Kafka Jahr
2024

Das Goethe-Institut feiert das Vermächtnis eines der weltweit meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller, Franz Kafka. Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka im Jahr 2024 widmet sich das Goethe-Institut Buenos Aires dem in Prag geborenen deutschsprachigen Schriftsteller auf vielfältige Weise: Von Gesprächsreihen und Vorträgen, über Performances und Filmzyklen, bis zur Buchausstellung sowie die Comic-Ausstellung "Komplett Kafka" des Künstlers Nicolas Mahler.

Dezember - Mai 2025

Kafka está entre nosotros

Nach der gut besuchten Plakatausstellung Komplet Kafka, die auf der Internationalen Buchmesse in Buenos Aires und im Centro Cultural Parque de España in Rosario gezeigt wurde, und der erfolgreichen Reihe Kafka Zeitgenössisch, widmen das Goethe-Institut und el Museo del Libro y de la Lengua der argentinischen Nationalbibliothek dem Schriftsteller anlässlich seines hundertsten Todestages vom 12. Dezember 2024 bis 31. Mai 2025 eine Ausstellung mit 35 Büchern.

Bis heute zählt Franz Kafka zu den rätselhaftesten Figuren der literarischen Moderne. Seine Erzählungen und Romane gehören zum Kanon der Weltliteratur – und inspirieren weiterhin Filme und Comics. Auch 100 Jahre nach seinem Tod ist sein schriftstellerisches Werk immer noch aktuell und gegenwärtig. Franz Kafka hinterließ viele Fragmente, auch seine drei Romane blieben alle unbeendet. Er gilt als schwieriger und tiefsinniger Autor, noch immer sind seine Texte und seine Sprache Gegenstand intensivster Auseinandersetzung, Forschung und Interpretation. Seinen Erfolg konnte er leider nicht miterleben, er starb mit 40 Jahren an Tuberkulose. Franz Kafka hat es als einziger deutschsprachiger Dichter zu einem eigenen Adjektiv gebracht: kafkaesk.

Erleben Sie Kafkas einzigartigen Schreibstil, der das Unheimliche und Absurde des menschlichen Daseins auf unvergleichliche Weise einfängt. Entdecken Sie seine zeitlosen Werke wie "Die Verwandlung", "Der Prozess" und "Das Schloss", die auch heute noch Leser*innen auf der ganzen Welt in ihren Bann ziehen.

Die Ausstellung ist eine Hommage an einen der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und lädt Sie ein, sein Erbe zu feiern und zu entdecken.

Mit der Buchausstellung geht unser umfangreiches und vielfältiges Programm zu Ehren eines der meistrezipierten deutschsprachigen Schriftsteller zu Ende.
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November

SOBRE KAFKA. Textos, discusiones, apuntes de Walter Benjamin

Vortrag des Philosophen Diego Singer anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka

Anlässlich des 100 Todestages Franz Kafkas feiert das Goethe-Institut gemeinsam mit dem Verlag Eterna Cadencia das Vermächtnis dieses großen Schriftstellers und nimmt die Diskussion über das Buch „Sobre Kafka“ des Philosophen Benjamin Walter als Anlass um Franz Kafka zu würdigen.

Zum ersten Mal sind alle unveröffentlichten Artikel von Walter Benjamin über Franz Kafka in einem einzigen Band auf Spanisch versammelt. Darunter befinden sich drei Texte, die zu Benjamins Lebzeiten veröffentlicht wurden, sowie ein weiter Text, der in der Korrespondenz mit Gershom Scholem erhalten blieb; Auszüge aus der Korrespondenz mit Scholem, Werner Kraft und Theodor W. Adorno, sowie Notizen aus seinem persönlichen Tagebuch, in denen er auf seine Gespräche mit Brecht Bezug nimmt.

Der Philosoph Diego Singer stellt Auszüge des Buches vor und lädt zu einer Auseinandersetzung mit den Werken des weltberühmten Schriftstellers ein; und äußert sich über das, was in seinen Augen und in den Augen anderer Intellektuelle das Überzeitliche, das drängend Aktuelle des Jahrhundertschriftstellers ausmacht.
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September, Oktober

Kafka zeitgenössisch

Das Goethe-Institut feiert weltweit das Vermächtnis eines der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, Franz Kafka. In Buenos Aires beleuchtet die Reihe Kafka zeitgenössisch den Autor, hundert Jahre nach seinem Tod, aus der Perspektive der Gegenwart. Der Zyklus findet vom 20. September bis zum 31. Oktober 2024 im Centro Cultural Universitario Paco Urondo FFyL-UBA statt.

