Teilnehmende am Projekt

30 Expert*innen aus den Bereichen Kultur, Journalismus und Gender Studies, Künstler*innen und Aktivist*innen setzten sich in diesem Projekt mit Geschlechterrollen auseinander, diskutierten Ergebnisse und Erkenntnisse aus sechs regionalen und kollektiven Projekten.

Argentinien

Agustina P. Frontera (Buenos Aires, 1981) ist Journalistin, Autorin und audiovisuelle Produzentin. Sie hat einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften (UBA), einen Master in Dokumentarjournalismus (UNTREF) und ist Absolventin des Weiterbildungsprogramms für Kommunikation, Geschlechter und Sexualitäten an der UBA. Sie ist Gründerin und Co-Leiterin desfeministischen Nachrichtenportals LatFem, Feministischer Journalismus. Des Weiteren ist sie Gründungsmitglied und Aktivistin des Kollektivs Ni Una Menos sowie des Netzwerks feministischer Journalistinnen aus Lateinamerika und der Karibik. Sie veröffentlichte die Bücher Una excursión a los mapunkies, Lila y el aborto (mit Revuelta), La central del sentir und Para llegar al piso. Darüber hinaus führte sie Regie bei dem Dokumentarfilm über die gegenkulturelle Zeitschrift Cerdos y Peces,Este sitio inmundound übernahm die Moderation bei der feministischen Webserie Caja de Herramientas. 2019 erhielt sie den Preis Lola Mora, der journalistische Beiträge auszeichnet, die ein positives Bild von Frauen in den digitalen Medien vermitteln. Des Weiteren erhielt sie 2020 das Stipendium für lösungsorientierten Journalismus der Stiftung Fundación Gabo.

Paula Rivera ist seit fast zwanzig Jahren in den Bereichen Leitung, Produktion und Management im unabhängigen Musiksektor in Argentinien und Lateinamerika als Kulturmanagerin tätig. Sie nimmt aktiv an internationalen Musikmessen und -märkten (Womex, Circulart, FIMpro, BIME, Porto Musical, SIM, MICA, Bafim, etc.) als Jurorin, Ausstellerin, Trainerin, Künstleragentin und Vertreterin des öffentlichen Sektors teil und ist Beraterin für die Gestaltung der Messen FIMVEN (Caracas, Venezuela), AM-PM (Havanna, Kuba) und MICC-3600 (La Paz, Bolivien). Sie war außerdem als Beraterin und Koordinatorin der Sektion Musik bei den Messen Mercado de las Industrias Culturales Argentinas (MICA) und Mercado de las Industrias Culturales del Sur (MICSUR) tätig. Im Rahmen von "Impulso Colectivo" – einem Programm zur Entwicklung und Ausbau der Bereiche Management und Produktion im unabhängigen Musiksektor – bereiste sie als Trainerin die argentinischen Provinzen sowie Chile, Kuba, Venezuela, Paraguay und Kolumbien. Derzeit ist sie Mitglied des Exekutivkomitees und des Zwischenstaatlichen Rates des Ibermúsicas-Programms und vertritt Argentinien.

Seit 2018 ist sie Vizepräsidentin des Nationalen Musikinstituts INAMU, wo sie die Bereiche "Wege zur Internationalisierung der argentinischen Musik in der Welt", internationale Kooperationen sowie die Einführung einer landesweiten Geschlechter-Agenda und das Programm „Circuito Cultural Social“ leitet.

Darüber hinaus ist sie Mitbegründerin des Netzwerkes "SateliteLAT RED de Mujeres de la Industria Musical de Latinoamérica" und Gründungsmitglied von TRUENA, einem plurinationalen und transfeministischen Netzwerk von Arbeiter*innen im Musiksektor in Argentinien. Außerdem ist sie Vizepräsidentin des Manager Music Forum of Latin America, einer zivilen Non-Profit-Organisation, die unabhängige Musikmanager aus 17 Ländern in LATAM zusammenbringt.

Rita Laura Segato ist emeritierte Professorin der Universität von Brasilia, wo sie im Fachbereich Anthropologie und in den Graduiertenprogrammen für Bioethik und Menschenrechte lehrte. 2018 rief das Reina Sofia Museum in Madrid den Aníbal Quijano Lehrstuhl ins Leben und ernannte sie zu dessen Inhaberin. Die Universidad Nacional de San Martín (UNSAM), Argentinien, richtete 2019 unter ihrer Leitung den Rita-Segato-Lehrstuhl für unbequemes Denken ein. Darüber hinaus beteiligt sich Segato an der Koordination des Spezialisierungskurses Afro-Lateinamerikanische und Karibischen Studien des Lateinamerikanischen Rats der Sozialwissenschaften (CLACSO). 2022 wird sie eine Gastprofessur im Rahmen des Programms Latin American Studies (PLAS) an der Princeton University, USA, übernehmen. Im Laufe ihrer Karriere war sie an zahlreichen Institutionen als Gastwissenschaftlerin tätig und unterrichtete Graduierten-Seminare an diversen internationalen Universitäten.

