In diesem Workshop werden die Teilnehmer*innen eine Kollektion von Tischdecken und Bannern aus Stoff herstellen. Die weichen Textilien werden dazu beitragen, einen warmen Raum der Gastfreundschaft und Gemeinschaftspflege zu schaffen. Das Künstlerteam Đu Đủ wird in Zusammenarbeit mit der Floating University den Workshop leiten und die Teilnehmer*innen in die Prinzipien der natürlichen Indigofärbung und der Musterherstellung einführen.
Neben der Herstellung von Tischdecken und Bannern sind die Teilnehmenden eingeladen, ein Stück Stoff oder ein Kleidungsstück zum Workshop mitzubringen, das anschließend mit nach Hause genommen werden kann.
Maximale Anzahl von Teilnehmer*innen: 15 (10 Teilnehmer*innen und 5 Beobachter*innen)
Anmeldung bis zum 28. September 2024
Auswahl und Bekanntgabe: 29. September 2024
Ablauf
Teil 1:
Einführung in die Färberei: Wir lernen verschiedene Arten von Naturfarbstoffen (Pflanzenfarbstoffe, Insektenfarbstoffe, Erdfarbstoffe) kennen, den Unterschied zwischen Farbstoff und Farbe sowie die Grundlagen der Textilfärbung und die bei der „Naturfärbung“ verbrauchten Ressourcen, wobei wir uns die Frage stellen: Ist „Naturfärbung“ wirklich umweltfreundlich?
Teil 2:
Einführung in Indigo und Musterherstellung: Wir werden lernen, wie Indigo funktioniert, indem wir es anhand der von den Teilnehmer*innen mitgebrachten Textilien demonstrieren. Wir werden auch etwas über Indigo in Vietnam erfahren und eine Einführung in die Herstellung von Mustern (Batik, Katazome und Shibori/Itajime) erhalten.
Teil 3:
Praxis: Katazome/Katazome freie Malerei, Itajime. Wir üben die Schritte der freien Katazome-Malerei.
Nach dem Ende des Workshops um 12 Uhr sind die Teilnehmer*innen eingeladen, am Ort zu verbleiben und mehr über den natürlichen Färbeprozess zu erfahren.
Als Experiment wird der Indigo-Bottich für etwa zehn Tage auf dem Spielplatz stehen bleiben, damit die Teilnehmer*innen erkunden können, was sie damit machen können.
Der Workshop ist Teil von „Community Garden“ - einer gemeinsamen Initiative des Goethe-Instituts Hanoi, des Institut français de Hanoi und Think Playgrounds zur nachhaltigen Entwicklung des öffentlichen Raums und der Stadtlandschaft von Hanoi durch kreative Nutzung von Recycling und öffentlicher Kunst. Das Projekt wird durch den Deutsch-Französischen Kulturfonds unterstützt.
Jöran Mandik (he/him/they/them) ist Stadtplaner und Forscher (M.Sc. Urban Design, TU Berlin, RMIT Melbourne) sowie Vermittler, Kulturproduzent, Künstler und Geschichtenerzähler. Seit 2017 arbeitet sie als Urban Practitioner an der Schnittstelle von Kunst, Urbanismus, Forschung und Bildung als Mitglied von Floating e.V., Urbane Praxis e.V. und dem Aktionsforschungsprojekt Making Futures Bauhaus+ (Universität der Künste Berlin und raumlaborberlin). Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Aktivierung von Gemeinschaften, das Erzählen von Geschichten, Konvivialität und Moderation.
Eliza Chojnacka (sie/er) ist eine multidisziplinäre Künstlerin. Im Mittelpunkt ihres Interesses stehen poetische, kulturelle und soziale Verbindungen zu Lebensmitteln und Pflege. In ihrer künstlerischen Praxis setzt sie ephemere Aktivitäten wie Fermentierung, Kochen, Performance, Poesie, Malerei und Tagträume als Mittel zur Entfaltung von Geschichten ein. Ihre Arbeiten konzentrieren sich darauf, Umweltpflege durch einen queeren Blickwinkel zu praktizieren. Sie ist Absolventin des Studiengangs Sozialdesign an der Universität der bildenden Künste in Wien. Ihre Praxis entwickelte sich auf dem Boden von Spółdzielnia Krzak, einem gemeinnützigen, kollektiv geführten Garten- und Kunstkollektiv in Warschau, Polen. Seit 2021 ist sie Teil des Kollektivs Floating University. Sie hat mit der 26. Biennale für Design in Ljubljana zusammengearbeitet und ihre Arbeiten im Museum für Moderne Kunst in Warschau, im DOCK20 in Lustenau, im ZK/U in Berlin, in der Galerie łęctwo, in der Krupa Art Fundation in Wrocław, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin und im D21 Kunstraum in Leipzig ausgestellt.
Đu Đủ
Đu Đủ (was so viel wie Papaya bedeutet) wurde 2015 von einer Studentin der Universität für Industriedesign in Hanoi gegründet. Du Du ist eine Selbstforschungswerkstatt für natürliche Farbstoffe. Die Gründung von Đu Đủ entstand aus Liebe zu pflanzlich gewonnenen Farben, die früher im Zentrum von Hanoi weit verbreitet waren. Ihr derzeitiger Schwerpunkt liegt auf den Farbstoffen Indigo (cham) und Yamswurzel (cu nau) - zwei wunderschönen, doch einfachen Farbstoffen, die Praktiker*innen auf der ganzen Welt seit Tausenden von Jahren technisch herausfordern. Sie koordinieren auch andere Textilhandwerker*innen in Vietnam, um für einzigartige, lokal hergestellte Produkte wirtschaftliche Vertriebsmöglichkeiten zu schaffen - von den Hanfwebern der Hmong in den Bergen von Ha Giang bis zu den traditionellen Seidenwebern in Nam Cao, Thai Binh, oder den letzten handgeknüpften Teppichknüpfern in Dong Ha. Dies ist das selbsterklärte Ziel von Đu Đủ in den kommenden Jahren: die künstlerischen und ökonomischen Möglichkeiten der Textilkunst Vietnams in einem zeitgenössischen Kontext auszuloten.