Die Illustration zeigt Kafka, der an einem Tisch auf ein Blatt Papier schreibt, auf dem rechts ein schwarzer Vogel zu sehen ist. © Roberto Maján

Kafka zeitgenössisch spiegelt den Einfluss des Werks des Schriftstellers (1883-1924) auf verschiedene Disziplinen bis in die heutige Zeit wider. Im Laufe von etwas mehr als einem Monat werden Ausstellungen von Illustratoren, Performances und Interviews mit Künstler*innen und Wissenschaftler*innen sowie Vorträge zu verschiedenen Aspekten des Werks und des Vermächtnisses des Autors der „Metamorphose“ gezeigt. 

Der Zyklus wird mit der Eröffnung der Ausstellungen Komplett Kafka des österreichischen Comiczeichners Nicolas Mahler und Kafka als Bilderbuch des spanischen Illustrators Roberto Maján im Rahmen einer Vernissage am 20. September eingeleitet. Während der Eröffnung wird der Experte Pablo Dreizik Texte von Kafka lesen, begleitet von einer Live-Illustrationsperformance des Zeichners Iñaki Echeverría.  

Dieses Projekt, das verschiedene interdisziplinäre Zugänge zum Werk des Universalschriftstellers bietet, wird vom Goethe-Institut Buenos Aires gemeinsam mit dem freien Lehrstuhl Walter Benjamin - DAAD und dem Centro Cultural Universitario Paco Urondo FFyL-UBA in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Botschaft und dem Centro Cultural de España in Buenos Aires organisiert. 

Die Ausstellungen

Komplett Kafka des österreichischen Comiczeichners Nicolas Mahler und „Kafka als Bilderbuch“ des spanischen Illustrators Roberto Maján werden in der Haupthalle des Centro Cultural Universitario Paco Urondo FFyL-UBA ausgestellt, nachdem sie auf der Internationalen Buchmesse in Buenos Aires und im Centro Cultural Parque de España in Rosario zu sehen waren.

 Nicolas Mahler

In Kafka als Bilderbuch hält Maján in lebendigen Farben und in einem traumhaften Ton seine eigene Interpretation von Kafkas Werk fest, inspiriert von fünf der bekanntesten Werke des Schriftstellers: Der Prozess, Amerika, Brief an den Vater, Die Verwandlung und Ein Hungerkünstler. Einige von ihnen zeigen Schlüsselszenen aus den Texten, in anderen setzt der Künstler eigene Akzente. Jede Sequenz ist mit einer eigenen Farbpalette gestaltet. Diese Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms Being Kafka 2024 des Goethe-Instituts Spanien, das durch den Freundeskreis Asociación Amigos del Goethe-Institut España unterstützt wird.

Kino und Vortragsreihe

Captura de "El Señor K." de Tristán Bauer "El Señor K." © Tristán Bauer

Die Vortragsreihe beleuchtet verschiedene Facetten von Kafkas Werk und seinem späteren Leben, das sich in einer immensen kulturellen Produktivität manifestierte. Einerseits werden in Anknüpfung an den Zyklus 100 Kafka 100, der Ende August in der Sala Leopoldo Lugones des Teatro San Martín stattfand,„periphere“, aber hochinteressante Filme gezeigt: der Filmessay El Señor K. (1992) von Tristán Bauer und die spanische Produktion Un informe para una academia (1975) von Carles Mira, mit der Stimme von José Luis Gómez. 

Anschließend werden Martin Koval und Adriana Cid in einem Panel über Übersetzungen und mediale Umsetzungen das Nachleben von Kafkas Werk und seine beeindruckende Rezeption thematisieren: Wie wurde das kafkaeske Universum in verschiedene Literatursprachen und audiovisuelle Ästhetiken übersetzt? Cid wird sich auf das Thema Kafka im Film konzentrieren und die ästhetischen Fragen und kompositorischen Strategien in Filmen und medialen Umsetzungen analysieren. Koval wird über seine Erfahrungen als Literaturübersetzer berichten und am Beispiel von Kafkas Metamorphosen verschiedene Übersetzungen ins Spanische erläutern. 