Sie erhielt fünf Ehrendoktortitel und zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Preis für lateinamerikanische und karibische Sozialwissenschaften im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums von CLACSO (2018), den Preis für Argentinisches Denken der Demokratiepreise (2019), den Sozialwissenschaftlichen Preis Daniel Cossio Villegas des Kollegiums von Mexiko - COLMEX (2020) und den Frantz Fanon Award der Karibischen Vereinigung für Philosophie für ihr Lebenswerk (2021).

Sie leistete umfangreiche Arbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte. Unter anderem arbeitete sie mit der Nationalen Stiftung des Indios (FUNAI) in Brasilien und mit verschiedenen Frauenorganisationen in Mexiko, El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Honduras zusammen. Seit 2013 ist sie als Sachverständige und Gutachterin an verschiedenen Gerichten tätig.

Neben zahlreichen anderen hat sie die folgenden Bücher veröffentlicht: Las Estructuras Elementales de la Violencia (Prometeo, 2003 – auf Deutsch: Wider die Grausamkeit, Mandelbaum, 2021); La Nación y sus Otros (Prometeo, 2007); La Guerra contra las Mujeres (Traficantes de Sueños, 2016) und Contrapedagogías de la Crueldad (Prometeo, 2018).
 

Bolivien

Virginia Ayllón ist eine bolivianische Dichterin, Geschichtenerzählerin, Essayistin und Literaturkritikerin. Sie hat Bücher mit Gedichten, Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht, von denen einige in Anthologien in Bolivien und im Ausland erschienen sind. Als Literaturkritikerin hat sie sich vor allem der Rettung und dem Studium des Werks bolivianischer Schriftstellerinnen gewidmet (Adela Zamudio, Lindaura Anzoátegui, Hilda Mundy, Virginia Estenssoro, Yolanda Bedregal und andere). Gleichzeitig forschte sie zu Themen wie bolivianisches Gedankengut, Geschichte des Feminismus in Bolivien, Gewalt gegen Frauen, homophobes Mobbing, etc. Sie hat auch als Universitätsdozentin in Undergraduate- und Postgraduate-Programmen gearbeitet, darunter die Lehrstühle für Feministische Literaturkritik in der Literaturabteilung der Universidad Mayor de San Andrés de La Paz und die Genealogie des Feminismus und der kritischen Geschichte von Frauen und Interdisziplinarität im Masterstudiengang Feministische Studien an derselben Universität.

Zu ihren jüngsten Publikationen gehören Antología del pensamiento contemporáneo en Bolivia (CLACSO, 2015), gemeinsam mit Silvia Rivera Cusicanqui verfasst, und El pensamiento de Adela Zamudio (CIDES, 2019. Colección Historia intelectual).

Elvira Espejo Ayca ist bildende Künstlerin, Weberin und Erzählerin der mündlichen Tradition ihres Herkunftsortes (Ayllu Qaqachaka, Provinz Avaroa, Oruro). Sie spricht Aymara und Quechua und ist die ehemalige Direktorin des Nationalmuseums für Ethnographie und Volkskunde in La Paz, Bolivien. Autorin der Publikationen Sawutuq parla (2006) und des Gedichtbandes Phaqar kirki - T’ikha takiy - Canto a las Flores (2006), für den sie den Preis für internationale Dichterin beim vierten Weltfestival venezolanischer Poesie (2007) erhielt und Kaypi Jaqhaypi - Por aquí, por allá (2018).

Co-Autorin von Hilos sueltos: Los Andes desde el textil (2007), Ciencia de las Mujeres (2010), Ciencia de Tejer en los Andes: Estructuras y técnicas de faz de urdimbre (2012) und El Textil Tridimensional: El Tejido como Objeto y como Sujeto (2013), und Tejiendo la vida: La Colección Textil del Museo Nacional de Etnografía y Folklore, según la cadena de producción (2013). In Zusammenarbeit mit dem bolivianischen Musiker Álvaro Montenegro produzierte sie die DVDs mit zeitgenössischer Musik: Thakhi - La Senda Canciones a los animales (2007), Utach kirki - Canto a las casas (2011) und Sami Kirki – Canto a los Alientos Sagrados (2017). Sie gewann den 1. Preis Eduardo Avaroa in Kunst, Spezialgebiet indigene Textilien, La Paz Bolivien (2013), gewann den 1. Preis Fomento a la Creación Nativa in Literatur, Spezialgebiet Poesie, im Rahmen des V Festival de Arte Sur Andino Arica Barroca Chile (2018). Am 28. August 2020 wurde sie mit der Goethe-Medaille der Bundesrepublik Deutschland für ihre wertvolle Arbeit der Kulturvermittlung zwischen Lateinamerika und Europa, und zwischen ihren eigenen indigenen Traditionen und anderen Kulturen ausgezeichnet.

