Lutz Dammbeck

Lutz Dammbeck © Overgames / Dammbeck Film
© Overgames / Dammbeck Film

Der deutsche Regisseur Lutz Dammbeck kommt zum Festival „Neues deutsches Kino“, wo dieses Jahr sein neuster Film Overgames gezeigt wird. Er nimmt an einem Publikumsgespräch nach der Filmvorführung in Kiew teil.

Lutz Dammbeck, geboren am 17. Oktober 1948 in Leipzig, absolvierte eine Ausbildung als Schriftsetzer und studierte 1967 bis 1972 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Nach seinem Dienst bei der Nationalen Volksarmee arbeitete er als freier Maler und Grafiker. Seit 1976 realisierte er als Autor, Regisseur und Produzent verschiedene Animations- und Experimentalfilme für die DEFA. 1977 begann er mit der Arbeit am „Herakles Konzept“, einem groß angelegten Projekt, das verschiedene Medien wie Installationen, Malerei und Film vereint und das er bis ins Jahr 2002 verfolgte.

1986 stellte Dammbeck einen Ausreiseantrag aus der DDR und zog nach Hamburg. Er gründete 1990 seine eigene Filmproduktion und realisierte mit ihr Dokumentarfilme wie Zeit der Götter (1993) über den Bildhauer und Architekten Arno Breker, Dürers Erben (1995) über bildende Kunst und Staatsmaler in der DDR und Das Meisterspiel (1998), ein dokumentarisches Gedankenspiel über mögliche Zusammenhänge zwischen Kunstattentätern und politischen Terroristen. Beim Leipziger DOK Festival wurde Das Meisterspiel mit der Silbernen Taube ausgezeichnet.

1998 erhielt Dammbeck eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo er im Jahr 2000 die „Projektklasse neue Medien“ aufbaute.

Anfang 2005 startete sein viel beachteter und preisgekrönter Dokumentarfilm Das Netz – Unabomber, LSD und Internet in den Kinos. Darin forschte Dammbeck der Entstehung des Internets nach und stellte diese in Beziehung zu den Bereichen Kunst und Lebenskultur. Als Kontrast dazu beleuchtete er die Motive des technophoben und paranoiden Terroristen Theodore Kaczynski, der als „Unabomber“ in den USA zahlreiche Anschläge auf technikschaffende Personen und Wissenschaftler ausführte. Ebenfalls 2005 erhielt Lutz Dammbeck den Käthe-Kollwitz-Preis der Berliner Akademie der Künste.

Neben seinen Arbeiten als Filmemacher und Hochschulprofessor ist Dammbeck auch im Bereich der bildenden Kunst aktiv. Seine bildnerischen Werke und Installationen wurden seit Mitte der 1970er Jahre bereits in zahlreichen internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen gewürdigt, so etwa im Brecht-Zentrum Berlin (2000), im Museum der bildenden Künste Leipzig (2006) oder im Sprengel Museum Hannover (2010).

Im Jahr 2012 begann Dammbeck mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten abendfüllenden Film, den er drei Jahre später beim Münchner Filmfest 2015 vorstellte: Der Dokumentarfilm Overgames geht der Frage nach, ob Spiele die Welt verändern und inwieweit Menschen durch Spiele „umerzogen“ werden können. Beim DOK Festival Leipzig erhielt Overgames den Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts. Im Frühjahr 2016 startete der Film regulär in den Kinos.

Quelle: filmportal.de

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