Der Vortrag von Pablo Dreizik wird sich mit den künstlerisch-visuellen Aspekten von Kafkas Werk auseinandersetzen. Der Schriftsteller war tief beeindruckt von seiner Begegnung mit der hellenistischen Marmorskulptur Der Gladiator Borghese, die um 100 v. Chr. in Ephesus geschaffen wurde. Kafkas anhaltende Aufmerksamkeit für die Kunst war keine zufällige Episode, sondern bildet, wie Dreizik erörtert, eine einzige Bewegung mit der, die sein Schreiben antrieb.  

Ausgehend von Lektüren führender Intellektueller wie Hannah Arendt und Theodor W. Adorno werden die Vorträge von Claudia Hilb und Miguel Vedda diese Rezeptionen untersuchen und nach der Aktualität dieser Kafka-Adaptionen fragen, die noch immer sowohl Kafka-Lektüren als auch das Verständnis des „Kafkaesken“ unserer eigenen Gegenwart inspirieren.  
Die Gespräche im Rahmen dieser Vortragsreihe werden von Patrick Eser, dem Inhaber des Walter-Benjamin-Lehrstuhls und Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), moderiert.

Außerhalb der Räumlichkeiten des Centro Cultural Universitario Paco Urondo FFyL-UBA findet auf dem Britischen Friedhof die Performance The Bridge 1924- 2024 des Duos Kafka Tanzt,  bestehend aus Charlotte Aigner und Žiga Jereb, statt. Die Performance wird mit Unterstützung der Österreichischen Botschaft im Rahmen desl 16° Internationalen Literaturfestivals Filba Buenos Aires.

Die Filme

Ein Bericht für eine Akademie (Un informe para una academia)

Regie: Carles Mira.
Spanien, 1975
Laufzeit: 40 Min.

Ein Affe, der sich in nur fünf Jahren zu einem Menschen entwickelt hat, wird von der Akademie der Wissenschaften vorgeladen, um seine Erfahrungen zu teilen.
 

Herr K. (El Señor K.)

Regie: Tristán Bauer
Argentinien, 1992
Laufzeit: 23 min.

In diesem Dokumentarfilm, der abwechselnd von dem Schauspieler Lorenzo Quinteros und dem Radiomoderator Omar Cerasuolo gesprochen wird, werden die wichtigsten Fakten des gequälten Lebens des Schriftstellers erzählt, der starb, ohne jemals ein Buch veröffentlicht zu haben. Die Lesung von Fragmenten seiner Romane und Kurzgeschichten wird mit Bildern von Felisa Bauer, Grete Bloch, Milena Jesenska und Dora Diamant, den Frauen, mit denen er romantische Beziehungen hatte - obwohl er nie heiratete - und mit Landschaften von Prag unterbrochen. Ein weiteres zentrales Thema des Dokumentarfilms ist Kafkas Beziehung zu Max Brod, dem Freund, der gegen seinen Willen Mitte der 1920er Jahre seine Werke veröffentlichte und damit der Literaturgeschichte einen guten Dienst erwies.

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August

100 Kafka 100. Sechszehn Filme über Franz Kafka

El Proceso © Roger Corbeau

Franz Kafka war vom aufkommenden Kino des 20. Jahrhunderts fasziniert, doch im Laufe der Zeit war es das Kino, das vom Werk des genialen Universalschriftstellers inspiriert wurde. Dies spiegelt sich in der Filmreihe 100 KAFKA 100 in der Sala Leopoldo Lugones des Teatro San Martín wider, welche im Rahmen der Hundertjahrfeier seines Todes stattfindet.

Von einschließlich Dienstag, den 27., bis Samstag, den 31. August, werden sechszehn Filme gezeigt, die vom Werk und Leben des Autors, der „Verwandlung“, inspiriert sind, darunter Kurz-, Mittel- und Langfilme unterschiedlicher Herkunft, Epochen und Stile.

Zu den Höhepunkten dieses umfassenden Programms gehören Orson Welles' Klassiker THE TRIAL, der kürzlich in 4K restauriert wurde, sowie die argentinische Premiere von Michael Hanekes Spielfilm DAS SCHLOSS für das europäische Fernsehen.

In Kafkas Tagebüchern finden sich zahlreiche Referenzen zu den Filmen, die er in Prags erstem Kino, dem „Biographen“ U modré štiky (Der blaue Hecht) in der Karlova-Straße, gesehen hat. Heutzutage ist es das Kino, welches dem berühmten Schriftsteller seine Ehre erweist.