Yola Mamani Mamani wurde in Santa María Grande, Provinz Omasuyos im Departement La Paz - Bolivien geboren.

Seit ihrem neunten Lebensjahr war sie eine Hausangestellte und Migrantin, die vom Land in die Stadt zog. Zwischen 2007 und 2008 war sie Leiterin der historischen Gewerkschaft der Hausangestellten „San Pedro“, durch die Gewerkschaft lernte sie Mujeres Creando kennen und wurde Teil von „Radio Deseo“, wo sie sich zur Radiomoderatorin ausbildete.

Seit 2009 und 7 Jahre lang war sie Produzentin und Moderatorin der Sendung „Soy Trabajadora del Hogar con orgullo y dignidad“ (Ich bin eine Hausangestellte mit Stolz und Würde), in der Stadt La Paz.

Im Jahr 2012 gewann ihre Reportage „Puestos de venta convertidos en mingitorios“ (Verkaufsstände werden zu Pissoirs) den ersten kommunalen Journalistenpreis von La Paz.

2019 nahm sie an der Südbiennale teil und machte eine eigene Produktion mit Fotografie und bildender Kunst, wobei sie versuchte, die erste Stimme zu behaupten, ihre eigene Stimme ohne Vermittler.

Derzeit ist sie Produzentin und Moderatorin der Sendung „Warmin Yatiyawinakapa, El noticiero de las Mujeres“, die auf Radio Deseo 103.3 F.M. ausgestrahlt wird. Außerdem produziert und moderiert sie den YouTube-Kanal „Chola bocona“.

Sie ist Soziologiestudentin im dritten Jahr und feministische Chola. Sie spricht fließend Spanisch und Aymara.

Sonia Montaño ist feministische Soziologin. Sie ist Gründerin des Centro de Información y Desarrollo de la Mujer und war die erste Untersekretärin für Gender-Angelegenheiten in Bolivien und Direktorin der Abteilung für Gender-Angelegenheiten bei Cepal. Sie hat über öffentliche Politik, Gewalt, politische Partizipation und Fürsorge geschrieben.

Kathia Saucedo Paz ist Menschenrechtsverteidigerin und Anwältin von Beruf. Sie studierte an der Universidad Autonoma Gabriel René Moreno in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien. Sie ist Spezialistin für Menschenrechte, Verfassungsrecht, Strafrecht, normative Entwicklung und internationale Zusammenarbeit. Sie hat Kurse und Praktika in Deutschland, Dänemark, der Schweiz, Costa Rica, Peru, Kolumbien, Uruguay, Argentinien, Chile und den Vereinigten Staaten absolviert, die sich mit der Entwicklung und Implementierung von Mechanismen zur Verteidigung von Rechten durch verfassungsrechtliche Mittel, durch Institutionen zur Verteidigung von Menschenrechten sowie mit der Entwicklung von Rechtsvorschriften und strafrechtlichen und strafprozessualen Instrumenten befassen. Sie war Vizeministerin für Menschenrechte des Justizministeriums (Amtszeit von Réne Blattmann), Verfassungs- und Gesetzgebungsberaterin des Ombudsmanns (Amtszeit von Ana María Romero und Waldo Albarracín). Sie war verantwortlich für die Umsetzung des Projekts zur Unterstützung der Verfahrensreform der deutschen Zusammenarbeit in Bolivien und zuletzt Direktorin der Nichtregierungsorganisation Capacitacion y Derechos Ciudadanos. Derzeit unterrichtet sie in Master- und Spezialisierungsprogrammen im Verfassungsrecht und ist als Beraterin für Menschenrechtsfragen tätig.

