Jugend debattiert in Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Landesfinale Ukraine 2022

Oleh Kozachenko aus Kiew gewinnt das ukrainische Landesfinale von „Jugend debattiert in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ 2022
 

Die vier besten deutschsprachigen Debattierenden aus der Ukraine haben beim Landesfinale am Freitag, 10. Juni eine intensive Online-Debatte zur Streitfrage geführt:

„Sollen ukrainische Flüchtlinge nach einem festen Schlüssel auf die
Länder der Europäischen Union verteilt werden?“

In der Debatte ging es nicht nur um die bessere Sachkenntnis, sondern auch darum, sich mit den Meinungen anderer fair und sachlich auseinanderzusetzen. Wichtig war also, gut zuzuhören, die Gegenposition nachzuvollziehen, sie aber auch zu hinterfragen, und die eigene Position mit Argumenten zu stützen.

Dieses Jahr haben unsere Schüler*innen nicht nur hervorragend debattiert, sondern auch  musikalische Eigenleistungen erbracht, die das Online-Landesfinale bei Jugend debattiert besonders schön umrahmt haben. Steffi Manusch, die ZfA-Lehrerin der zweitplatzierten Siegerin Iryna Dziuba aus Czernowitz, meint dazu: „Die spontanen musikalischen Einlagen der Debattant*innen waren einfach super, und haben das Ganze emotional und persönlich gemacht. Was für Talente!“.

Oleh Kozachenko vom 53. Gymnasium in Kiew konnte die Jury von seinem rhetorischen Können am meisten überzeugen. Die vier Debattierenden, die sich zuvor in den Schulwettbewerben und dem Halbfinale durchgesetzt hatten, belegten beim ukrainischen Landesfinale folgende Plätze:

1. Oleh Kozachenko, Schule 53, Kiew
2. Irina Dzjuba, Gymnasium 1, Czernowitz
3. Elina Velytschko, Mittelschule 20, Krywyj Rih
4. Vladyslav Khomenko, Schule 53, Kiew

Der Landessieger Oleh Kozachenko wird gemeinsam mit der Zweitplatzierten Irina Dzjuba an der XVI. Internationalen Finalwoche vom 25. bis 29. September 2022 in Budapest teilnehmen.

Die Ukraine nimmt seit 2006 an dem deutschsprachigen Debattierwettbewerb teil. Sowohl das Halbfinale (09.06.) als auch das Landesfinale (10.06.) fanden in diesem Jahr aufgrund des Krieges in der Ukraine im Online-Format statt. Die normalerweise ausgetragenen Regionalwettbewerbe waren abgesagt worden, sodass am Halbfinale nicht acht, sondern zwölf Jugendliche teilnahmen. Insgesamt waren daran zehn Schulen aus Charkiw, Dnipro, Ismail, Kiew, Krywyj Rih, Lwiw, Odessa und Tscherniwzi vertreten. Die zwölf besten Debattierenden des Landes hatten sich zuvor bei einem Online-Siegertraining (09.-11.05.) auf die beiden letzten Wettbewerbsrunden vorbereitet – gemeinsam mit den Halbfinalistinnen und Halbfinalisten aus Rumänien und Kroatien.

„Jugend debattiert in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ ist ein seit dem Jahr 2005 durchgeführter Debattierwettbewerb für Schüler*innen, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Er trägt dazu bei, dass junge Menschen ihre Ansichten und Standpunkte in der Fremdsprache Deutsch kenntnisreich und überzeugend vertreten können. Das Projekt stärkt die Debatte als Medium demokratischer Auseinandersetzung und fördert die aktive Mehrsprachigkeit in Europa. Debattiert wird zu Themen aus den Bereichen Schule, Grund- und Menschenrechte oder Europa. Im zurückliegenden Schuljahr nahmen Deutschlernende aus Schulen in Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei, Tschechien, der Ukraine und Ungarn am Wettbewerb teil. „Jugend debattiert in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). In der Ukraine wird das Projekt von der Klitschko-Stiftung unterstützt.

Weitere Informationen zum Wettbewerb, Pressemitteilungen und Pressefotos zum Download unter www.jugend-debattiert.eu