„Deutsch ist meine Muttersprache und liegt mir daher sehr am Herzen, aber Tschechisch ist mir viel näher“, würde der Universalschriftsteller sagen und damit seine Ablehnung nationalistischer Gefühle zum Ausdruck bringen, eine Aussage, die es uns erlaubt, ihn als Weltbürger zu interpretieren.

Die Reihe organisiert das Goethe-Institut gemeinsam mit dem Complejo Teatral de Buenos Aires und Fundación Cinemateca Argentina, sowie in Zusammenarbeit mit der österreichischen Botschaft, der kanadischen Botschaft, der spanischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit, der spanischen Botschaft, der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, der finnischen Botschaft, der israelischen Botschaft, der polnischen Botschaft, der portugiesischen Botschaft, der Botschaft der Schweiz, Cinemateca Nacional - INCAA und JEMPSA.

El Castillo © Absolut Medien GmbH

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April, Mai

Komplett Kafka in der internationalen Buchmesse Buenos Aires

Komplett Kafka © Nicolas Mahler

Das Goethe-Institut Buenos Aires zeigt anlässlich des Kafka-Jahrs 2024 zusammen mit dem DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst)/ Cátedra Libre Walter Benjamin und der Feria del Libro die Posterausstellung „Komplett Kafka“. Die Ausstellung spiegelt das Leben und Gedankenwelt von Franz Kafka wider und basiert auf der Comic-Biografie des Künstlers Nicolas Mahler.

Die Ausstellung ist dank der Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut und dem Literaturhaus Stuttgart entstanden.

Franz Kafka hat nicht nur Prosa geschrieben, er zeichnete auch leidenschaftlich gern: »Du, ich war einmal ein großer Zeichner«, schrieb er 1913 halb ironisch, halb stolz an seine Dauerverlobte Felice Bauer über seine künstlerischen Ambitionen.

Nicolas Mahler, der österreichischer Comiczeichner und Illustrator, beteiligt sich am Kafka-Jubiläumsjahr 2024 mit seinem Buch „Komplett Kafka“, erschienen im Jahr 2023 im Suhrkamp Verlag. Das Buch ist eine Mischung aus Kafka-Biografie und kurzen Vorstellungen von Franz Kafkas wichtigsten Werken, die Mahler auf eine unnachahmlich witzig-pointierte Weise in Szene setzt. 

Die gleichnamige Plakatausstellung besteht aus großformatigen Zeichnungen aus dieser Comic-Biografie und ist ab dem 25. April 2024 in der 48 Feria Internacional del Libro in Buenos Aires zu sehen.
Das Buch „Komplett Kafka“ ist ein Teil der Ausstellung und kann in unserer Bibliothek ausgeliehen werden. Darüber hinaus bietet Ihnen unsere Bibliothek sowohl Werke Kafkas als auch Bücher über Franz Kafka zur Ausleihe an. Außerdem empfehlen wir Ihnen die in unserer Onleihe vorhandenen digitalen Medien.
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März

KAFKA según BORGES

Kafka según Borges

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Todestag von Franz Kafka organisiert das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem Literaturmagazin Ulrica und dem Festival Borges die Paneldiskussion „KAFKA según BORGES“.

Jorge Luis Borges stieß im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal auf das Werk Franz Kafkas (1883-1924). Es beginnt mit einer Begeisterung, die Borges sein Leben lang begleitete. Sichtbar wird sie in zahlreichen Kafka-Essays, Glossen und Übersetzungen bis hin zu einem Gedicht.

Mehr noch zeigt sich die Kongenialität von Kafka und Borges beim Blick in ihre Erzählwerke. Beide Autoren schrieben über ähnliche Themen – u.a. über das Labyrinth des menschlichen Lebens, über die Träume und über die Ewigkeit. Beide faszinierte das Labyrinth als literarische Spielform und zugleich Metapher ihrer Heimatstädte, die ihr Werk prägten. Umgekehrt; Was für Kafka Prag ist, ist für Borges Buenos Aires.

Über Berührungspunkte, literarische Verbindungen und Parallelen zwischen den beiden Schriftstellern unterhalten sich Alicia Ardila, Philosophie Professorin, Vivian Dragna, Autorin und Direktorin des Festivals Borges sowie Juan Francisco Baroffio, Schriftsteller und Direktor der Zeitschrift „Ulrica Revista“. Darüber hinaus beleuchten die Sprecher*innen das Leben und Schaffen der beiden Schriftsteller aus unterschiedlichen Perspektiven.

Die Veranstaltung wird von der Journalistin Gisela Paggi moderiert.
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