Nancy Vacaflor Gonzales ist derzeit Pressekoordinatorin bei der Nachrichtenagentur Fides und Kommunikatorin im Projekt "Citizen Observation of Democracy" bei der Jubileo Foundation. Sie studierte Soziale Kommunikation an der Universidad Mayor de San Francisco Xavier de Chuquisaca in Sucre. Sie lebt seit 2007 in La Paz. Seit 25 Jahren ist sie als Journalist tätig, von Anfang an hat sie über Politik und Justiz berichtet. Sie hat ein Diplom in Restorative Justice und Human Rights. Mehrere Kurse zu Feminismus, Gender, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Demokratie, politische Partizipation. Sie konzentriert sich auf Themen wie Demokratie, Korruption, Menschenrechte und mit besonderem Schwerpunkt auf die Rechte indigener Völker, häusliche Gewalt und Justiz. Sie ist Feministin, in ihrer Studienzeit gründete sie mit anderen Kolleginnen eine Frauenbewegung mit dem Ziel, sich für die Rechte der Frauen einzusetzen; die Organisation wurde aufgelöst. Im Jahr 2013 wurde ihre Untersuchung zum Thema "Korruption beim Kauf von Lastkähnen" ausgewählt, um auf dem V. Lateinamerikanischen Kongress für investigativen Journalismus in Rio de Janeiro, Brasilien, präsentiert zu werden. 2016 gewann sie als politische Redakteurin bei ANF - zusammen mit zwei anderen Kollegen - den Journalismuspreis in der Kategorie "Digital", organisiert von der Journalistenvereinigung von La Paz, mit dem Bericht "Being a female authority in a male chauvinist Bolivia". Sie arbeitete in verschiedenen Nichtregierungsorganisationen: Juana Azurduy Center, CIES, CARE, APCOB; in den Medien: Pressechefin bei Radio Encuentro, verantwortlich für das Projekt Constituent Forum bei Radio Aclo-Erbol; Pressechefin bei Radio Erbol; Journalistin bei Página Siete und 2015 kam sie als Redakteurin zu ANF.

Brasilien

Bianca Bernardo ist eine unabhängige Künstlerin, Kuratorin, Kulturmanagerin und Kunst-Pädagogin. Sie hat einen Master in zeitgenössischer Kunst (PPGARTES/UERJ), einen Bachelor in Bildender Kunst und ist seit 2010 in sozialpädagogischen Projekten in kulturellen Einrichtungen tätig. Sie war Bildungsmanagerin am Museu Bispo do Rosário Arte Contemporânea (2013-2017), Mitbegründerin des unabhängigen Raums SARACURA (2016-18), Bildungskuratorin der 11. Mercosur Biennale und ist Mitbegründerin der Cooperativa de Mulheres Artistas. Derzeit arbeitet sie in kuratorischen Projekten mit Temporary Art Plataform (TAP) in Beirut zusammen und entwickelt ein Projekt zu Sorgearbeit im Kunst- und Kulturbetrieb aus feministischer Perspektive.

Eliza Capai ist Journalistin mit Abschluss an der Universidade de São Paulo (ECA/USP) und arbeitet als Dokumentarfilmerin zum Themenkomplex Gender und Gesellschaft. Ihr dritter Langfilm „Espero tua (re)volta" feierte auf der Berlinale 2019 Premiere und wurde mit dem Amnesty-Filmpreis und dem Friedensfilmpreis ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm wurde auf über hundert Festivals ausgewählt und erhielt über 20 Preise. 2016 kam ihr zweiter Langfilm "O jabuti e a anta" heraus, eine Auseinandersetzung mit den gigantischen Wasserkraftwerken der Amazonasregion, in deren Fokus Flussanwohner und Indigene stehen. Capais Kurzfilm "Severinas" von 2014 über weibliche Autonomie im Sertão war unter den Finalisten des García Márquez - Preises für iberoamerikanischen Journalismus. Ihr 2013 erschienener erster Langfilm "Tão longe é aqui" beschäftigt sich anhand einer Reise durch Afrika mit der Situation der Frauen. Beim Filmfestival von Rio wurde er zum Besten Film der Sektion Novos Rumos gekürt, er erhielt weitere Preise in Brasilien und international.

Kuratorin, Schriftstellerin, Forscherin, Griot-Erbin und Schamanin, Erzählerin, Sängerin, Ahnenchronistin. Master in Kunstgeschichte und Spezialistin für Kunst- und Architekturgeschichte; Bachelor in Philosophie. Mitglied der Kommission für Afrikanisches Kulturerbe für die Aufnahme der Valongo-Werft in Rio de Janeiro in die Liste des Weltkulturerbes (UNESCO). Kuratorin der 10. Internationalen Kunstbiennale SIART in Bolivien. Derzeit Kolumnistin der Zeitschrift Contemporary & Latin America, und Professorin des freien Lehrprogramms an der Escola de Artes Visuais do Parque Lage, Rio de Janeiro und künstlerischer Leiterin des Museums für Moderne Kunst von Rio de Janeiro im Duo mit Pablo Lafuente.

