Konferenz „Schule als Raum zum Lernen und Leben“
Deutsch hat Klasse
Menschen und Räume beeinflussen sich gegenseitig. Deswegen sollten alle Beteiligten am Bildungsprozess die Möglichkeit haben, den Schulraum mitzugestalten. Auf diese Weise kann man das Wohlbefinden und die Motivation der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte steigern, sie zum Einsetzen neuer Methoden im Unterricht anregen und dadurch die Lernenden fördern.
Wie können die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte bei der Gestaltung der Schulräume berücksichtigt werden? Mit dieser Frage befassten sich die Teilnehmer der Konferenz „Schule als Raum zum Lernen und Leben“, die von der Pädagogischen Fakultät der Universität Warschau und dem Goethe-Institut am 27. September 2016 in Warschau organisiert wurde. Die eingeladenen Experten aus den Bereichen Pädagogik, Architektur und Fremdsprachendidaktik präsentierten eine neue Perspektive auf dieses für den Lehrprozess relevante Thema.
Den Ausgangspunkt der Konferenz stellten theoretische Überlegungen zur Bedeutung von Orten und Räumen im Leben dar, die von Prof. Małgorzata Żytko von der Pädagogischen Fakultät der Universität Warschau vorgestellt wurden. Dr. Kai Nitsche, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ludwig-Maximilians-Universität München und zugleich langjähriger Lehrer und Schulleiter, präsentierte den Teilnehmenden neue Anforderungen an den Lebens- und Lernraum Schule. Prof. Marlena Plebańska von der Stiftung „Edukacja na Nowo“ beschäftigte sich mit den innovativen Veränderungen in der Schulraumgestaltung, die an polnischen Schulen sowie im Ausland eingeleitet wurden. Ruben Herzberg, Leiter des Hamburger Gymnasiums Klosterschule, das 2015 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde, stellte einen komplexen Blick auf Schule als einen lern- und arbeitsfördernden Ort vor. Joanna Gospodarczyk, Leiterin des Bildungsbüros der Stadt Warschau, brachte den Konferenzteilnehmern die Entwicklung der Warschauer Schularchitektur näher. Ewa Dorota Ostaszewska vom Goethe-Institut präsentierte ihre Beobachtungen zur Schulraumgestaltung aus der Perspektive der Fremdsprachendidaktik. Dabei führte sie Beispiele aus dem Projekt „Deutsch hat Klasse“ an.
Die Konferenz endete mit einer Podiumsdiskussion, zu der folgende Gäste eingeladen wurden: Dr. Rafał Otręba, Leiter vom Schulverband Nr. 2 in Ruda Śląska, Sylwia Michalik, Deutschlehrerin an der im Projekt „Deutsch hat Klasse“ ausgezeichneten Schule, Anna Wręga, Innenarchitektin, die sich wissenschaftlich mit dem Thema Schulraumgestaltung beschäftigt, Grzegorz Wnorowski, Experte im Bereich Bildungsarchitektur und Prof. Przemysław Gębal von der Fakultät für Angewandte Linguistik der Universität Warschau. Die Gäste setzten sich mit der Frage auseinander, welche Veränderungen in der Schulraumgestaltung eingeführt werden können und wie es den Lehrprozess beeinflussen kann.
Mit über 100 Teilnehmern erfreute sich die Konferenz großen Interesses.
Die Veranstaltung wurde mit finanzieller Unterstützung der Verläge Nowa Era und PWN organisiert.