als Dozentin für Interkulturelle Kommunikation tätig und leitet Übersetzungsworkshops in Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen und Hochschulen. Sie lebt in Breslau.
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Impressum

Der Auszug aus dem Roman kann dank freundlicher Unterstützung der deutschen Penguin Random House Verlagsgruppe auf dem Länderportal des Goethe-Instituts Polen veröffentlicht werden. 
Der Auszug aus dem Roman sowie Informationen zum Buch und zur Autorin wurden von Małgorzata Słabicka-Turpeinen von dem Polnischen Verband der Literaturübersetzer ins Polnische übersetzt.

Der Polnische Verband der Literaturübersetzer ist ein im Jahr 2010 gegründeter Verband, zu welchem derzeit über 500 Übersetzer*Innen weit verstandener Literatur gehören, sowohl der fremdsprachigen Werken, als auch der polnischen. Der STL hat zum Ziel, die Literaturübersetzer*Innen zu mobilisieren und miteinander integrieren, ihre Interessen zu schützen und die Weiterentwicklung zu fordern, sowie einen Beitrag zu der Förderung der Literatur und des Lesens, der Pflege der guten Verlagskultur und der polnischen Sprache zu leisten, sowie die Zusammen mit Kulturorganisationen auszubauen.
 

Der Polnische Verband der Literaturübersetzer © Der Polnische Verband der Literaturübersetzer