Renata Rodrigues ist Journalistin, ausgebildet an den staatlichen Universitäten UFRJ und UERJ in Rio de Janeiro. Seit einigen Jahren arbeitet sie als Journalistin für zivilgesellschaftliche Organisationen, deren Schwerpunkt im Bereich der Menschenrechte liegt, wie etwa Viva Rio oder derzeit das Instituto Igarapé. Sie ist Begründerin und Koordinatorin von Mulheres Rodadas, einer feministischen Gruppe, die sich innerhalb und außerhalb des Karnevals von Rio de Janeiro für die Rechte von Frauen einsetzt. Derzeit produziert sie den Podcast Quarantenas für die Forschergruppe Rede Fluminense de Pesquisadores de Gênero (Redegen) und schreibt für das Projekt Celina der Zeitschrift O Globo.

Flavio Urra ist Psychologe und Soziologe, mit Masterabschluss in Sozialpsychologie an der PUC-SP und Spezialisierung auf Häusliche Gewalt am Lacri-Usp, er ist Koordinator des Programms zur Beendigung der Gewalt an Frauen "E Agora, José? Pelo fim da violência contra a mulher", das sich an Männer richtet. Das Programm arbeitet auf drei Arten mit Männergruppen: erstens mit Männern, von denen die Justiz als alternative oder Ersatzstrafe die Teilnahme an 26 je zweistündigen Sitzungen verlangt. Zweitens mit Männern, die von sich aus zu dem Programm finden und denen die Teilnahme an 20 Treffen empfohlen wird. Drittens wird ein Kurs zu Gender und Männlichkeiten geboten, der jährlich durchgeführt wird und 80 Stunden umfasst. Er dient der Ausbildung von Teilnehmern, die Männergruppen anleiten möchten.

Chile

Colectivo Lastesis

Colectivo LASTESIS ist ein künstlerisches, interdisziplinäres und feministisches Frauenkollektiv aus Valparaíso, Chile, bestehend aus Daffne Valdés Vargas, Paula Cometa Stange, Lea Cáceres Díaz und Sibila Sotomayor Van Rysseghem. Das Kollektiv widmet sich der Verbreitung feministischer Theorie durch Performance; speziell durch eine interdisziplinäre Sprache, die darstellende Kunst, Sound, Grafik- und Textildesign, Geschichte und Sozialwissenschaften verbindet. Sie sind auch die Schöpferinnen der Straßeninterventionun violador en tu camino, die in mehr als 50 Ländern repliziert wurde.

Deutschland


Wibke Behrens, Co-Geschäftsführerin und Gründungsmitglied des Instituts for Cultural Governance, einem kulturpolitischen Think-Do-Tank. Wir publizieren, beraten politisch und strategisch und sind Partner eines geraden begonnen Projektes zur Erhebung der sozialen Absicherung von Künstler*innen in der Freien Szene am Beispiel von Tanz und Theater – heute und in der Zukunft. Seit fast fünf Jahren verantworte ich im mitgliederstärksten Kunstverein Berlins den Verlag, habe seit 2019 einen Lehrauftrag im Master-Studiengang Kulturmanagement für Cultural Governance am International Graduate Center der Hochschule Bremen. Ich bin seit über zehn Jahren kulturpolitisch tätig: Als Gründungsmitglied der Koalition der Freien Szene war ich von 2012-2018 im Sprecher*innenkreis und bin seit 2017 im Leitungsteam der AG Alte Münze der Koalition der Freien Szene. Bei der Alten Münze geht es um 15.000qm Raum, den wir als Sprachrohr der Kunst für die Freie Szene für Produktion und Präsentation sichern wollen. In der SPD Berlin bin ich Stellvertretende Vorsitzende des Fachausschusses Kulturpolitik. Als Landessprecherin der Kulturpolitischen Gesellschaft (KuPoGe) in Berlin, wurde ich 2018 für drei Jahre in den Bundesvorstand der KuPoGe gewählt. Die KuPoGe vertritt seit über 50 Jahre die Prämisse „Kultur für alle“ und beschäftigt sich auf Bundesebene u.a. mit den Themen Freiheit der Kunst und Kulturförderung.

