Ana Lira

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Ana Lira wurde 1977 in Caruaru (Pernambuco) geboren und lebt als bildende Künstlerin, Fotografin, Kuratorin, Radiomoderatorin, Autorin und Redakteurin in Brasilien. Sie hat an der Bundesuniversität von Pernambuco (UFPE) Kulturjournalismus mit Schwerpunkt auf Kulturtheorie und -kritik studiert. Ihre Arbeit fokussiert sich seit mehr als zwei Jahrzehnten auf kollektive Prozesse und Verbindungen. Das Hauptziel ihrer Initiativen ist die Festigung kollaborativer kreativer Praktiken. Dabei geht sie aktiv auf die Gemeinschaften ein, an denen sie teilhat und berücksichtigt die kulturellen Gegebenheiten ebenso wie Sensibilitäten und die bestehenden Machtverhältnisse. Letztere beeinflussen den Kommunikationsprozess und die Art und Weise, wie Wissen in der Welt produziert wird, signifikativ.

@liraleve

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"Sonâncias dos fluidos em arritmia"

Dieses Werk ist eine Zusammenführung der Begegnung der Künstlerin mit dem Lauf des Saracura-Bachs und dem inzwischen nicht mehr existierenden Quilombo Saracura in São Paulo. Die noch verbliebenen Bewohner gründeten 1930 die Sambaschule Vai-Vai, die 2019 die Künstlerin bei ihren Arbeitsprozessen unterstützte und damit zu einem Raum der Affekte wurde. Bis zur Mitte der Pandemie befand sich an der Hausmauer von Vai-Vai ein Werk der Künstlerin mit der Frage: Welche Lieder befreien uns aus dem Schicksal des Dienens? 

Im Jahr 2023 wird in Begegnungen mit dem Kollektiv NoisRadio (Kolumbien) die neokoloniale Gentrifizierungspolitik, die die Gebiete schwarzer Abstammung in den Regionen des Atlantiks und des Pazifischen Ozeans betrifft, zum Gesprächsgegenstand. Flüsse werden kanalisiert, Bevölkerungen verdrängt und ihre Geschichten durch Interessen, die denen ihrer Bewohner entgegengesetzt sind, zu Boden gestampft. 

Aus diesem Dialog entsteht "Sonâncias dos fluidos em arritmia", ein Radiokunstwerk, dessen poetische Sprache den Freiheitssin und die Feierlaune der Künstlerin zum Ausdruck bringt und subjektiv ihre Eindrücke von den Veränderungen der Territorien, den Migrationen, den Gemeinsamkeiten zwischen Brasilien und Kolumbien und den Dialogen der Diaspora wiedergibt. Das Werk ist unter Beteiligung von NoisRadio entstanden und ist Vai-Vai gewidmet, dessen alter Standort am Ende der Pandemie für den Bau einer weiteren U-Bahn-Linie in São Paulo zerstört wurde.

Dauer: 28:21
Besondere Beteiligung: NoisRadio (Kolumbien)
"Sonâncias dos fluidos em arritmia"

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