Sonja Eismann ist Mitherausgeberin und -gründerin des feministischen Missy Magazine und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Englisch und Französisch an den Universitäten Wien, Mannheim, Dijon und Santa Cruz (USA). Seit Ende der 1990er Jahre als Journalistin an der Schnittstelle von Feminismus und Popkultur aktiv, war sie 1999 in Wien Mitbegründerin der Zeitschrift "nylon. KunstStoff zu Feminismus und Popkultur", gab 2007 den Reader "Hot Topic. Popfeminismus heute" heraus und gründete 2008 gemeinsam mit Stefanie Lohaus und Chris Köver das Missy Magazine. 2012 veröffentlichte sie den Reader „absolute fashion“ sowie, gemeinsam mit ihren Missy-Kolleginnen Chris Köver und Daniela Burger, „Mach's selbst. Do It Yourself für Mädchen“, „Glückwunsch, du bist ein Mädchen“ (2013) und „Hack’s selbst“ (2015). Es folgten weitere Buchveröffentlichungen, zuletzt „Wie siehst du denn aus? Warum es normal nicht gibt“ (2020) und, gemeinsam mit Anna Mayrhauser, „Freie Stücke. Geschichten über Selbstbestimmung“ (2019).

In Texten, Workshops, Vorträgen und Lehrveranstaltungen beschäftigt sie sich mit aktuellen feministischen Diskursen, der Repräsentation von Geschlecht in der Populärkultur sowie mit Theorien der Mode.

Barbara Potthast ist Professorin für Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln / Deutschland. Sie leitet das Institut für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte und das Zentrum für Lateinamerikastudien und ist am Global South Studies Center Cologne dieser Einrichtung beteiligt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Geschlechterverhältnisse und die Familiengeschichte sowie Prozesse der kollektiven Identitätsbildung. Sie hat sich auf die Geschichte von Paraguay und Argentinien spezialisiert.

Paraguay

Line Bareiro

Line Bareiro ist paraguayische Juristin und Politikwissenschaftlerin, Feministin und Menschenrechtlerin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Dokumentation und Studien (CDE-Paraguay), Professorin für den Master in öffentlicher Politik and Gender von PRIGEPP/FLACSO Argentina und des Masters in Gender Studies an der Fakultät für Rechtswissenschaft und Sozialwissenschaften der Universität El Salvador. Sie unterrichtet an den drei Institutionen zur politischen Ausbildung von Frauen, die es in Paraguay gibt. Derzeit ist sie Beraterin von IDEA International und der Interamerikanischen Kommission für Frauen (CIM). Sie trat dem CEDAW/UN-Ausschuss (2011-2014) und dem Ethik-Tribunal für Demokratie (Paraguay – 2012), sowie dem Internationalen Gerichtshof für die Frauenrechte (Baskenland 2013) bei. Sie gestaltete die Gleichstellungspolitiken in Costa Rica, Uruguay und Paraguay. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Heidelberg und lehrte in postgradualen Studiengängen an sieben Universitäten in Lateinamerika und Spanien. Ihre Bücher und Artikel befassen sich hauptsächlich mit Fragen der Demokratie, der Staatsbürgerschaft, der Staats- und Frauengeschichte mit Blick auf Geschlechterrollen und Menschenrechte. Sie ist Teil der Koordination des Frauennetzwerk Paraguays und des Netzwerks gegen alle Formen der Diskriminierung und der feministischen Artikulation MARCOSUR.

Claudia Casarino


Claudia Casarino wurde in Asunción, Paraguay geboren. Studium an der Nationale Kunstakademie Asuncion (ISA), New York und London. In ihren Arbeiten beschäftigt sich Claudia Casarino mit dem Konzept der Geschlechterfragen und des Körperbewusstseins – in Spannung erzwungener Grenzen und Transiten. In ihrer Arbeit interpretiert Casarino, das Universum der Frauen als Subjekt gesellschaftlicher Transformation. Sie nimmt seit 1998 regelmäßig an Einzel- und Gruppenausstellungen teil. Unter anderem an den Bienalen MERCOSUR (2001, 2003, 2005, 2011), Havanna Biennale, Tijuana, Busan, Cuenca, Curitiba, Algerien und Venedig, sowie der Trienalen Santiago und Puerto Rico und in verschiedenen Ausstellungen in Galerien, Museen und Kulturzentren von Asuncion, Santiago, Sao Paulo, Buenos Aires, Bogota, Madrid, Barcelona, Mailand, Amman und London. Ihre Arbeiten befinden sich in den Sammlungen des Museums de Barro in Asuncion, Victoria & Albert in London, IDB in Washington DC, Spencer Museum Lawrence, CAAM, Las Palmas und im Amerika Haus Havanna. Sie ist Direktorin der Fundation Migliorisi.

Peru

Narda Henríquez

Narda Henríquez, Doktorin der Soziologie an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris, und Diplom in Soziologie an der Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima, Peru. Sie arbeitete als Koordinatorin des Masters in Soziologie und des Diploms für Gender Studien der PUCP (Pontificia Universidad Católica del Perú) sowie als Mitglied der Kommission für Wahrheit und Versöhnung für den geschlechtsspezifischen Bereich. Sie hat eine lange Geschichte in der Erforschung von Armut, Ungleichheit und sozialem Wandel. Sie gründete eines der ersten Gender Studies-Programme in Lateinamerika. Derzeit ist sie Direktorin der Promotion in Soziologie an der Pontificia Universidad Católica del Perú und nationale und internationale Beraterin.

Shara Huamán Julluni

Shara Huamán Julluni wurde in Huanima, Bezirk Curahuasi, im Departemento Apurímac in der südlichen Sierra Perus geboren. Als sie noch ein Teenager war, floh ihre Mutter mit ihren Kindern von zu Hause, aufgrund der Gewalt ihres Vaters. So ging sie in zuerst nach Abancay und dann nach Lima, Städte, in denen sie ermutigt wurde, zuerst ihre Schule zu beenden und dann eine Ausbildung als Pflegetechnik. Später bekam das Diplom für Erziehung an der San Antonio Abad Universität von Cusco und hat einen Master als Andenlinguist. Die gelebte Erfahrung ließ Shara zeitlebens die Rechte von Frauen und insbesondere von indigenen Frauen verteidigen. So gründete sie den Verein der Hausangestellten in Lima. Als Stadträtin der Gemeinde Abancay gelang es ihr, mehrere Verordnungen zum Schutz von Frauen im Haus und bei der Arbeit durchzusetzen. Sie gründete auch die Vereinigung der weiblichen Ratsmitglieder von Peru. Ein weiteres Ziel Sharas ist die Anerkennung des Rechts, indigene Muttersprachen zu sprechen, dafür hat sie wichtige Texte ins Quechua übersetzt. Derzeit ist sie offizielle Übersetzerin in der Justizbehörde von Peru für Quechua.

Uruguay

Valeria España ist Juristin an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. Sie absolvierte ihren Master in Menschenrechten und öffentlicher Politik an der Nationalen Universität von Lanús in Buenos Aires, Argentinien, und ist Doktorandin an derselben Universität. Sie ist Gründungspartnerin des Center for the Promotion and Defense of Human Rights. Von 2011 bis 2017 war sie Mitglied der Gruppe "Gender und Recht" der juristischen Fakultät der Universität der Republik (UDELAR) und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Knotens für Migrationsstudien von FLACSO Uruguay. Sie ist Kolumnistin für die Zeitung la diaria und Mitglied des Beirats der Beilage Incorrecta. Sie arbeitet von verschiedenen Räumen und Plattformen aus für die Sichtbarkeit, Verteidigung und Förderung der Grundrechte durch die Koordination von Workshops, Vorträgen, Treffen und Aktionen der juristischen und politischen Interessenvertretung. Sie hat als externe Beraterin für verschiedene internationale Organisationen gearbeitet, unter anderem für das Institute of Public Policy and Human Rights des Mercosur, die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte und die Internationale Organisation für Migration.

Martín Inthamoussu hat einen BA in Theaterwissenschaften von der University of Manchester, UK, einen Master in Kommunikation mit Schwerpunkt Rezeption und Kultur von der Katholischen Universität Uruguay, ein Postgraduierten-Diplom in kultureller Bildung von der OEI / MEC und ein Postgraduierten-Diplom in internationalen kulturellen Angelegenheiten von der Universität Girona, Spanien. Er hat ein Studium in Kulturmanagement, Auditoriumsverwaltung und Kulturmarketing an der Universität Miguel de Cervantes, Spanien. Als Kulturmanager führte er neue Ideen und Modelle des Festivalmanagements in Uruguay ein, wo er von 2003 bis 2018 das Internationale Tanzfestival Montevideo ins Leben rief und leitete. Unter seiner Leitung hat das Festival internationale Anerkennung gewonnen und ein neues Publikum für den zeitgenössischen Tanz in Montevideo erschlossen. Er ist Gründer des Bereichs Zeitgenössischer Tanz der Nationalen Tanzschule von SODRE. Derzeit fungiert er als Präsident von SODRE in Uruguay und generiert das neue Managementmodell für den Zeitraum 2020-2025. Er ist Professor an der Katholischen Universität von Uruguay und unterrichtet das Diplom in Kulturmanagement an der Itaú-Stiftung. Er ist Fellow des Devos Institute for Arts Managers für Führungskräfte im Kulturmanagement an der University of Maryland, USA.

Denisse Legrand ist Diplom-Kulturmanagerin; Kommunikatorin. Diplom in Pädagogischen Interventionen in Kontexten der Enge an der Nationalen Universität von San Martín, Buenos Aires, Argentinien. Diplom in Jugendstrafrecht an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universidad de la República, Buenos Aires, Argentinien. Sie koordiniert NADA CRECE A LA SOMBRA, ein sozialpädagogisches Programm in Gefängnissen. Sie ist Herausgeberin von Feminismos de la diaria, der zweitmeistgelesenen Zeitung in Uruguay. Sie ist Mitglied des Lehrkörpers des Gefängnistrainingszentrums (CEFOPEN) des Nationalen Rehabilitationsinstituts (INR). Sie ist Mitglied des Nukleus für die Analyse der Kriminalität und Gewalt (NACVI) der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität der Republik. Als Kommunikatorin führte sie Kampagnen für die Eroberung der Rechte-Agenda in Uruguay, unter denen die Regulierung des Marihuana-Marktes und NOALABAJA hervorstechen. Sie war auch Teil der Kampagnen für die Entkriminalisierung der Abtreibung, die Gleichstellung der Ehe und den gescheiterten Versuch, das Verfallsgesetz (Gesetz, das die Verbrechen der Diktatur straffrei hält) aufzuheben.

Sie war beim Nationalen Fraueninstitut (INMUJ) für die Kommunikation im Bereich der geschlechtsspezifischen Gewalt zuständig beim Institut für Frauen (INMUJERES) des Ministeriums für soziale Entwicklung. Als Kulturmanagerin arbeitet sie hauptsächlich in der Musikbranche und produziert Festivals, Events und Musikgruppen. In der audiovisuellen Industrie arbeitet sie als 
Produzent von Dokumentarfilmen, Videoclips und Werbung. Sie arbeitete als Wissenschaftlerin an der Ausarbeitung des Nationalen Kulturplans für das Ministerium für Bildung und Kultur.

Venezuela

Ariadna García ist eine venezolanische Journalistin, die auf Wirtschaft spezialisiert ist. Derzeit lebt und arbeitet sie in Caracas (Venezuela), wo sie für Crónica Uno schreibt. Sie hat für Medien gearbeitet wie: El Mundo Economía y Negocios, Últimas Noticias, Diario TalCual und Ntn24 Venezuela. Sie interessiert sich für Journalismus aus der Gender-Perspektive. Im Jahr 2020 erhielt sie eine ehrenvolle Erwähnung von der Inter American Press Association für ihre Kolumne "Lo que Noam Chomsky jamás sabrá", veröffentlicht in Diario TalCual.

Comadre Úrsula Remedios ist eine soziale Aktivistin, Forscherin und audiovisuelle Produzentin. Derzeit lebt und arbeitet sie in Caracas (Venezuela), wo sie seit 2016 Mitglied der feministischen und autonomen Organisation “Las Comadres Púrpuras” ist. Sie hat einen politischen Vorstoß entwickelt, der Forschung und Aktivismus sowohl der sozialen Denunziation als auch der Reflexion über den Körper und Biopolitik integriert. Las Comadres Púrpuras bewegen sich im urbanen Umfeld und thematisieren verschiedene Realitäten und Kämpfe, indem sie Artivismus als Form der sozialen Denunziation nutzen. Sie halten auch regelmäßige Treffen ab, die der Problematisierung des Machismo und seiner Folgen in der venezolanischen Gesellschaft sowie der Stärkung einer kritischen Haltung gegenüber Machtstrukturen Raum geben wollen.

Malu Valerio hat einen Abschluss in Bildender Kunst mit einem Diplom in zeitgenössischer Kunst. Derzeit lebt und arbeitet sie in Caracas (Venezuela), wo sie ihre Arbeit als Künstlerin mit ihrer Rolle als Aktivistin (und “Artivistin”) für die Menschenrechte von Frauen (wie bei der Organisation @sobrepasadas) verbindet. Ihre professionelle Forschung ist eine Annäherung aus der Gender-Perspektive an soziale Faktoren, die die menschliche Existenz beeinflussen, indem sie alltägliche Zeichen wie Vertreibung, zeitgenössische Formen der Sklaverei und verschiedene Formen der Segregation miteinbezieht. In ihrer Arbeit dominiert das textile Mittel, wegen seiner Nähe zum Körper als zweite Haut und wegen seiner semantischen Beziehung zum geschriebenen Wort. Im Jahr 2019 nahm sie an den künstlerischen Residenzen "Lugar a dudas" in Cali (Kolumbien) und "Macolla Creativa" in Caracas (Venezuela) teil. Im selben Jahr erhielt sie den #15 Eugenio Mendoza Award von der Sala Mendoza Foundation.

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